Preußen fehlt derzeit trotz Erfolg die Anziehungskraft

Münster - Es läuft wirklich ganz gut für die Preußen in der Rückrunde. Trotzdem wird das Stadion an der Hammer Straße immer leerer, was natürlich auch finanzielle Einbußen nach sich zieht. Die verbleibenden vier Heimspiele versprechen auch keine Kassenschlager zu werden.

Von Thomas Rellmann

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Das Bild zeigt eine Spielszene aus der Partie Preußen Münster gegen den SC Paderborn im Stadion an der Hammer Straße. Foto: Jürgen Peperhowe

Der Samstag wäre eigentlich doch der ideale Termin, um mal wieder an die Hammer Straße zu kommen. Zweistellige Temperaturen sind angesagt, kein Regen, Bundesliga-Partien gibt es am Wochenende ebenfalls nicht. Außerdem spielt Preußen Münster unter dem neuen Trainer Marco Antwerpen eine gute Rückrunde und hat zuletzt mit dem Derbysieg in Osnabrück (1:0) ein positives Signal gesetzt.

Enttäuschung über Ausgliederung wirkt nach

Aber ob sich die Ränge gegen die SpVgg Unterhaching (Anstoß 14 Uhr) wirklich ordentlich füllen? Zweifel sind angebracht. Viele Ultras und womöglich noch andere Fans sind weiter tief enttäuscht über die im Januar vollzogene Ausgliederung. Das erklärt den fehlenden organisierten Support im zweiten Saisonteil, aber eher nicht den zurückgehenden Zuschauerschnitt. Der liegt für die gesamte Spielzeit aktuell bei 6793 Besuchern, für die fünf Partien seit dem Winter sogar noch mal darunter, obwohl immerhin drei der in Münster seit jeher sehr beliebten Flutlichtspiele darunter waren sowie der Auftritt des Nachbarn und Aufstiegs­favoriten SC Paderborn.

Keine Trendwende in Aussicht

Die vier Gegner, die jetzt noch kommen, besitzen zudem nicht gerade reisefreudige Fans. Haching und der SV Wehen Wiesbaden haben sogar bei ihren Auswärtspartien den geringsten Zuspruch der Liga, der Hallesche FC kommt am eher ungünstigen Sonntagnachmittag, die Sportfreunde Lotte immerhin zum regional vielleicht interessanten Schlussakt am Berg Fidel. Im Gesamtranking der 3. Liga haben auch der SV Meppen und der Chemnitzer FC den SCP inzwischen abgehängt.

Antwerpen rührt die Werbetrommel

Zweifellos hätte die Mannschaft mit ihrem Auftreten der vergangenen zwei Monate mehr Unterstützung verdient. „Es lohnt sich, unsere Heimspiele zu schauen“, hatte Antwerpen schon im Februar versprochen. Daheim ist der SCP unter ihm ungeschlagen. Daran kann es im Grunde nicht liegen, dass die Münsteraner zurückhaltend bleiben. Eher am Mangel an sportlichen Zielen, am Spannungsabfall der vergangenen Jahre, der mit dem Abrutschen in die gefährdete Zone einherging.

Seit 2014/15 ist Schnitt permanent gefallen. Damals träumten viele Preußen-Fans lange vom Aufstieg. Setzt Antwerpen seine erfolgreiche Arbeit in der kommenden Serie fort und führt das Team in die obere Tabellenhälfte, nimmt die Anziehungskraft des Traditionsclubs vielleicht wieder zu.


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