Grimaldi-Doppelpack bringt Preußen-Sieg in Chemnitz

Chemnitz - Preußen Münster hat das drittletzte Punktspiel der Saison beim Chemnitzer FC mit 2:1 (1:0) gewonnen. Matchwinner war Adriano Grimaldi, der scheidende Kapitän, mit seinen Saisontreffern 12 und 13. Die Gastgeber standen vor der Partie bereits als Absteiger fest.

Von Alexander Heflik

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Matchwinner Adriano Grimaldi mit Philipp Hoffmann Foto: Jürgen Peperhowe

Adriano Grimaldi hat noch ein paar Pfeile im Köcher, bevor er den SC Preußen Münster verlässt. Der Kapitän des Fußball-Drittligisten war der Garant beim 2:1 (1:0)-Auswärtssieg von Preußen Münster gegen den Chemnitzer FC am 36. und damit drittletzten Spieltag. Es ging um nicht mehr viel, Chemnitz steigt ab, Münster bleibt drin, aber die Partie war dann doch ganz ansehnlich. Grimaldi (6. und 57.) führte Münster auf die Siegerstraße, der CFC traf durch Tom Baumgart (53.) zum zwischenzeitlichen 1:1.

Der Gast begann dann doch etwas überraschend mit Sebastian Mai. Der 24 Jahre alte gelernte Innenverteidiger hatte am 2. Dezember 2017 das letzte Mal auf dem Platz für die Preußen gestanden, ehe ihn eine Gesäßmuskelentzündung stoppte. Am drittletzten Spieltag nun Ende April das Comeback von Mai, der die Preußen nach zwei Saisons wieder verlassen wird. Der FSV Zwickau soll Interesse an ihm haben. Neu im Team fand sich auch Nico Rinderknecht wieder, der im zentralen offensiven Mittelfeld Akzente setzen sollte. Bei Chemnitz war Ex-Preuße Dennis Grote nicht nur erste Wahl, sondern auch Kapitän. Der zweite ehemalige Münsteraner, Björn Kluft, war Reservist bei Anpfiff.

Bereits nach sechs Minuten führte der SCP, und das war kurios. Der CFC-Tormann Kevin Kunz wartete zu lange, schoss Grimaldi an, Tor. Ein Geschenk der Hausherren, für Grimaldi war es bereits der zweite Treffer dieser Art in dieser Saison (nach dem Spiel gegen Paderborn) – und es war das zwölfte Saisontor des Kapitäns, der Münster nach zweieinhalb Jahren im Sommer verlassen wird. Möglicher neuer Club: Hansa Rostock.

Von den Hausherren kam wenig, vielleicht noch ein Kopfball von Daniel Frahn (9.), den Max Schulze Niehues hielt, und ein weiterer von Janik Bachmann (18.), der knapp am Tor vorbeisegelte. Eigentlich hatte der SCP, gerade mit der Führung im Rücken, alles im Griff. Ein Konter über Jannik Borgmann, Philipp Hoffmann und Adriano Grimaldi (12.) hatte Potenzial für mehr. Dann schoss Fabian Menig (24.) scharf. Münster hatte die etwas griffigere Spielanlage. Das große Fußballfest, nö, das war es dann doch nicht.

Kurz vor der Pause hatte der SCP Glück, als Ole Kittner bei einem Befreiungsschlag ein Luftloch trat – Frahn aber nicht gedankenschnell genug abschloss. Kittner klärte im Nachfassen. Puuuh, das war eng. Aber ansonsten hatte der SCP mehr vom Spiel, meist war irgendwie Grimaldi daran beteiligt, der nach einem Foulspiel an Fabio Leutenecker von den Chemnitzer Fans zum Staatsfeind des Tages ernannt und stetig ausgepfiffen wurde. Was den SCP-Kapitän aber mehr beflügelte als hemmte, und ein wenig Stimmung ins Stadion brachte.

Nach der Pause nahm sich der CFC-Anhang selbst auf die Schippe. „Hey, hey, hey, wir waren DDR-Meister, wir waren im Europacup, wir sind pleite – und jetzt steigen wir ab.“ Eine Anlehnung an den Song von Joachim Witt aus der neuen deutschen Welle. Ganz schön viel Zynismus, die Spieler in den himmelblauen Trikots machten aber weiter und wollten den Ausgleich. Und trafen zum 1:1 nach 53 Minuten durch Tom Baumgart.

Hoffmann antwortete direkt nach Anpfiff mit einem Drehschuss. Die Preußen wirkten kaum geschockt. Dann ging alles ganz schnell, Grimaldi angelte sich den Ball im Mittelfeld, legte quer auf Hoffmann, der passte nach innen und fand: Grimaldi. Saisontor Nummer 13 nach 57 Minuten für den SCP-Kapitän. Natürlich auch immer ein kleiner Stich ins Preußen-Herz. Er geht ja, in Chemnitz tat er das bereits nach 65 Minuten. Grimaldi hatte sein Tagwerk getan.

Viel passierte nicht mehr, die Preußen versuchten es noch ein wenig, die Chemnitzer auch. Große Chancen, eigentlich keine, bis auf einen Schuss von Grote, den Schulze Niehues entschärfte (73.). Münster nimmt die drei Punkte mit aus Chemnitz, der CFC steigt in die Regionalliga ab, ein Wiedersehen ist so schnell nicht möglich.

CFC : Kunz - Leutenecker, Trapp, von Piechowski - Baumgart, Bachmann, Grote, Mlynowski (79. Kluft) - Frahn, Hansch (80. Tallig)

SCP: Schulze Niehues - Schweers, Kittner, Scherder - Menig, Braun, Mai, Borgmann (83. Schwarz) - Rinderknecht (71. Heinrich) - Hoffmann, Grimaldi (65. Rühle)

Tore : 0:1 Grimaldi (6.), 1:1 Baumgart (53.), 1:2 Grimaldi (57.) – Zuschauer : 4915 – Schiedsrichter : Osmanagic (Stuttgart) – Gelb : Baumgart, Grote / Scherder, Hoffmann, Kittner


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