Alle sechs Jahre – siegen die Preußen bislang in Jena . . .

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Auf dem Weg in die Startelf? Martin Kobylanski (Mitte) empfahl sich mit seinem Tor gegen Aalen für
einen Einsatz in Jena. Foto: Jürgen Peperhowe

Münster -
Sechs Spiele in der 3. Liga ohne Sieg? Das gilt am Samstag (14 Uhr) gleichermaßen für Gastgeber FC Carl-Zeiss Jena wie auch die Gäste von Preußen Münster. Zumindest sprechen die Zahlen der Vergangenheit eindeutig für die Mannschaft von Trainer Benno Möhlmann.

Von Alexander Heflik

Alle sechs Jahre besucht der SC Preußen Münster das Paradies. Das Paradies liegt in diesem Fall in Jena, und so wird die imposante Sportanlage zwischen Autobahn 88 und dem Ernst-Abbe-Sportfeld genannt. Neun Trainingsplätze, weitere Kleinfeld-Anlagen, Bogenschießplatz, Werferanlagen, und, und, und – in Jena lässt sich Sporttreiben, vielleicht sollte hier mal die Politik aus Münster vorbeischauen. Zwar ist das Drittliga-Stadion des FC Carl Zeiss nicht der letzte Schrei, aber in der Summe ist das schon toll. Und am Samstag wird der SC Preußen auf dem Hauptplatz gegen den Aufsteiger antreten.

Zwei Preußen-Erfolge
Also, alle sechs Jahre. Am 13. August 2005 gewann der SCP in der Regionalliga Nord mit 1:0 durch einen Treffer von Saky Noutsos in Jena. Sechs Jahre später, wieder an einem 13. August, gewann der Drittliga-Aufsteiger aus Münster erneut in Jena mit 3:1 (Tore: Massimo Ornatelli, Babacar N‘Diaye und Julian Loose). Und nun, sechs Jahre und 41 Tage nach dem letzten Erfolg, spielt der SCP gegen den Aufsteiger in Jena. Vom Zeitstrahl her spricht einiges für einen Erfolg der Preußen. Die Hausherren stehen zudem mächtig unter Druck, konnten in dieser Saison noch keine Partie vor eigenem Publikum gewinnen. Beide Teams sind seit sechs Spieltagen ohne Sieg, Rang-12. (Münster) gegen den Vorletzten (Jena) verspricht dabei alles zu werden, aber auch ein Fußball-Feuerwerk?

Gegner-Check: FC Carl-Zeiss Jena
Ausgangslage: Mit zwei Unentschieden in der englischen Woche hat Jena den letzten Platz verlassen. Immerhin. Allerdings steht auch erst ein Sieg zu Buche und Rang 19. Nach dem 2:2 in Würzburg am Mittwoch hat der Neuling nicht mehr die schlechteste Offensive der Liga.Personal: Überraschungen sind nicht geplant, Jena dürfte die gleiche Elf ins Rennen schicken, die zuletzt eine 2:0-Führung bei den Kickers aus der Hand gab. Es fehlen Abwehrspieler Matthias Kühne und Timmy Thiele.Trainer: Jugendspieler, Profi, Trainer – Jena ist die Heimat von Trainer Mark Zimmermann (43) geworden. Drei Aufstiege feierte er als Profi, darunter den Sprung in die 2. Bundesliga (2006). Als Coach schaffte er den Gewinn der Meisterschaft in der Regionalliga Nordost, ehe über Viktoria Köln der Drittliga-Aufstieg perfekt gemacht wurde.Kuriosum I: Mit Sören Eismann spielt der „böse Bube“ des deutschen Fußballs gegen Münster. Beim 2:2 gegen Meppen vor einer Woche erzielte er auf höchst unsportliche Weise das Anschlusstor, als der Gegner das Spiel unterbrechen wollte, weil ein Jenaer (Thorsten Günther-Schmidt) am Boden lag. Noch peinlicher waren seine Rechtfertigungsversuche. Die Entschuldigung kam verspätet. Intern erhielt der 29-Jährige sogar Rückendeckung. Offiziell ist das Thema abgehakt. Kuriosum II: Trikotsponsor ist die „Wacken Foundation“, eine gemeinnützige Stiftung, die sich der Förderung von Hardrock- und Heavy-Metal-Bands verschrieben hat.
Das 1:1 gegen Aalen in der Wochenmitte wurde am Donnerstag nur kurz thematisiert. Trainer Möhlmann spielte die letzten zehn Minuten vor, Segen und Fluch in einem, weil der SCP durch Martin Kobylanski (85.) spät in Führung ging, aber auch in der dritten Minute der Nachspielzeit den unnötigen Ausgleich erzielte. Die Preußen war nicht radikal genug zur Sache geschritten. „Ich bin meine Gedanken dazu losgeworden, aber ich wollte auch nicht länger darüber sprechen, weil ich sonst mich einfach weiter geärgert hätte“, sagte Möhlmann. Die Spielern hätten ihn schon verstanden.

Die jüngsten Teams
Jena gegen Münster ist, kurioserweise, auch das Aufeinandertreffen der zweitjüngsten (Jena) Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 24,04 Jahren und der drittjüngsten Elf (Münster) mit 24,52 Jahren. Also irgendwie schon Abstiegskampf und „Junge Männer forschen“ in einem Aufwasch.

Die Preußen verzichten auf die Kader-Nominierung des 17 Jahre alten Justin Steinkötters, der am Freitag noch zur Schule musste. Der Stürmer bleibt aber weiter im Dunstkreis der Mannschaft, soll regelmäßiger am Training teilnehmen, und vor allem am Samstag in der U-19-Bundesliga zum Einsatz kommen.

►  Münster: Körber – Tritz, Schweers, Mai, Menig – Scherder – Hoffmann, Rinderknecht, Rizzi, Kobylanski – Rühle.

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