Grimaldi ebnet Preußen den Weg zum Sieg über SV Meppen

Münster -

Vor einem Jahr nach zwei Spieltagen auf einem Abstiegsrang, hat der SC Preußen Münster nun den Einstieg in die neue Saison ganz anders gemeistert. Nach dem 1:1 bei RW Erfurt gelang gegen den SV Meppen vor 9130 Zuschauern ein 3:0 (0:0)-Heimsieg. Adriano Grimaldi, Martin Kobylanski und Jeron Al-Hazaimeh trafen zum Auftakt der englischen Woche.

Von Alexander Heflik

Vier Punkte, Heimsieg am zweiten Spieltag, der Saisonstart des SC Preußen Münster ist geglückt. Vor 9130 Zuschauern gewann der Fußball-Drittligist das Heimspiel gegen Aufsteiger SV Meppen mit 3:0 (0:0), eine Woche zuvor beim 1:1 zum Saisonstart hatte der SCP in Erfurt gepunktet.

Die Ampel steht auf grün

Adriano Grimaldi (51.) und Martin Kobylanski (66.) stellten die Ampel für die Adlerträger auf grün, ehe Jeron Al-Hazaimeh (86.) auf 3:0 erhöhte. Meppens Thilo Leugers (76.) sah zudem die Gelb-rote Karte. Damit war für die Elf von Trainer Benno Möhlmann der Einstieg in die englische Woche ein guter, am Mittwoch geht es zum Zweitliga-Absteiger Würzburger Kickers, ehe am Samstag Werder Bremen II im Preußenstadion gastieren wird.

Münsters Möhlmann setzte auf die Elf, die zum Saisonauftakt beim 1:1 in Erfurt gepunktet hatte. Also kein großer Verschiebebahnhof beim ersten Heimauftritt in der neuen Saison. Meppen gastiert erstmals nach 26 Jahren bei einem Punktspiel im Preußenstadion, und der Aufsteiger kam mit der Empfehlung eines 2:2 gegen Zweitliga-Absteiger Würzburger Kickers.

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Die ersten Minuten gehörten dabei eher den Gästen aus Meppen. Der erste Schuss von Thilo Leugers (9.) durfte als Warnsignal gewertet werden, dass die Emsländer durchaus ambitioniert zu Werke gehen würden. Aber dann patzte Sebastian Mai, doch der Schuss von Martin Wagner (20.) ging knapp am Tor vorbei. Und es war auch Wagner vorbehalten, Münsters neue Nummer 1 zwischen den Pfosten zu prüfen. Nach 33 Minuten verhinderte allerdings Torwart Nils Körber den Rückstand der Hausherren.

Keine Tore bis zur Pause

Die Gastgeber fanden nach gut 20 Minuten besser ins Spiel. Trainer Benno Möhlmann tobte bis dahin wie ein Derwisch an der Seitenlinie. Ihm passte die Startphase seiner Adlerträger gar nicht ins Konzept. Das war ihm zu wenig. Doch plötzlich lag für die Hausherren die Führung in der Luft, als Moritz Heinrich die Situation erkannte und einen guten langen diagonalen Pass auf Tobias Rühle spielte. Meppens Torwart Eric Domaschke war zu weit nach rechts aufgerückt und konnte letztlich den Abschluss von Rühle noch blocken.

Es wurde bis zur Pause etwas besser bei den Preußen, weil auch Adriano Grimaldi viel Laufarbeit verrichtete und Meppens Abwehr beschäftigte. Nach 37 Minuten unterstrich er seinen Torriecher, als er nach einem Fernschuss von Michele Rizzi die unsichere Abwehr von Domaschke attackierte und fast die Führung markiert hätte.

Doch dann pfiff Schiedsrichter Benedikt Kempkes (Urmitz) zur Pause. Keine Tore in Münster, das hatte schon weitestgehend so seine Richtigkeit. Meppen mit seiner aggressiven Spielweise hatte sich Respekt verschafft, Münster nach einer unsicheren und eher lethargischen Spielweise zu Beginn sich gesteigert. Aber ganz ehrlich, da war noch viel Luft nach oben bis hin zu einem richtig guten Drittliga-Spiel. Es sollte besser werden aus Sicht der Münsteraner.

Preußen an der Macht

Die Preußen schnürten die Gäste gleich nach Wiederanpfiff in ihrer Hälfte ein, ein anderes Bild war das jetzt. Die ersten Angriffe, von Tritz und Rühle zum Beispiel, wurden noch gestoppt vom Aufsteiger. Aber dann war es der starke Sebastian Mai, der Adriano Grimaldi an der Strafraumgrenze anspielte. Münsters Torjäger nahm den Ball mit der Brust an, schüttelte erst Marcels Gebers ab, dann ließ er sich auch nicht von Jovan Vidovic aufhalten, drang in den Strafraum ein und schloss wie selbstverständlich zum 1:0 ab. Da war er wieder, Grimaldi in seinem Element, unaufhaltsam, Tor. Das zweite Saisontor der Preußen, das zweite Mal war der Kapitän zur Stelle, wie schon in Erfurt.

Es dauerte, ehe sich Meppen erholte, wurde dann aber drei Mal in einer Szene (65.) geblockt. Da wackelte kurz der SCP. Aber es boten sich nun die erwarteten und erhofften Konterchancen, erst vergab Tobias Rühle (65.) fast schon kläglich, keine 60 Sekunden später scheiterte der eingewechselte Jeron Al-Hazaimeh mit einem Heber, ehe sich Martin Kobylanski einschaltete in das Geschehen.

Lange war der Mann mit der Nummer 10 unscheinbar im Spiel, doch nun ein Konter über Rizzi, der Ball geht nach außen, die vermeintliche Flanke senkt sich über Domaschke ins lange hinter Toreck. Münster führte nun mit 2:0, mit Macht hatten die Preußen der Partie eine Wendung gegeben.

Der Rest war einfach

Der Rest war einfach, auch weil Meppens Leugers vorzeitig vom Platz musste. Der eingewechselte Al-Hazaimeh hat kurz vor Schluss noch das 3:0 auf dem Fuss, aber seine gewagte Direktabnahme ging knapp über das Tor. Man, war der sauer darüber. Um wenig später dann doch zu treffen, als Mai den Konter zu ihm durchsteckte.

Al-Hazaimeh hämmerte den Ball mit gefühlt 200 Sachen ins Tor drehte ab, zog das Trikot jubelnd aus, trat die Eckefahne um, sah die Gelbe Karte - und war einfach nur wütend glücklich. Wie man das so als Stammspieler, der nur eingewechselt wird, macht. Das 3:0 war eine Befreiung für ihn und natürlich den gesamten Anhang. Die Saison darf kommen.

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