Attraktive Gegner für Preußen Münster?
Derby-Fünfeck oder Ostduelle? Wie die 3. Liga bald aussehen könnte…

von Jan Ahlers

Zu 99,9 Prozent spielt der SC Preußen Münster im kommenden Jahr drittklassig – und wenn nicht, das ist die zusätzliche gute Nachricht, dann in einer höheren Liga. Zeit, auf das potenzielle Drittliga-Teilnehmerfeld der kommenden Saison zu blicken. Nicht unwahrscheinlich, dass Münster einige attraktive Duelle ins Haus stehen…

Spekulationen, Hoffnungen und Wünsche: Wer gastiert im nächsten Jahr im Preußenstadion, welche Auswärtsreisen darf der SCP antreten? Im letzten Jahr erwischte Münster nur teilweise die Wunschgegner der eigenen Anhänger: Neben dem MSV Duisburg stiegen der FSV Frankfurt und der SC Paderborn ab, hinzu kamen Lotte, Regensburg und Zwickau. Insgeheim hatten manche noch auf Fortuna Düsseldorf gehofft, auf Waldhof Mannheim oder 1860 München.

Wie sieht es kurz vor dem Saisonende 2016/17 aus? Noch ist die 3. Liga mit vielen Unwägbarkeiten behaftet. Gesichert sind neben Preußen Münster und der SG Sonnenhof Großaspach auch der nicht aufstiegsberechtigte FSV Zwickau sowie der VfR Aalen, dessen Aufstiegschancen sich durch einen kaum mehr abzuwendenden Neun-Punkte-Abzug verflüchtigt haben.

Des Weiteren haben sich auch Chemnitz, Halle, Rostock, Wehen Wiesbaden, die Sportfreunde Lotte und Fortuna Köln ein Ticket für den Ligaverbleib gesichert – Chemnitz kämpft nach wie vor mit finanziellen Hürden, um den Lizenzerhalt zu sichern. Höchstwahrscheinlich bleibt auch das Derby mit dem VfL Osnabrück erhalten, die aktuelle Form und der Vier-Punkte-Rückstand sowie das schwache Torverhältnis haben die Hoffnungen der Niedersachsen auf ein absolutes Minimum sinken lassen.

Eine 3. Liga ohne zweite Mannschaften?

Die Liga verlassen werden wohl der MSV Duisburg und Holstein Kiel nach oben, der FSV Frankfurt und Mainz 05 II nach unten. Steigt zusätzlich der aktuelle Achtzehnte Werder Bremen II ab, wäre die eingleisige 3. Liga in der elften Austragung erstmalig von Reserveteams „bereinigt“ – eine attraktivitätsfördernde Entwicklung für die Profivereine, das steht außer Frage. Magdeburg und Regensburg spielen zudem die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation unter sich aus, die aktuelle Aufstiegschance dürfte sich daher für beide bei etwa 25 Prozent einpendeln.

Außerdem wichtig: Der Blick auf die 2. Bundesliga und einen wilden Abstiegskampf. Der Karlsruher SC steht als Absteiger fest, als Siebzehnter würde aktuell Arminia Bielefeld bald wieder zum zweiten großen Derby an der Hammer Straße gastieren. Von Bielefeld und Düsseldorf bis hin zu Würzburg und Aue sind hochattraktive, aber auch mäßig begeisternde Preußen-Gegner möglich. Aus den Regionalligen wird speziell das Duell zwischen dem SV Meppen und Waldhof Mannheim für ein hohes Interesse sorgen – Viktoria Köln und Carl Zeiss Jena sowie Elversberg und Unterhaching füllen die Liga auf.

Eine Konstellation wie im Jahr 2012/13 könnte kommen

Was kann daraus resultieren? Aus Münsteraner Sicht favorisiert werden dürfte das „Derby-Fünfeck“ mit Preußen Münster, dem SV Meppen, dem VfL Osnabrück, Arminia Bielefeld und dem SC Paderborn – nicht jeder rivalisiert mit jedem aufs Ärgste, aber es ließe sich ein feines Netz zusammenstricken. Dazu gesellen sich in jedem Fall die Sportfreunde Lotte als weitere nahe Auswärtsfahrt.

Bleiben Magdeburg und Rot-Weiß Erfurt in der Liga und gesellen sich Erzgebirge Aue sowie CZ Jena hinzu, freut sich hingegen der Fußball-Osten auf jede Menge interne Duelle der dann acht Klubs aus den neuen Bundesländern.

Festzuhalten bleibt: Im allerwahrscheinlichsten Fall reduziert sich die Anzahl der Profi-Reserven weiter, dazu gesellt sich mit Karlsruhe bereits ein Hochkaräter aus der 2. Bundesliga hinzu. Sollte tatsächlich auch die Arminia aus Bielefeld hinzustoßen, dürften sich viele Preußenfans schnell an die Konstellation der Saison 2012/13 zurückerinnern, die zumindest für 34 Spieltage eine Menge Glücksgefühle bescherte...

Quelle: www.westline.de