Kein Betriebsausflug für Preußen Münster zum Chemnitzer FC

Münster - Drei Spiele stehen in Liga drei noch aus. Für die Preußen geht es am Sonntag zum insolventen Chemnitzer FC. Von einem Betriebsausflug will Trainer Marco Antwerpen nichts wissen.

Von Ansgar Griebel

Als Betriebsausflug will Marco Antwerpen den Trip des SC Preußen Münster zum insolventen Absteiger nach Chemnitz auf keinen Fall gewertet wissen: Es sei ein Punktspiel, und das will, sagt der Trainer, unbedingt gewonnen werden. Warum? „Weil ich einfach gerne Spiele gewinne.“ Das klingt einleuchtend, muss aber noch auf dem Platz entsprechend umgesetzt werden. „Ich weiß, dass das schwierig ist. Man weiß in dieser Saisonphase nicht mehr, was man kriegt“, sieht der Preußen-Trainer dem drittletzten 90-Minüter der laufenden Spielzeit durchaus mit gemischten Gefühlen entgegen: „Es gewinnt die Mannschaft, die mehr Motivation auf den Platz bekommt.“

Für die frustrierten Gastgeber dürfte das am Sonntag um 14 Uhr ebenso schwierig werden, wie für den Tabellen-Zwölften aus Münster, der sich die 520 Kilometer lange Strecke gen Osten am Samstagmittag auch nur schwer schönreden kann. „Vielleicht klappt das am besten mit Spielern, die sich in dieser Saison nicht so häufig zeigen konnten“, sinniert Antwerpen vor dem Spiel über die optimale Marschroute – andererseits bietet gerade dieser Auftritt in Chemnitz auch für die scheidenden Spieler eine der letzten Gelegenheiten, sich angemessen aus und von Münster zu verabschieden. Am Ende bleibt Antwerpen dann doch nur der salomonische Weg: „Wer sich im Training angeboten hat, der spielt.“

Starke Trainingseindrücke hinterließ unter anderem Adriano Grimaldi, der tadellose Kapitän, der sich noch 270 Minuten lang mit dem Adler auf der Brust beweisen will. Dieser 36. Spieltag könnte sogar noch eine späte Saisonpremiere beinhalten, denn erstmals taucht Sebastian Mai in einem von Antwerpen zusammengestellten Kader auf. Der lange verletzte Innenverteidiger habe sich im Training vehement aufgedrängt – er könnte erstmals in der Rückrunde zum Einsatz kommen.

Auf dem Platz stehen beide in jedem Fall eine Woche später, wenn im Preußenstadion das letzte Saisonheimspiel gegen die Sportfreunde aus Lotte angepfiffen wird. Dann gibt es vor dem Anpfiff den obligatorischen Abschiedsstrauß: Sieben Spieler werden dann verabschiedet. Über den Ausstand von Studienanfänger Lennart Stoll ist noch nicht abschließend entschieden. „Lennart hat uns informiert und alles korrekt gemacht“, will Antwerpen keinesfalls Steine in den Weg legen, „allerdings ist jetzt sein Berater gefordert, uns einen passenden Vorschlag zu machen, wie das abgewickelt werden soll. Berater zu sein, heißt ja nicht nur, Rechnungen zu schreiben. Manchmal geht es auch andersrum.“ Den Verein verlassen wird auch Mehmet Kara, der in dieser Spielzeit keine Plan-, aber immer noch eine prominente Kostenstelle besetzt hatte. Ob der langjährige Publikumsliebling ebenfalls im Stadion verabschiedet wird, steht noch nicht fest.

Fehlen werden in Chemnitz weiterhin die verletzten Michele Rizzi und Danilo Wiebe – Stéphane Tritz fehlt krankheitsbedingt, Martin Kobylanski sitzt seine Gelbsperre ab.

Preußen: Schulze-Niehues – Schweers, Kittner, Scherder – Menig, Braun, Rinderknecht, Heinrich – Hoffmann, Grimaldi, Rühle


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