Preußen Münster
Neue Preußen-Hoffnung Kobylanski: „Ich will in die Startelf!“

von Jan Ahlers

Münster – Sein Einstand hätte bedeutend schlechter verlaufen können: Martin Kobylanski hat seine erste komplette Halbzeit im Dress von Preußen Münster mit zwei fein herausgespielten Toren gekrönt. Zwar reichte es beim MSV Duisburg schlussendlich nicht für Punkte, als Hoffnungsschimmer taugt die auffällige Leistung des 22-Jährigen jedoch allemal.

Zugegeben: Eine derartige Einwechslung hatte der SC Preußen schon lange nicht mehr vollzogen. Zur Halbzeit tauschte Benno Möhlmann den unsichtbaren Mirkan Aydin gegen Kobylanski aus und wurde dafür nach gerade einmal 22 Sekunden belohnt. In seiner ersten Aktion hatte der polnische U21-Nationalspieler bereits Schnelligkeit, eine rasche Ballmitnahme sowie einen abgezockten Torabschluss durch die Beine von MSV-Keeper Mark Flekken präsentiert – außergewöhnliche Kunst im Drittliga-Abstiegskampf.

Schnellhardt stiehlt Kobylanski noch die Show

Bekanntermaßen blieb es nicht bei einer auffälligen Szene von Kobylanski, der nach einem Konter und neuerlichem Zuspiel von Adriano Grimaldi gar ebenso überlegt die 2:1-Führung erzielte. Fast drei Jahre hatte sein letzter Doppelpack zurückgelegen, damals traf Kobylanski beim 3:0-Erfolg von Werder Bremen II über den SV Eichede in der Regionalliga Nord. „Kein schlechter Einstand für mich. Aber es ist egal, wer die Tore gemacht“, gab sich der Offensivspieler nach der Niederlage in Duisburg bescheiden.

Ohnehin hatte der Joker ebenso wie alle anderen Adlerträger kurz nach Abpfiff am Ergebnis ordentlich zu knabbern. „Fünf Minuten nach dem Spielende kann ich noch gar keine richtige Analyse treffen“, gab Kobylanski zu, um kurz darauf mit offenem Mund und großen Augen den Siegtreffer des Duisburger Fabian Schnellhardt auf einem Bildschirm nachzuverfolgen. Trotz seines Doppelpacks war dem 22-Jährigen am Sonntagnachmittag die große Show gestohlen worden. „Ob das für uns unglücklich war, kann jeder sehen, wie er will…“, resümierte Kobylanski knapp.

Preußen-Stürmer hat Blut geleckt und will mehr

Dass sich an ihn eine neue Hoffnung im Abstiegskampf des SC Preußen knüpfen konnte, darüber war sich das Umfeld der Schwarz-Weiß-Grünen in der jüngeren Vergangenheit längst nicht einig. Schier unendlich lang zog sich der Transferpoker um das „ewige Talent“ Kobylanski, das aber von Beginn an Preußen Münster als klaren Favoriten auserkoren hatte und sich für den Sportclub bis in die finale Wintertransferphase geduldete. Mit seinem Auftritt am Niederrhein hat er bleibenden Eindruck hinterlassen, sich zudem als Gegenstück zum manchmal noch etwas schwerfälligeren Mirkan Aydin bewiesen.

Nun will Kobylanski mehr. „Mir wurde zuletzt viel positiv zugesprochen, nun möchte ich den nächsten Schritt gehen. Ich will mich in die Startelf hineinkämpfen!“, sagt der doppelte Torschütze selbstbewusst an. Die nächste Option bietet sich bereits am Samstag gegen die SG Sonnenhof Großaspach. Was der SCP dann besser machen kann? „Wir müssen lernen, ruhiger und souveräner eine Führung herunterzuspielen, auch vor großer Kulisse“, so die Winterverpflichtung, die zugibt: „Ich habe schon einige Spiele gemacht, aber so eins wie in Duisburg brauche ich nicht noch einmal…“


Quelle: www.westline.de