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Luca Steinfeldt feierte in Halle sein Drittligadebüt. Foto: Peperhowe

0:3-Niederlage: Preußen in Halle mit schwachem Auswärtsgesicht

Mit vielen guten Vorsätzen war der SC Preußen Münster nach Halle aufgebrochen, nach 90 Minuten ging es vor allem mit enttäuschten und ratlosen Adlerträgern wieder zurück. Beim Freitagabendspiel unterlagen sie dem HFC mit 0:3 und waren den Hausherren über weite Strecken auch unterlegen. Trotzdem hatten die Münsteraner ihre Chancen, ließen diese in guten Momenten aber ungenutzt. Weil die Gastgeber ihre wiederum eiskalt ausnutzten, stand am Ende wieder eine deutliche Niederlage zu Buche.

Auch in Halle blieb Preußentrainer Benno Möhlmann dem zuletzt erprobten 4-4-2-System treu, bei dem Tobias Rühle und Mannschaftskapitän Adriano Grimaldi die Doppelspitze bildeten. Die Viererkette blieb, im Vergleich zum letzten Heimspiel, unverändert: Von rechts nach links sollten Stephane Tritz, Lion Schweers, Ole Kittner und Fabian Menig für den nötigen Rückhalt sorgen. In der Mittelfeldzentrale sollten Michele Rizzi und Nico Rinderknecht die Fäden ziehen, flankiert wurden die beiden von Martin Kobylanski und Moritz Heinrich.

Vorne Chancen, hinten Gegentreffer

Im Erdgas-Sportpark versuchten die Hallenser von Beginn an, die Adlerträger mit ihren drei Offensivkräften früh unter Druck zu setzen und schoben ihre Reihen gleich hoch. Im Spielaufbau hatten die Münsteraner damit ihre Probleme, mussten sich oft mit langen Bällen befreien. Wirklich erfolgsversprechend war das in den Anfangsminuten aber nicht, denn die robuste Dreierkette des HFC machte ihre Sache gut. Trotzdem waren es die Gäste, die die erste gute Gelegenheit im Spiel hatten. Michele Rizzi hatte im Zentrum Klaus Gjasula den Ball abgeluchst und Tobi Rühle steil geschickt, der in den Strafraum zog und querlegte. Im Gestocher konnten die Hausherren aber klären.

Mit fortlaufender Spielzeit übernahmen die Rot-Weißen aber vermehrt das Kommando, fanden gefallen an ihrem Kombinationsspiel. Und aus genau so einer Situation heraus fiel dann auch der Führungstreffer: Gjasula hatte wenige Meter vor dem Sechzehner zu viel Zeit, chippte den Ball diagonal auf den einlaufenden Fabian Baumgärtel, der nach einem Haken volley ins lange Eck vollstreckte (10.). Der Gegentreffer brachte die Preußen wieder aus dem Tritt, danach war erstmal nur noch Halle am Drücker. Darauf reagierte Benno Möhlmann gleich: Bereits nach 24 Zeigerumdrehungen brachte der Coach Lennart Stoll für Martin Kobylanski. Kurz darauf gab es ein Lebenszeichen von den Adlerträgern, als Keeper Tom Müller einen Rizzi-Kopfball mit einer Glanzparade auf der Linie entschärfen konnte.

Effektive Hausherren legen nach

Das war aber der einzige Hoffnungsschimmer, ansonsten hatten die Gastgeber die harmlosen Preußen im Griff. Und nutzten eine weitere Unaufmerksamkeit aus: Bei einem Freistoß stimmte die Zuordnung beim SCP nicht, Stefan Kleineheismann nutzte das eiskalt aus und erhöhte auf 2:0 (38.). Nach der Pause beruhigte sich die Partie, denn Halle nahm auch ein bis zwei Gänge zunächst raus. Auf beiden Seiten passierte lange nichts, bis die Hausherren nach mehr als einer Stunde wieder einen Angriff konsequent durchspielten. Martin Röser startete im richtigen Moment in die Gasse, wurde ideal bedient und überlupfte schlussendlich Keeper Nils Körber zum späteren 3:0-Endstand (67.).

Mit dem deutlichen Vorsprung konnten die Hausherren noch einen Gang mehr zurückschalten, ließen die Münsteraner in den letzten 20 Minuten schalten und walten. Weil den Preußen aber nichts zwingendes mehr einfiel, plätscherte die Partie ihrem Ende entgegen. Da hatte auch die Hereinnahme des engagierten Drittliga-Debütanten Luca Steinfeldt und von Mittelfeldmann Sandrino Braun nichts mehr geholfen. Es ging ohne Punkte zurück nach Münster.

Die Stimmen zum Spiel

Benno Möhlmann: “Das war nach 90 Minuten eine klare Geschichte, obwohl wir selber unsere Situationen hatten. Haben dann leider wieder ein frühes Gegentor bekommen. Im weiteren Verlauf haben wir dann kein optimales Spiel gezeigt, hatten aber wieder Chancen, die man nutzen kann. Das haben wir aber nicht gemacht. Durch einen Fehler leiten wir dann das 0:3 selber ein. Wenn wir in so einem intensiven Spiel solche Fehler machen und unsere Chancen nicht nutzen, ist es unmöglich, so eine Partie zu gewinnen.”

Rico Schmitt: “Ich freue mich für die Mannschaft, für die Fans. Es war ein schnelles, intensives Spiel mit rassigen Zweikämpfen. Wir haben versucht zu pressen und den Gegner früh zu stören. Der Türöffner war das 1:0, das hat es dann einfacher gemacht. Wir hatten insgesamt richtig gute Aktionen nach vorne, machen dann durch einen Standard das 2:0. Der Gegner hat uns alles abverlangt, aber wir standen gut und die Mannschaft hat einen richtig, richtig guten Job gemacht.”

Die Daten zum Spiel

SCP: Körber – Tritz, Schweers, Kittner, Menig – Kobylanski (Stoll, 24.), Rizzi, Rinderknecht, Heinrich – Rühle (Steinfeld, 73.), Grimaldi (Braun, 73.)

Halle: Müller – Starostzik (Lindenhahn, 28.), Kleineheismann, Müller – Schilk, Gjasula, Zenga, Baumgärtel – Ajani (Ludwig, 86.), El-Helwe, Röser

Tore: 0:1 Baumgärtel (10.), 0:2 Kleineheismann (38.) 3:0 Röser (67.)

Gelbe Karten: Gjasula / Rinderknecht, Rizzi

Zuschauer: 6.067

Schiedsrichter: Franz Bokop

Freitag, 17. November 2017 - 21:40 1. Mannschaft | Autor: Marcel Weskamp

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