Preußen setzen auch gegen Unterhaching auf die Westfälische Mauer

Münster - Wenn am Samstag die SpVgg Unterhaching an der Hammer Straße vorbeischaut, vertraut Preußen Münster wieder auf seiner Westfälische Mauer. Die Hintermannschaft erweist sich in der Rückrunde als äußerst stabil. Das soll auch gegen den Tabellensiebten so bleiben.

Von Ansgar Griebel

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Preußen Münsters Yin und Yang: Ole Kittner (l.) soll hinten abräumen, Adriano Grimaldi (r.) soll vorne einschenken. Beide sind auch gegen Unterhaching gefragt. Foto: Jürgen Peperhowe

Ein waschechter Münsteraner bildet das Zentrum der Westfälischen Mauer, eines massiven Verteidigungsverbandes, der seine regionalen Wurzeln in jeder Form perfekt repräsentiert. Solide, bisweilen humorlos, stabil und im besten Sinne stur stellt sich die Dreierkette des SC Preußen Münster den Angriffen der Konkurrenz. In der Mitte waltet Ole Kittner (29) aus Münster und wird flankiert von Simon Scherder (24) aus Dreierwalde und dem Dortmunder Lion Schweers (21). Rückendeckung erhält das Trio vom Keeper aus Freckenhorst, Max Schulze Niehues (29).

Trainer Marco Antwerpen ist erwiesenermaßen ein Freund dieser westfälischen Reihe, denn der ehemalige Stoßstürmer baut als Trainer zunächst auf eine defensive Grundordnung. Hurra-Fußball ist erlaubt, wenn es passt, Absicherung ist Pflicht. Das sieht nicht immer spektakulär aus, erhält aber im Zweifel die Klasse. 18 Zähler aus elf Rückrundenspielen bei elf Gegentoren beweisen das eindrucksvoll, in der Hinrunde brauchten die Preußen für ebenfalls 18 Punkte immerhin alle 19 Partien und kassierten dabei 28 Gegentreffer. „Es kann nicht schaden, wenn man auf einer Wellenlänge ist“, sagt Kittner, der aber die gute Stimmung im gesamten Team nicht nur auf die regionale Verbundenheit schieben will. „In der Mannschaft passt es einfach.“

Auch für die kommende Spielzeit stehen bereits große Teile des Preußen-Bollwerks, einzig Kittner steht noch ohne Folgevertrag da. Doch der Routinier muss wohl nicht einmal mehr verhandeln, er muss nur noch spielen. Tut er dies am Samstag gegen die SpVgg Unterhaching (14 Uhr) von Beginn an, wäre es Kittners 16. Startelfeinsatz in der laufenden Spielzeit. Bei Sandrino Braun und Tobias Rühle läuteten aus eben diesem Anlass in den Wochen zuvor jeweils die Glöckchen, die Verträge verlängerten sich automatisch – möglicherweise auch beim Innenverteidiger.

Allemal wird es wieder eine schwere Aufgabe für das SCP-Trio, das sich gegen die Münchner Vorstädter mit Top-Torjäger Stephan Hain (17 Treffer) und Top-Vorbereiter Sascha Bigalke (13 Assists) wehren muss. Vorne soll es einmal mehr Adriano Grimaldi richten, der laut Trainer Marco Antwerpen „im Moment viel befreiter“ aufspielt. Nachzulesen in der Statistik: Die letzten vier Preußen-Treffer wurden aufs Grimaldi-Konto verbucht. Fehlen wird Michele Rizzi, der seine Gelbsperre absitzen muss, dafür rückt Philipp Hoffmann zurück ins Team. Mit Blick auf den Spieltagskader sieht Marco Antwerpen Schwarz: Benjamin Schwarz wird nach langer Leidenszeit zumindest wieder auf dem Spielberichtsbogen auftauchen. „Das ist absolut beachtenswert, wie er sich zurückgekämpft hat“, so Antwerpen, auch wenn es für den Münchener gegen seinen Ex-Club zunächst bestenfalls Kurzeinsätze geben werde. Preußen Münster: Schulze Niehues – Schweers, Kittner, Scherder – Al-Hazaimeh, Braun, Kobylanski, Menig – Hoffmann, Grimaldi, Rühle


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