Fragen zur Niederlage gegen Magdeburg
Ist Preußen Münster zu grün hinter den Ohren?

von Jan Ahlers

Münster – An der Hammer Straße muss man sich wohl oder übel an den Abstiegskampf gewöhnen: Im Kellerduell gegen den 1. FC Magdeburg gingen die Preußen als Verlierer hervor und stehen am Tabellenende. Die wichtigsten Fragen, die sich nach diesem Auftritt stellen, haben wir hier gebündelt.

Was lief überhaupt schief?

Ein Stück weit lässt es sich mittlerweile als das gewohnte Bild bezeichnen: Preußen Münster erwischte einen akzeptablen Start und ließ den Ball sehr gefällig laufen. Schon der erste wichtige Defensivzweikampf ging allerdings völlig in die Hose: Sebastian Mai kam zu spät und rauschte in Manuel Farrona Pulido hinein – ein klarer Strafstoß und gleichzeitig die Führung für die Gäste, die den SCP aber nicht einmal aus dem Konzept brachte.

Schlimmer gerieten allerdings die Aussetzer vor den folgenden beiden Gegentoren. Beim 0:2 durch Felix Schiller hatte sich einzig Stéphane Tritz wirklich auf den abprallenden Freistoß von Nico Hammann vorbereitet. Auch dem 2:3-Treffer durch Christopher Handke ging eine große Unordnung im Mannschaftsverbund voraus, der trotz gegnerischen Ballbesitzes viel zu früh in die Vorwärtsbewegung geschaltet hatte.

Eigentlich hatten sich die Preußen gesondert auf FCM-Torjäger Christian Beck vorbereitet, der allerdings – aus dem Spiel heraus, wohlgemerkt – keine gefährliche Aktion besaß. Die Treffer erzielten letztendlich ausgerechnet die beiden Magdeburger Innenverteidiger.

Wie lassen sich die wiederholten Defensivschwächen erklären?

Bei beiden Gegentreffern steht nicht nur die vielgescholtene Innenverteidigung, sondern die gesamte Mannschaft in der Pflicht. Beim Schiller-Tor schliefen etwa nicht nur Lion Schweers und Sebastian Mai, sondern auch Danilo Wiebe, Michele Rizzi und Adriano Grimaldi, die von insgesamt drei FCM-Spielern wie Slalomstangen stehen gelassen wurden. „Vielleicht sind wir etwas zu grün hinter den Ohren…“, versuchte sich Außenverteidiger Benjamin Schwarz vorsichtig an einer Analyse.

Hier stehen Spieler und auch Trainerteam absolut in der Pflicht – und haben gewünschte Ergebnisse gegen den FCM nicht geliefert. „Wir verschenken Punkte“, übte etwa Kapitän Rizzi Selbstkritik. Nachdem bereits in Halle ein Gegentor erst durch einen unzureichend verteidigten Standard möglich gemacht wurde, forcierte Trainer Horst Steffen in der Trainingswoche die Defensivarbeit mit dem Schwerpunkt Stellungsspiel. Während aber besonders das Angriffsspiel weiter an Zielstrebigkeit zulegte, zerstörten die benannten Mängel ein besseres Ergebnis, das für Ruhe im Preußenlager hätte sorgen können.

Quelle: www.westline.de