2:0-Sieg gegen Unterhaching
Preußen Münster packt die Tüte voll

Münster - Hauptamtlich sind Ole Kittner und Simon Scherder als Innnenverteidiger beim SC Preußen Münster angestellt, im Nebenjob dürfen die beiden Abwehrrecken aber gerne auch Tore schießen: Beim wichtigen 2:0-Erfolg gegen die Spielvereinigung Unterhaching erledigten die beiden Preußen ihren Job hinten wie vorne vorbildlich.

Von Ansgar Griebel

„Eintüten“, hat Marco Antwerpen das Projekt getauft, mit dem er seine Schützlinge aktuell betraut hat. Punkte ranschaffen, heißt das, und den Klassenerhalt wasserdicht machen - schnellstmöglich. Weil das Anschlussprojekt bereits in der Warteschleife hängt: „Saisonvorbereitung“, lautet hier der Arbeitstitel. Denn während die Preußen aktuell das Pensum für die laufende Spielzeit abarbeitet, schaut der Trainer schon dezent, aber nachhaltig auf die kommende Saison. Aber eins nach dem anderen: Am Samstag kamen die Preußen der magischen 40-Punkte-Marke schon einmal drei wichtige Punkte näher. Nach dem 2:0 (1:0) -Erfolg gegen die Spielvereinigung Unterhaching ist das Tütchen schon prall gefüllt. Jetzt muss noch das Schleifchen drum und ein Knoten rein.

Antwerpen setzt auf starke Defensive

Weil Antwerpen bei Bedarf grundsätzlich auch Punkte in Eichhörnchen-Manier sammelt, setzte der Preußen-Trainer gegen offensivstarke Unterhachinger einmal mehr auf verstärkte Defensive. Seine bewährte Dreierkette mit Ole Kittner , Simon Scherder und Lion Schweers sollte Top-Vorbereiter Sascha Bigalke (13 Vorlagen) und Torjäger Stephan Hain (17 Treffer) vom eigenen Tor fernhalten, Kapitän Adriano Grimaldi auf der Gegenseite für Entlastung sorgen - so geschehen bereits nach zwei Minuten, als der Preußen-Vollstrecker per Kopf für die erste Torannäherung der Partie sorgte.

Überraschende Führung

Das ging etwa fünf Minuten sehr gut, ehe die Hachinger Offensivabteilung im Preußen-16er Fuß zu fassen begann. Jim-Patrick Müller glich ebenfalls per Kopf die Chancenstatistik aus und eröffnete eine dezente und letztlich erfolglose Drangperiode der Gäste. Münster hatte hinten plötzlich mehr zu tun und vorne Schwierigkeiten, sich in Szene zu setzen. Drum kam die Preußenführung nach 35 Minuten ein wenig überraschend: Martin Kobylansky, in Vertretung des gelbgesperrten Michele Rizzi als kreativer Part der Doppelsechs bis dahin etwas behäbig unterwegs, trat zu seinem dritten Eckstoß an. Etwa 50 Meter trabte der Pole gemäßigten Schrittes zur Eckfahne, ehe er sich den Ball zurechtlegte und anschließend auf den Kopf von Abwehrchef Ole Kittner zirkelte, der das Leder zur 1:0-Führung unhaltbar für Lukas Königshofer im Gästetor versenkte.

6036 Zuschauer im Stadion

Ein Spielstand, mit dem die 6036 Zuschauer im Preußenstadion zur Pause gut leben konnten. Auch der Frust bei den Gästefans hielt sich in Grenzen, er war zumindest nicht zu spüren: Etwa 30 Münchener hatte sich auf den langen Weg gen Münster gemacht, zu wenig, um für sie eigens den Gästeblock zu öffnen und jemanden an den Grill zu stellen.

Scherder schießt das 2:0

Im zweiten Durchgang blieb dann bei den Gästen nicht nur die Küche kalt, auch im Spiel gelang kaum noch etwas Erwärmendes vor dem Preußen-Tor, das erneut von Max Schulze Niehues zuverlässig gehütet wurde. Stattdessen blieb den SCP-Innenverteidigern Muße, sich in stillen Momenten ins Angriffsspiel mit einzuschalten. Tor Nummer zwei ging dann nach 66 Minuten folgerichtig auf das Konto von Simon Scherder, der nach Zuspiel von Sandrino Braun, das Leder aus vier Metern ungehindert per Kopf über die Linie drückte. Für Antwerpen war spätestens jetzt der Zeitpunkt gekommen, erste Forschungsprojekte für die kommende Spielzeit anzustoßen: Geburtstagskind Lucas Cueto (22 Jahre) löste den glücklosen Philipp Hoffmann, Tobias Warschewski (20) kam für den starken Tobias Rühle und Lennart Stoll (21) für Adriano Grimaldi. Die junge Garde brachte den letztlich hoch verdienten Preußensieg gegen zunehmend lustlose Gäste dann verdient über die Zeit.

Münster: Schulze Niehues - Schweers, Kittner, Scherder - Al-Hazaimeh, Braun, Kobylanski, Menig -Hoffmann (61. Cueto), Grimaldi (83. Stoll), Rühle (68. Warschewski)

Unterhaching: Königshofer - Bauer, Welzmüller, Greger, Winkler (62. Dombrowka) - Stahl, Kiomourtzoglou (62. Schimmer) - Porath, Müller (78. Marseiler) - Bigalke, Hain.


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