Preußen Münster hat kein Geld für Martin Kobylanski

von Jan Ahlers

Münster – Eigentlich sollte die Debatte um die Verpflichtung des 22-jährigen Martin Kobylanski am heutigen Dienstag beendet sein. Aber weiterhin hat der Spieler keine Klarheit darüber, wie es mit ihm weitergeht. Fest steht rund um Preußen Münster nur eines: Weitere externe Mittel wird es für die Verpflichtung nicht geben. Das ergab die Gremiensitzung am Montagabend.

Was nichts Anderes bedeutet als: Nur über die Option, dass ein Spieler den Verein verlässt, kann der SC Preußen neue Mittel für eine Leihe von Kobylanski realisieren. Vorstandsmitglied Bernhard Niewöhner stellt jedoch klar: „Wir haben auf unserer Sitzung ebenso thematisiert, dass positionsbezogen im Kader auch andere Notwendigkeiten vorherrschen.“ Gut möglich, dass der Wunschtransfer von Trainer Benno Möhlmann nicht mehr ganz oben auf der Agenda steht, sondern vielmehr nach Möglichkeit ein Defensivspieler verpflichtet werden soll.

Die Situation für Kobylanski selbst gestaltet sich damit alles andere als einfach. „Wir haben die Geduld des Spielers schon äußerst stark strapaziert. Auch er selbst muss wissen, ob er die aktuelle Lage weiterhin akzeptiert. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, dass er weiter bei uns trainiert“, kommentiert Niewöhner. Der 22-Jährige war mit dem polnischen Erstligisten Lechia Gdansk nicht ins spanische Trainingslager geflogen.

Bleibt Kobylanski Trainingsgast?

„Der Spieler muss entscheiden, was er tun will. Klar ist: Wir haben schon zwei Offensivkräfte geholt. Findet ein Mitglied des aktuellen Kaders einen neuen Klub, müssen wir genau überlegen, wo wir uns verstärken“, so Niewöhner, der sich zumindest über das Interesse von Spielerberatern am SCP in diesen Tagen nicht beklagen kann. Gewünscht sei allerdings ein erprobter Spieler, der auch sprachlich auf deutschem Boden Fuß fassen kann – viele angebotene Kicker fallen schon bei diesen Auswahlkriterien durch das Raster.

Wer aber soll gehen? Die Position der vier direkten Streichkandidaten Mehmet Kara, Cihan Özkara, Edisson Jordanov und Amaury Bischoff hat sich nicht verändert, auch wenn sich der ein oder andere Spieler wie etwa Bischoff im Trainingslager gut präsentiert hat. „Wir verfolgen die Situation bei ihm nicht erst seit gestern, uns fehlt auf lange Sicht einfach die Konstanz und die nötige positionsbezogene Disziplin“, so Niewöhner.

"Müssen erst Freiräume schaffen"

Anders sieht es noch bei Sandrino Braun aus, der aber aufgrund nicht immer überzeugender Leistungen ebenso wackelt. Mehr als lose Anfragen erhält der SCP jedoch für die teils mit bestens dotierten Verträgen ausgestatteten Kicker kaum. Niewöhner: „Wir hoffen auf die letzten Tage im Januar, da nimmt der Transfermarkt meist noch einmal Fahrt auf.“

Bis dahin bleibt die Tür für weitere Wintertransfers bei Preußen Münster dicht, wie der Vorstand Sport unterstreicht. „Wir würden dem Trainer gerne weitere Wünsche erfüllen, aber der DFB bleibt unser wichtigster Ansprechpartner. Wir müssen erst finanzielle Freiräume schaffen, dürfen keinen Cent zu viel ausgeben.“


Quelle: www.westline.de