Preußen Münster bald auf der Playstation?

Münster -
Electronic Arts geht diesen September mit der 25. Auflage seiner Hauptreihe von Fifa auf den Markt. Immer bessere Grafiken und eine stetig wachsende Datenbank lassen das Videospiel immer realistischer werden. Demnächst könnten sich Spieler auf der ganzen Welt virtuell ins Münsterland verirren.

Von Oliver Wilmer

Hat das Warten bald ein langersehntes Ende? Kann der SC Preußen Münster vielleicht schon in drei Monaten die Champions-League-Trophäe in die Höhe recken? Befördert Adriano Grimaldi die Fußballer von der Hammer Straße mittels eines Hebers in der letzten Minute gegen Thibaut Courtois (FC Chelsea) ins Endspiel? Wird dort gar Max Schulze-Niehues zum Helden, indem er den alles entscheidenden Strafstoß im Elfmeterschießen gegen Cristiano Ronaldo im altehrwürdigen Old Trafford pariert? Alles nur Träumerei? Nicht mehr ganz. Seit einigen Jahren bereits fordern Spieler der Fußballsimulation „ Fifa“, vor allem aus Deutschland, die Einführung der dritten deutschen Profiliga in das Spiel. In etwas mehr als zwei Monaten erscheint die neueste Version der Spieleserie, nun kursieren die Gerüchte, dass der Wunsch der treuen Spieler endlich in Erfüllung geht. Laut einer Umfrage der Website fifplay.com wünscht sich die Mehrheit der Nutzer lieber zusätzlich mit Teams aus der dritten deutschen Liga spielen zu können, als mit Truppen aus der boomenden chinesischen Liga. Deren Lockruf erlagen zuletzt gestandene europäische Stars wie Oscar und Hulk, weitere wie Anthony Modeste und Pierre-Emerick Aubameyang könnten bald folgen.

Wieder mehr Derbyzeit im Münsterland

Das Fußball-Fachmagazin „kicker“ hat erfahren, dass Electronic Arts (EA) und der DFB Einigung bezüglich Lizenzrechten von Spielern und Vereinen in der dritthöchsten deutschen Spielklasse erzielen konnten. Demnach sollen Fans schon bald den Derbys gegen den VfL Osnabrück virtuell ihren ganz eigenen Stempel aufdrücken können.

Ganz abwegig scheint das nicht. Denn bereits seit einigen Jahren ist es möglich sich als Manager seinen Weg aus der vierten englischen Liga bis ganz nach oben zu bahnen. Zudem revolutionierten die Macher ihr viral erfolgreiches Produkt vor zwei Jahren (zu FIFA 16), indem sie erstmals Frauen-Nationalmannschaften einführten. Seither schieben auch Alexandra Popp und Abby Wambach die Bälle über virtuelle Torlinien. Zur letzten Erscheinung, Fifa 17, wurden neben eines neuen Engines - das Engine ist unter anderem für die Grafik verantwortlich - ein „Story-Modus“, bei dem der Spieler die Karriere des aufstrebenden Youngsters Alex Hunter von Manchester United bestimmt, sowie die erste japanische Liga ergänzt. Demnach scheinen sich die Entwickler nicht vor Neuerungen zu verschränken, auch wenn eine Einführung der dritten deutschen Liga bei Fifa 17 noch als „zu großer Aufwand“ galt. Lediglich eines dürfte sicher sein: Richtige Heimspiele wird der SCP nicht austragen können. EA hat lediglich die Rechte sechs deutscher Stadien erworben, darunter die Allianz-Arena in München, der Signal Iduna Park in Dortmund und die Veltins-Arena in Gelsenkirchen.

Erlaubte Träume - virtuelle Wahrheit

Zwar wird Roman Neustädter nur in der virtuellen Fußballwelt als Top-Torjäger Karriere machen, und Sokratis wird vermutlich nie einen Freistoß aus 30 Metern Entfernung mit dem Außenrist im Gehäuse unterbringen, doch macht vielleicht eben jene Unwahrscheinlichkeit den Reiz dieses Videospiels aus. Ob der SC Preußen Münster 2021 auf Europas Thron sitzt, sei dahingestellt. Träumen und virtuelles Gelingen wird aber durchaus noch erlaubt sein. Seit 1994 lautet der Slogan verschiedener Sportsimulationen von Electronic Arts „EA Sports - it’s in the game“. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob der SC Preußen Münster Ende September tatsächlich „in the game“ ist.

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