Di., 16.02.2016

Fußball: 3. Liga
Schwarz hofft in Würzburg auf Rückkehr in die Preußen-Startelf



Münster -

Der zweite Anlauf soll sitzen: Am Mittwochabend (19 Uhr) tritt der SC Preußen bei den Würzburger Kickers an, nachdem der erste Termin am 23. Januar dem Wetter zum Opfer gefallen war. Auf eine Nominierung für die Startelf darf nach seiner Verletzungspause Benjamin Schwarz hoffen.

Von Alexander Heflik

Das größte Lob kam von Pavel Dotchev, dem ehemaligen Coach von Preußen Münster. Nach dem 0:0 am Sonntag im Spitzenspiel von Erzgebirge Aue sagte er: „Ich bin froh, dass wir in dieser Saison nicht mehr gegen Würzburg spielen müssen.“ Nach der 0:1-Niederlage im Hinspiel gelang dem Zweitliga-Absteiger aus Sachsen nun das torlose Unentschieden. Dotchev wollte wohl sagen, dass die Kickers extrem unangenehm und schwer zu bespielen, vor allem zu schlagen sind.

Es dürfte also an diesem Mittwoch für die Preußen ein Härtetest der besonderen Art werden, wenn das Team von Trainer Horst Steffen beim Aufsteiger aus Unterfranken antrifft. Mehr noch, es dürfte eine Standortbestimmung werden. Gewinnt Münster die Nachholpartie vom 22. Spieltag, dann ist mit den Adlerträgern im Aufstiegsrennen zu rechnen.

Alle Systeme durcheinander

So einfach ist die Rechnung, wer nach oben will, der muss an diesen Würzburgern vorbei. Und die machen etwas im Zeitalter von Konzeptfußball, Laptop-Trainern und dogmatischen System-Diskussionen zwischen 4-3-3 und 4-2-3-1, was die Konkurrenz verwirrt. Sie machen häufig alles ganz anders als vermutet. „Ich habe keine Ahnung, was der Bernd Hollerbach möchte“, kokettiert SCP-Trainer Steffen mit den vielen taktischen Richtungswechseln der Würzburger – und macht auf naiv und unwissend. Was natürlich nur vorgeschoben ist, denn die Kickers sind durchanalysiert, die Spieler sind bekannt, für Steffen besonders die Herren Royal-Dominique Fennell und Elia Soriano. Beide spielten bei den Stuttgarter Kickers und dort unter dem heutigen Preußen-Coach.

Und noch eine Personalie ist interessant: Mittelfeldspieler Rico Benatelli stand bei den Preußen auf der Wunschliste ganz oben im Sommer, schloss sich dann aber dem Aufsteiger an.

Russ rein und raus

Irritiert dürfte bei den Hausherren aktuell aber vor allem einer sein: Dennis Russ. Der Abwehrspieler wurde in Aue nach 64 Minuten ein- und 14 Minuten später ausgewechselt. Trainer Hollerbach sah eine „brennende rechte Seite“ und verpasste Russ die Höchststrafe. Ähnliches erlebte René Müller im Preußen-Dress am 11. April 1999 in Kaiserslautern – er kam in der 80. Minute und wurde in der 90. wieder rausgenommen, drei Großchancen hatte er verdaddelt. Münster siegte dennoch, dank eines Treffers von Carsten Gockel, heute Sportvorstand.

Zum Spiel am Mittwoch: Stürmer Rogier Krohne (Oberschenkelverletzung) fällt aus, Adriano Grimaldi könnte ins Team rücken oder Mehmet Kara als Linksaußen auflaufen. Die zweite Variante scheint wahrscheinlicher, weil Horst Steffen gegen die aggressiven und robusten Hausherren das Mittelfeld stabiler organisieren will. Benjamin Schwarz könnte nach vierwöchiger Verletzungspause dann erste Wahl sein.

►  Münster: Lomb – Kopplin, Schweers, Pischorn, Müller – Schwarz, Philipps, Bischoff – Hoffmann, Reichwein, Kara.

► Die Gelbe Karte für Abdenour Amachaibou, die er in der Schlussminute im Heimspiel gegen Halle erhielt, weil er Osayamen Osawe auf dem Weg zur Auswechselung schubste, kostet Bares. „Dafür wird eine Geldstrafe fällig“, sagte Trainer Steffen – ohne die Höhe zu nennen.

„Die Bedeutung ist klar. Wir wollen etwas in Würzburg holen, um oben dran zu bleiben.“

Sportvorstand Carsten Gockel

„Er wird seine Qualität noch zeigen und nocht richtig stark für uns werden.“

SCP-Trainer Horst Steffen über Neuzugang Adriano Grimaldi.


Quelle: wn.de