Zwei Fehlstarter in der 3. Liga
Preußen Münster und der 1. FC Magdeburg kämpfen gegen die Krise


von Jan Ahlers

Münster – Sechs Spiele, vier Punkte und nur ein Sieg: Den SC Preußen Münster und den 1. FC Magdeburg verbindet vor dem Duell am Samstagnachmittag allen voran die schwache Startbilanz in dieser Saison. Allein deshalb schon geht es für die Traditionsvereine in einem Schlüsselspiel, das seinen Namen wirklich verdient, um jede Menge.

Richtig heiß brannte die Sonne am Dienstagnachmittag auf das Preußenstadion an der Hammer Straße nieder. Der Sommer will es im September noch einmal wissen – und kommt offenbar besser auf Touren als der SCP in diesen Wochen. Sämtliche leise Euphorie nach dem Erfolg gegen den FSV Mainz 05 II ist vorerst ausgeräumt worden, weil es auswärts beim Halleschen FC nichts zu holen gab. Keine Punkte, aber eine Botschaft gab der HFC durch Vizepräsidenten und Pressekonferenz-Sprecher Jörg Sitte aber den Preußen mit: „Wir wünschen euch für die nächsten Spiele alles Gute, ganz besonders aber für die nächste Begegnung.“

Im letzten Jahr holten die Preußen keine Punkte…

Da steckte kein Zufall hinter: Der 1. FC Magdeburg stellt den größten Rivalen der Hallenser dar – und sieht es gar nicht gerne, aktuell hinter den Rot-Weißen stehen zu müssen. Auf Anhieb hatte der FCM unter Jens Härtel im Aufstiegsjahr Halle hinter sich gelassen und sogar beide Derbys zwischen Elbe und Saale für sich entschieden. Ebenso behielt Magdeburg auch gegen Preußen Münster in der Saison 2015/2016 zweifach die Oberhand: Eine 0:3-Auswärtspleite sowie eine 1:2-Heimniederlage, so lauten die unschönen schwarz-weiß-grünen Erinnerungen an Magdeburg in Zahlen ausgedrückt.
Freilich sieht die Situation aktuell anders aus als noch in der letzten Saison, als sich beide Teams quasi durchweg in der oberen Tabellenhälfte bewegten. Eine weitere Niederlage für Preußen Münster ist schlichtweg verboten – und für den 1. FC Magdeburg ebenso. Münster hadert aktuell mit verschiedenen Problemen: In Halle war es das Versäumen des zweiten Treffers vor der Halbzeit, gemischt mit einem haarsträubenden individuellen Fehler. Es war nicht der erste, der den SCP wertvolle Zähler bei einem machbaren Gegner gekostet hatte. In der Summe taumeln die Preußen aktuell durch die Liga, stellen sich wenig clever an und werden dafür bitter bestraft.

Der 1. FC Magdeburg steht und fällt mit Beck

Beim FCM verhält sich das im Übrigen gar nicht groß anders – spielerisch lieferte die Härtel-Elf bisher nur wenige schlechten Leistungen ab, kann sich dahingehend nicht viel ankreiden lassen. Während die Defensive hin und wieder noch Abstimmungsprobleme offenbart, ist vorne die Abhängigkeit von Christian Beck immer noch (zu) hoch. Trifft er nicht, gab es für Magdeburg im bisherigen Saisonverlauf erst einen Zähler zu holen. Und das, man stelle sich vor, obwohl Beck mit vier erzielten Toren noch immer gefährlicher ist als die gesamte Preußen-Offensive. Beim 3:0-Erfolg über den SC Paderborn traf der 28-Jährige nämlich dreifach.

Apropos Offensive: Sie dürfte eine der Stellschrauben sein, an der SCP-Coach Horst Steffen in der aktuellen Trainingswoche drehen muss. Gerne würden die Anhänger wieder öfter als nur einmal jubeln. Nichtsdestotrotz steht das reine Ergebnis am Samstag im Vordergrund: Regelmäßige Punkte sind allmählich Pflicht – egal, auf welche Art und Weise sie erzielt werden. Man mag sich lieber nicht ausdenken, wie es bei einer weiteren Niederlage um das chronisch nervöse Umfeld von Preußen Münster bestellt wäre.

Preußen-Splitter


Ein Wiedersehen gibt es für den SCP wieder einmal mit seinem ehemaligen Stürmer Marius Sowislo. Der ist mittlerweile zum Kapitän beim 1. FC Magdeburg ernannt worden. Aufgrund einer Bänderverletzung konnte er aber erst zwei Saisonspiele bestreiten. Zuletzt beim 0:1 in Mainz kam er über 90 Minuten zum Einsatz.

Personelle Hoffnungen setzt Münster in die Rückkehr von Amaury Bischoff, Ole Kittner und Denis Mangafic. Bisher waren bezüglich dieser Personalien keine weiteren Rückschläge zu vermelden.

Quelle: westline.de