Benjamin Schwarz meldet sich stark bei Preußen Münster zurück

Münster - Die zweite Halbserie ist beim Fußball-Drittligisten Preußen Münster einmal mehr erste Wahl. Nach erschreckend schwacher Hinrunde ist das Team in Bestform aus dem Winterschlaf erwacht ...

Von Alexander Heflik

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Benjamin Schwarz wie er leibt und lebt: Der 31 Jahre alte Mittelfeld-Routinier feierte ein überzeugendes Comeback nach einjähriger
Verletzungspause. Foto: Jürgen Peperhowe

Ein wenig dürfen sich die Anhänger des SC Preußen Münster auch veralbert fühlen. Wieso? Weil der Fußball-Drittligist in der Rückrunde mal so richtig aufdreht, guten und erfolgreichen Fußball spielt. Ein richtiges Team, kein Vergleich zu dem Haufen aus der Hinserie. Es sind die selben Spieler. Wahnsinn.

Das Szenario Abstiegskampf hatte den SCP in der 3. Liga schon häufiger eingeholt, aber wie in der Vorsaison überzeugt Münster auf ganzer Linie erst nach der Winterpause. Der Klassenerhalt ist in trockenen Tüchern. Der Wechsel von Benno Möhlmann zu Marco Antwerpen auf dem Trainerstuhl hat sich somit gelohnt. Das Abstiegsgespenst hat sich wieder verzogen.

Schon vor dem Heimsieg über den SV Wehen Wiesbaden (1:0), als die Preußen unter Antwerpen zum siebten Mal in Serie daheim ungeschlagen blieben, hatte der Coach keine Befürchtungen, dass die Saison so lala ausklingen könnte. „Die Jungs wollen Punkte sammeln“, verrät der 46 Jahre alte Fußballlehrer kein Geheimnis. Und: „Wir werden die Saison vernünftig runterspielen. Die Spieler haben richtig Bock.“

Die Dinge sollen sich nicht wiederholen wie in der Vorsaison, als der SCP am 37. und 38. Spieltag noch zwei Partien verlor und das gute Rückrundenergebnis verwässerte. In den ausstehenden Heimspielen gegen Halle und Lotte soll gewonnen werden, auswärts bei Fortuna Köln, Chemnitz und Großaspach auch.

Ein Plus für den Trainer ist, dass längst nicht alle Personalentscheidungen gefallen sind und einige bis zum Anschlag kämpfen – und dass zum anderen „Frischlinge“ mutig anklopfen. Cyrill Akono, ein 18 Jahre alter Angreifer zwischen Abiturprüfungen und Vormittagstraining, ein Pendler von Selm nach Münster und zurück, zeigte ein bärenstarkes Debüt. Allerdings gehörte der junge Mann zur Offensivabteilung, die nahezu jede Konterchance „schwuppdiwupp“ vermasselte. Mittelfeldspieler Sandrino Braun attestierte: „Wir haben ja fast 180 Konter liegengelassen.“ Der eingewechselte Moritz Heinrich sparte auch nicht mit Selbstkritik: „Wir hätten die Bälle am Ende vorne besser festmachen und sie länger halten müssen. Die Gegenstöße kann man viel klarer ausspielen, aber wir haben immer die falsche Entscheidung getroffen.“

Braun hob aber auch die neue Qualität der Preußen hervor: „Wir sind schon eklig zu bespielen zu Hause.“ Auch deshalb, weil Innenverteidiger Jannik Borgmann als Debütant rund 70 Minuten mitmachte in der Abwehrkette, als ob das das Normalste der Welt sei.

Und da wäre noch Benjamin Schwarz, der nach 51wöchiger Verletzungspause gleich über 90 Minuten plus Nachspielzeit gehen musste. Und auch konnte. „Mit der Leistung vom Samstag hilft er uns definitiv weiter“, erklärte der Trainer. Obwohl bei ihm, dem Spieler, wie auch bei allen anderen Restzweifel bestehen, inwieweit er eine komplette Saison durchhält. Antwerpen lobte den Routinier: „Das hat er schon sehr gut gemacht gegen Diawusie.“ Letztgenannter hatte den Preußen beim 2:6 im Hinspiel mehrere Knoten in die Beine gespielt. Dank Schwarz wurde der Rechtsaußen gestoppt. Es war eine Art Bewerbungsschreiben von Schwarz.


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