Werders U23 und Preußen Münster trennen sich torlos

Von Stefan Freye - 21.02.2016

Ein torloses Unentschieden kann unterhaltsam sein, muss es aber nicht. Beim 0:0 zwischen den Fußballern von Werders U23 und Preußen Münster bekamen die Zuschauer über 90 Minuten zwei ziemlich engagierte Mannschaften zu sehen. Doch darauf beschränkte sich die Partie auch schon, denn in spielerischer Hinsicht lief beinahe gar nichts. „Das Spiel fand unter sehr widrigen Bedingungen statt, aber Mentalität und Einsatz haben gestimmt“, kommentierte Werder-Coach Alexander Nouri die Punkteteilung.
Dabei hatte es doch so freundlich begonnen. Es war wohl eines der nettesten Transparente, die Platz 11 jemals gesehen hat. „Schön hier!“, stand darauf, eine ebenso charmante und schamlos übertriebene Einschätzung einiger Preußen-Fans. Denn schön war es am Sonnabend nun wirklich nicht im kleinen Stadion. Nicht das Wetter, so nasskalt es war, und auch nicht der Platz. Er hatte bereits gelitten in den vergangenen Wochen. Nun machte er schon nach dem Warmmachen der beiden Teams einen bemitleidenswerten Eindruck.

Später waren sich alle einig, dass vor allem das geschundene Grün den Grund für die zerfahrene Partie lieferte. Nouri: „Da ging es mehr um Zufall.“ Selten konnte eine Mannschaft mal eine richtige Kombination für sich verbuchen, und bis vor das Tor des Gegners kamen sie schon mal gar nicht. Weil sich auch die Standards nicht gerade als gefährlich erwiesen, gab es bis zur Halbzeit keine echte Torchance zu verzeichnen. Die Bremer, mit fortlaufender Dauer immer dominanter, besaßen aber immerhin drei einigermaßen gefährliche Szenen. Da waren die beiden Soli von Ulisses Garcia (14.) und Georgi Papunashvili (35.), die vorzeitig gestoppt wurden, und ein Kopfball von Rafael Kazior, der sich in der vielbeinigen Gästeabwehr verfing (27.).

In der Halbzeit war man sich einig, dass es nur besser werden konnte. Aber wie sollte das gelingen? Die 15 Minuten reichten dem Greenkeeper-Team gerade zur Beseitigung der schlimmsten Schäden. Also ging es auch nach der Pause in erster Linie darum, den Ball irgendwie zum Mitspieler zu bringen, und das misslang den beiden Teams regelmäßig. Ein Schuss aus 16 Metern von Maximilian Eggestein, der weit über das Tor ging (66.), sowie erneut Papunashvili, der aus 18 Metern deutlich knapper verpasste (71.), zählten zu den großen Highlights der Bremer Offensive.
Dass sie auch nach dem Wechsel einen Tick aktiver wirkten und optisch überlegen waren, half den Gastgebern also nicht. Im Gegenteil. In der Schlussphase hätten sie beinahe noch den Rückstand kassiert. Einmal scheiterte Abdenour Amachaibou aus kurzer Distanz am starken Eric Oelschlägel (79.), dann strich eine missglückte Kopfballabwehr von Milos Veljkovic über die Latte des Bremer Tores (81.). „Wir hatten die ein oder andere gefährliche Situation, aber nach hinten raus kann Preußen Münster auch der Lucky Punch gelingen“, fand Alexander Nouri.

Kein Wunder also, dass sich der Trainer am Ende zufrieden erklärte mit dem einen Punkt. Ihm ging es damit ähnlich wie Ulisses Garcia, der ein wenig überraschend im Kader aufgetaucht war. „Wir haben unter sehr schweren Bedingungen gut dagegen gehalten und können deshalb zufrieden sein“, meinte der Jungprofi, der zuletzt zehn Tage unter Knieproblemen gelitten hatte. Nun möchte er „so schnell wie möglich zurück“ in den Profikader. Geht es nach Alexander Nouri, wird ihm dies gelingen. Der Trainer zeigte sich von der Leistung Garcias („Er hat das richtig gut angenommen“) nämlich ebenso angetan wie vom zweiten Auftritt Milos Veljkovic‘ in der U23. Und für den schlechten Platz konnten die beiden ja auch nichts.


Spielstatistik

Werder Bremen II: Oelschlägel - Zander, Hüsing, Veljkovic, Jacobsen - Eggestein (71. Busch), von Haacke (76. Rother), Aidara, García - Papunashvili (84. Käuper), Kazior

Preußen Münster: Lomb - Kopplin, Schweers, Pischorn, Müller - Laprévotte, Philipps, Schwarz (75. Wiebe) - Hoffmann, Reichwein (68. Grimaldi), Amachaibou

Schiedsrichter: Sather (Grimma)

Zuschauer: 1030

Gelbe Karten: Aidara / Reichwein, Schwarz


Quelle: weser-kurier.de