Standard-Ausgang zwischen Erfurt und Münster

1. Spieltag

von Christian Kerber und René Arand (Erfurt)

Der FC Rot-Weiß Erfurt und Preußen Münster haben sich zum Drittliga-Start mit ihrem Standardresultat getrennt. Es gab ein 1:1, schon das 10. Unentschieden in 15 direkten Duellen. Beide Mannschaften agierten am Samstag ersatzgeschwächt. Insgesamt wollen sie in dieser Saison vor allem möglichst wenig mit dem Abstiegskampf zu tun haben, Aufstiegsambitionen sind bei den Traditionsvereinen zunächst nicht auszumachen.

Zwei Treffer per Kopfball

Zehn Minuten lang tasteten sich beide Teams bei ziemlich warmen Temperaturen in die Spielzeit. Dann nutzte RWE, bei dem fünf Neue vom Anpfiff weg zum Einsatz kamen, gleich seine erste Gelegenheit: Florian Neuhold traf nach einer Ecke von Menz (10.). Der von Braunschweig II gekommene Österreicher nickte aus Nahdistanz ein. In den ersten 25 Minuten ließ Erfurt kaum etwas zu. Dann machte sich das Bundesliga-Gründungsmitglied auf. Schnell stand erneut Verteidiger Neuhold im Mittelpunkt, als Münster vehement auf Handspiel plädierte. In der Zeitlupe sah es in der Tat nach einem strafwürdigen Handspiel aus. Die Strafe folgte aber auf dem Fuße: Die anschließende Ecke köpfte Preußen-Angreifer Grimaldi zum 1:1 ein (28.). Der Ex-Leipziger stürmte in die Flanke und ließ zunächst Neuhold und dann Keeper Klewin keine Chance. Nur drei Minuten später hätte Biankadi fast wieder auf 2:1 gestellt, doch sein Versuch aus der Drehung von halbrechts ging links vorbei. Nun hatte Erfurt sein Pulver verschossen. Der Rest der Halbzeit gehörte den Gästen: Zweimal scheiterte Kobylanski mit Freistößen (38.(39.), Rühle traf frei vor Klewin den Ball nicht gut genug, da hatten die Thüringer Glück (35.).

Münster kann Erfurt-Fehler nicht nutzen

Nach der Pause tröpftelte die Partie lange vor sich hin. Immerhin: Erfurt war zunächst wieder auf Augenhöhe. Dann jedoch ließ sich Menz die Kugel abluchsen, mit Grimaldi ging die Münster-Post ab, sein Querpass erreichte Martin Kobylanski, doch der Sohn vom früheren Cottbus-Torjäger Andrzej legte den Ball ganz knapp rechts am Tor vorbei (62.). In der Folge blieben Höhepunkte wieder aus. Beide Teams neutralisierten sich - das ist die positive Sicht der Dinge. Erst in der Schlussphase bekamen die Gastgeber so etwas wie die 2. Luft. Aber bei drei vielversprechenden Gelegenheiten (77./79./82.) fehlte jeweils ein Tick. Richtig verdient wäre ein Erfurter Sieg auch nicht gewesen, dazu waren die Gäste insgesamt zu gut.

Das sagten die Trainer:

Benno Möhlmann (Münster): "Die ersten 90 Minuten in der neuen Saison sind rum. Ich kann mit dem Remis leben. Das war ein ausgeglichenes Spiel, wo wir ein, zwei Chancen mehr hatten, die fast 100-prozentig waren. Dort hätten wir kaltschnäuziger sein müssen."

Stefan Krämer (Erfurt): "In der ersten Halbzeit bin ich speziell mit den ersten 30 Minuten einverstanden. Wir hatten immerhin fünf Neuzugänge in der Startelf. Danach kam Münster bis zur Halbzeit stärker auf, in einem offenen Spiel mit viel Tempo. In der 2. Halbzeit waren wir von der 50. bis zur 75. Minute zu passiv. Da gab es leichte Ballverluste. Die letzten 15 Minuten waren wieder besser. Ich bin bei Benno, es war am Ende ein gerechtes Remis."

http://www.mdr.de/sport/fussball_3l/standardergebnis-zwischen-erfurt-und-muenster-100.html

Zuletzt bearbeitet von Commander; 23/07/2017 11:55.