PRESSESCHAU
Aargauer Zeitung vom 06.02.2009

«Den Titel verteidigen › ganz ohne Magie»


Nachgefragt FCB-Trainer Christian Gross über Provokationen aus Zürich, den Titelkampf und Problemkind Marco Streller

Christian Gross hat vor dem kapitalen Startspiel gegen YB kalt. Nicht wegen seiner Mannschaft, sondern aufgrund des schweizerischen Winterklimas.

Christian Gross, wie man so hört, spuckt die Führung des FCZ dieser Tage grosse Töne («Wir können uns nur selber schlagen») › würden Sie auch ihr letztes Hemd wetten, dass der FCB seinen Titel verteidigen kann?

Christian Gross: Natürlich glaube ich an unsere Mannschaft! Wir wollen wieder Schweizer Meister werden.

Solche Worte der Konkurrenz müssen ein Segen des Himmels für den Motivator Christian Gross und sein Team sein . . .

Gross: In der Tat nehmen wir solche emotional geprägte Aussagen unserer Gegner durchaus wahr, geben ihnen aber keine allzu grosse Bedeutung, denn wir sind in erster Linie auf uns fokussiert.

Vor zwei Jahren befand sich der FC Basel metaphorisch auf der «Jagd» nach dem Rivalen aus Zürich › was für Motivationstricks haben Sie dieses Jahr auf Lager?

Gross: Da steckt keine Magie dahinter. Wir arbeiten nicht mit Tricks, wir versuchen, sehr zielgerichtet zu arbeiten.

Der FCZ sieht seine grössten Stärken im Kollektiv und im Zusammenhalt im Team › auf was für Qualitäten baut der FC Basel in der kommenden Rückrunde?

Gross: Wir müssen uns wieder auf jene Stärken besinnen, die wir im ersten Viertel der Meisterschaft ausgespielt haben. Dazu hoffe ich, dass wir von Verletzungen unserer Schlüsselspieler verschont bleiben.

Welche Mannschaften können Ihrer Meinung nach in den Titelkampf eingreifen? Gibt es erneut ein Duell zwischen Zürich und Basel, oder sehen Sie einen Drei- oder gar einen Vierkampf?

Gross: Ich erwarte einen Vierkampf mit dem FCZ, YB, GC und uns.

Das Spiel von morgen Samstag in Bern hat für den FCB bereits kapitalen Charakter. Bei einer Niederlage und einem gleichzeitigen Sieg des FCZ würde der Rückstand bereits 7 Punkte betragen . . .

Gross: Das Spiel gegen YB ist überaus wichtig, aber nicht kapital, wie Sie sagen. Aber wir kennen die Bedeutung von Startspielen absolut und wir sind uns dieser auch jetzt bewusst.

Bereits in den letzten beiden Jahren hat der FCB die Rückrunde in Bern gegen YB begonnen. Vor zwei Jahren siegte Basel 3:0, wurde aber nicht Meister. Letztes Jahr verlor Basel 0:2 und wurde dennoch Meister. Eine Niederlage zu Beginn wäre also ein gutes Omen . . .

Gross: Sicher nicht! Wir möchten dieses Startspiel erfolgreich gestalten › wir wollen den gesamten Start in die Rückrunde erfolgreich gestalten. Und wir schauen bestimmt nicht auf Omen.

Zum letztjährigen Meistertitel hat Nationalstürmer Marco Streller viel beigetragen. Glauben Sie, dass er nach der bescheidenen Hinrunde wieder zur Bestform aufläuft, wenn es zählt?

Gross: Er muss sich steigern, ganz einfach. Denn seine persönliche Bilanz fällt seit seiner Rückkehr in der Tat durchzogen aus.

Sind Sie mit der Vorbereitung als Ganzes zufrieden?

Gross: Ich bin zufrieden, ja. Aber ich habe natürlich nichts dagegen, wenn es endlich wieder einmal etwas wärmer wird


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy