Sensationell! FCB schlägt Rom mit 3:1

Der FC Basel 1893 zeigte am Dienstag, 19. Oktober 2010 im Auswärtsspiel bei der AS Roma eine hervorragende Leistung und gewann mit 3:1 (2:1). Die drei herrlichen Treffer für die Basler, die in der zweiten Halbzeit gehörig unter Druck gerieten, sich aber schadlos hielten, erzielten Alex Frei (12.), Samuel Inkoom (44.) und Cabral (93.). Damit sicherte sich der FCB die ersten drei Champions-League-Punkte und bringt sich zurück ins Rennen um Platz 2 - den er neu belegt.
Anzeige

Was für eine Nacht in der ewigen Stadt für den FC Basel und den Schweizer Fussball! Zum ersten Mal seit dem 2:1-Heimsieg über Juventus Turin im März 2003 holten die Basler wieder drei Punkte in der Champions League: Die Mannschaft von Trainer Thorsten Fink bezwang den letztjährigen italienischen Meisterschaftszweiten um den Superstar Francesco Totti im dritten Spiel der diesjährigen Königsklasse sensationell mit 3:1 (2:1).

Und das Ende der Partie hätte aus Basler Sicht nicht schöner sein können: Der FCB kämpfte aufopferungsvoll um jeden Meter in der Nähe seiner Gefahrenzone. Die Roma drückte gegen Ende der Partie – wie überhaupt mehrheitlich in der zweiten Hälfte – nochmals heftig in Richtung Basler Tor. Es stand 2:1 für die Basler, und dann, als das Resultat zum Grosserfolg beinahe schon über die Zeit gerettet war, ja dann kam der Auftritt von Cabral: Der eingewechselte FCB-Mittelfeldspieler kam in der 93. Minute an den Ball, tanke sich technisch stark in den Strafraum und erzielte das erlösende 3:1.

Die Art und Weise, wie Cabral den Treffer erzielte, passte bestens zum Gesamtauftritt des FC Basel in Rom: Von Beginn weg hatte das Team von Trainer Thorsten Fink ohne falschen Respekt nach vorne gespielt – und wurde dafür belohnt. Bereits in der 11. Minute führte ein herrliches Zusammenspiel der Basler Offensivabteilung zum 1:0-Führungstreffer für die Basler. Xherdan Shaqiri schlug von der rechten Seite einen Ball auf Marco Streller, der im Strafraum per Kopf auf seinen Sturmpartner Alex Frei zurücklegte. Und dieser fackelte nicht lange, sondern nahm die Vorlage aus 16 Metern staubtrocken mit dem schwächeren linken Fuss ab und wuchtete den Ball in die linke Torecke.

Was für ein Auftakt für den FCB! Man fühlte sich einen Moment lang an das Champions-League-Heimspiel von Ende September gegen Bayern München zurückerinnert, auch da war der Schweizer Meister nach einer Traumkombination mit denselben Protagonisten früh gegen die favorisierte Mannschaft in Führung gegangen. Am Dienstagabend nun sorgte der Basler Start nach Mass auf der Tribüne des Stadio Olimpico dafür, dass die ersten Römer bereits die Hände verwarfen.

Es dauerte allerdings nicht lange, bis dieselben Zuschauer mit Inbrunst den Ausgleich ihrer Mannschaft bejubelten: In der 21. Minute erreichte Tottis geschicktes Zuspiel Marco Boriello, der gerade rechtzeitig gestartet war, um knapp nicht im Offside zu stehen. Dann konnte er alleine auf Franco Costanzo losziehen – und liess sich diese Chance nicht entgehen.

Nach dem Ausgleich wurde Rom zwar stärker und machte Druck – das Team von Claudio Ranieri zeigte sich offensiv variabel und war mit seinen technisch guten Einzelspieler durchaus gefährlich. Keine Frage: Die AS Roma hat eine starke Mannschaft, wenn sie – anders als im bisherigen Saisonverlauf – ihr Potenzial ausschöpft.

An diesem Dienstagabend war es aber vor allem der FCB, der sich von seiner effizienten Seite zeigte. Kurz vor der Pause führte dies zum zweiten Treffer der Basler: Xherdan Shaqiri – wieder er – spielt einen wunderbaren Pass in die gefährliche Zone im Strafraum, wo Samuel Inkoom wieseflink übernahm und dann einfach mal mit rechts draufhielt. Das sollte sich als hervorragende Idee herausstellen – der Ball flog kerzengerade in die entfernte Torecke zum 2:1 für den FCB. Und wieder: Augenreiben auf den Rängen im Olimpico.

Nach der Pause machten die Römer mit einer Druckphase um die 60. Minute deutlich, dass sie keineswegs gewillt waren, sich von einer Schweizer Mannschaft in ihrem eigenen Stadion vorführen zu lassen. Die besten von mehreren brenzligen Strafraumszenen hatte Rodrigo Taddei, der zuerst den Pfosten traf (58.) und kurz darauf FCB-Torhüter Franco Costanzo mit einem Distanzschuss prüfte – allerdings erfolglos. Die Basler hatten in dieser Phase Glück und waren defensiv ultimativ gefordert, der FCB-Angriff fand aufgrund der der einschnürenden Roma-Offensive vorübergehend nicht mehr statt – bis Benjamin Huggel in der 76. Minute nach einem Freistoss von Alex Frei knapp neben das Tor köpfte.

Damit war die Schluss-Viertelstunde eingeläutet, in welcher der FCB nochmals heftige Gegenwehr leisten musste. So lange, bis Cabral zu seinem grossartigen Solo ansetzte und den Basler Traum im Römer Olympia-Stadion Realität werden liess…

„Die Mannschaft hat genau das gemacht, was wir uns vorgenommen haben – ich bin deshalb natürlich sehr zufrieden“, sagte FCB-Trainer Thorsten Fink in einer ersten Reaktion nach dem Spiel. Es sei natürlich ein „sehr schönes Gefühl, wenn man auswärts in der Champions League gegen ein italienisches Spitzenteam gewinnen kann“. Der Sieg gehe in Ordnung, auch wenn der FCB in der zweiten Halbzeit mitunter das Glück in Anspruch nehmen musste. „Aber nur der Tüchtige hat Glück“, so Fink, „wir haben uns das an diesem Abend erarbeitet.“

Mit dem 3:1 über die AS Roma sichert sich der FCB den zweiten Tabellenrang der Champions-League-Gruppe E. Damit haben sich die Basler eine gute Ausgangslage für die weiteren Partien geschaffen. Im nächsten Spiel erwartete das Fink-Team erneute die AS Roma – am 3. November 2010 kommen die Italiener in den St. Jakob-Park. Ziemlich sicher mit beträchtlichen Revanche-Gelüsten.

Das Telegramm:

AS Roma–FC Basel 1893 1:3 (1:2)
Stadio Olimpico. – 25‘000 Zuschauer. – SR Aleksei Nikolajew (Russ).
Tore: 12. Frei 0:1 (Streller). 21. Boriello 1:1 (Totti).

Roma: Lobont; Cassetti, Mexes, Burdisso, Riise (60. Castellini); Tadei, Pizarro, Brighi, Perrotta (76. Baptista); Totti; Borriello.

Basel: Costanzo; Inkoom, Abraham, Ferati, Safari; Shaqiri, Huggel, Yapi, Stocker (70. Chipperfield); Frei (90. Almerares), Streller (81. Cabral).

Bemerkungen: Basel ohne Schürpf (krank) und Zoua (rekonvaleszent). Roma ohne De Rossi, Vucinic, Adriano, Menez (alle verletzt), Julio Sergio (nicht im Aufgebot). – Verwarnungen: 53. Cassetti (Foul). 73. Chipperfield (Spielverzögerung). – Valentin Stocker schied in der 70. Minute verletzt aus.

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy