07.03.2013 | Caspar Marti
Der FCB erarbeitet sich eine hervorragende Ausgangslage

Beim Achtelfinal-Hinspiel in der UEFA Europa League zwischen dem FC Basel 1893 und dem FC Zenit Sankt Petersburg vom 7. März 2013 kam der FCB zu einem verdienten 2:0 (0:0)-Sieg. Das Heimteam begann schwungvoll und setzte Zenit von Anfang an unter Druck. Die Russen schienen überrascht vom starken Pressing der Basler und konnten erst nach einer guten halben Stunde dagegenhalten. Mit dem 0:0 ging es dann auch in die Pause. In der zweiten Hälfte verlief das Spiel ausgeglichener, der FCB wurde aber für seine Geduld belohnt und kam rund zehn Minuten vor Schluss durch den stark aufspielenden Chilenen Marcelo Diaz zum verdienten Führungstreffer. Als dann Alex Frei in der Nachspielzeit per Elfmeter auf 2:0 erhöhte, kannte die Freude im St. Jakob-Park keine Grenzen mehr. Die hervorragende Ausgangslage wird der FCB in einer Woche in St. Petersburg auszunutzen versuchen (18.00 Uhr MEZ).
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Vor dem Rückspiel in Dnipropetrovsk sagte Murat Yakin vor den Medien, der FC Basel wolle ein Stück Geschichte schreiben. Das ist ihm in der Ukraine gelungen – und am Donnerstagabend legte Yakins Mannschaft die Grundlage dafür, dass diese Geschichte auch in der nächsten Runde noch weiter geht. Yakins Mannschaft war hervorragend eingestellt und liess dem Gegner aus St. Petersburg keine Chance – zumindest in der ersten Hälfte. Der FCB legte los, als müsse er das Spiel in der Starthalbstunde entscheiden. Chance reihte sich an Chance. Besonders in Szene setzte sich dabei Mohamed Salah, der ein ums andere Mal zum Abschluss kam, dabei allerdings ein wenig glücklos wirkte. Seine Versuche, Vyacheslav Malafeev im Tor Zenits zu überwinden, endeten meist neben dem Tor. Erst nach einer guten halben Stunde fanden die Gäste ein Rezept gegen die anstürmenden Hausherren und begannen das Spiel zu beruhigen.

Dass es noch 0:0 stand zur Pause, war beinahe schon eine Enttäuschung, meinte auch Yakin nach dem Spiel. Allein das zeigt schon auf, was für eine sensationelle Leistung der FCB an diesem auf den Platz legte. Der Trainer war verständlicherweise sehr zufrieden mit dem Gezeigten: „Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft von der ersten Sekunde an sehr angetan. Das 2:0 für meine Mannschaft geht vollkommen in Ordnung, das Resultat hätte sogar noch höher für uns ausfallen können.“ Ziemlich diametral zur guten Laune Yakins war die Gemütslage beim Trainer der Russen, Luciano Spalletti. Dieser sah die Gründe der Niederlage seiner Mannschaft im fehlenden Biss in den Zweikämpfen, individuellen Fehlern und der Leistung seiner Mannschaft. Es ist aber schlicht so, dass der FCB die Gäste ihr Spiel gar nicht entfalten liess, früh störte und schnell von der Defensive in die Offensive umschaltete. Damit hatte Zenit Mühe. Und gegen Ende der Partie wurde der FCB zweimal für seine Geduld belohnt. Beim ersten Mal war es, nach einem Querpass Steinhöfers, Salah, der von der Strafraumgrenze abzog, Malafeev liess abprallen und Diaz versenkte den Ball in den Maschen (81.).

Freis Penalty in der Nachspielzeit

Darauf hatte der FCB mehr Platz zum Kontern. Bei einem dieser Gegenangriffe drang Salah in den Strafraum ein und wurde dort von Luis Neto von den Beinen geholt. Schiedsrichter Daniele Orsato aus Italien, der seine Linie konsequent durchzog, zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt und der kurz zuvor eingewechselte Alex Frei versenkte den fälligen Penalty zur Freude der 15‘008 Zuschauern im St. Jakob-Park. Luis Neto flog bei dieser Szene vom Platz und wird Zenit im Rückspiel fehlen.

Das 2:0 ist eine sehr gute Ausgangslage für das Rückspiel am nächsten Donnerstag in St. Petersburg, dieselbe wie sie der FCB sich vor der Reise nach Dnipropetrovsk erarbeitet hatte. Und in der Ukraine konnte der FCB diese für die Qualifikation in die nächste Runde nutzen. Die Leistung gegen den russischen Meister ist sogar noch ein wenig höher einzuschätzen, als jene gegen Dnipropetrovsk. Zenit hat ein Kader mit vielen bekannten Spielern und einem grossen Namen. Grundlage für dieses sehr gute Resultat war ein weiteres Mal die Defensive. In der zweiten Hälfte besassen die Gäste zwar auch Tormöglichkeiten, wenn die Abwehr aber geschlagen war, war Yann Sommer zur Stelle. Wie in der 69. Minute, als Roman Shirokov alleine vor dem Basler Torwart auftauchte, Sommer aber gut reagierte und den Ball mit dem Fuss abwehrte. Das 2:0 bedeutet das neunte Heimspiel in Folge, in dem der FCB ohne Gegentor blieb. Yakin erlebte immer noch kein Gegentor im St. Jakob-Park, eine starke Statistik. Die Ausgangslage für das Rückspiel könnte besser fast nicht sein – zum Glück. Denn so hat Yakins Mannschaft den Kopf frei für die nächste Aufgabe in der Meisterschaft. Am Sonntag werden die Berner Young Boys im „Joggeli“ gastieren (16.00 Uhr, live SRF 2). Danach geht es für den FCB nach Russland, wo die positive Geschichte des FCB im Europacup 2012/13 hoffentlich ihre Fortsetzung finden wird.

Das Telegramm:

FC Basel – FC Zenit Sankt Petersburg 2:0 (0:0)
St. Jakob-Park. – 15‘008 Zuschauer. – SR Daniele Orsato (Ita).
Tore: 82. Diaz 1:0. 93. Alex Frei 2:0 (Foulpenalty).

FC Basel: Sommer; Philipp Degen, Schär, Dragovic, Park; Serey Die (70. Elneny), Cabral; Salah, Diaz, David Degen (62. Steinhöfer); Zoua (79. Alex Frei).

FC Zenit: Malafeev; Hubocan, Luis Neto, Lombaerts, Rodic; Denisov; Danny (82. Kerzhakov), Shirokov, Witsel, Semak (46. Fayzulin); Hulk.

Bemerkungen: Basel ohne Fabian Frei (gesperrt), Bobadilla, Jevtic und Streller (verletzt). Zenit ohne Criscito (verletzt). Ersatzbank FCB: Elneny, Alex Frei, Sauro, Steinhöfer, Stocker, Vailati und Voser. Restliche Spieler ohne Aufgebot. – Platzverweis: 93. Luis Neto (Notbremse). – Verwarnungen: 18. Witsel (Schwalbe). 30. Philipp Degen (Foul). 52. Serey Die (Foul). 72 Diaz (Foul). – 11. Eckball an den Pfosten von Salah.


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