24.03.2010 |

Ungeschlagenheit dauert an – der FCB besiegt den FCZ klar Auch im 15. Spiel hintereinander kann der FC Zürich gegen den FC Basel 1893 nicht gewinnen – im Gegenteil:

Der FCB siegte am Mittwoch, 24. März 2010 in seinem Heimspiel gegen die Zürcher völlig überlegen mit 4:1 (2:1). Die Tore für die Basler erzielten Marco Streller (2), Scott Chipperfield und Jacques Zoua. Für den Kameruner war es der erste Pflichtspieltreffer im Dress des FCB. Den Basler Sieg verfolgte von der Tribüne aus auch Ex-FCB-Spieler Matias Delgado: „Es ist ein wunderbares Gefühl, wieder einmal hier zu sein.“
Anzeige Für den FC Zürich wird es langsam aber sicher zum grossen Frust: Wenn immer er in den letzten 40 Monaten gegen den FC Basel 1893 antrat, gab es jeweils maximal einen Punkt zu holen. Im 15. Aufeinandertreffen der beiden Teams seit dem letzten FCZ-Sieg im November 2006 schien allerdings auch ein einziger Zähler für die Zürcher kaum je realistisch. Der FCB nahm die Partie vom Mittwoch, 24. März 2010 von Beginn weg druckvoll in Angriff und ebnete mit einem Doppelschlag durch Marco Streller und Scott Chipperfield nach einer Viertelstunde bereits den Weg zum Sieg. Am Ende hiess es 4:1 für die Mannschaft von Trainer Thorsten Fink, die damit in der Tabelle bis auf einen Punkt zu den Young Boys aufschliesst. YB trifft am Donnerstag auswärts auf die AC Bellinzona.


FCB-Coach Fink zog hinterher ein kurzes Fazit: „Wir haben nicht überragend gespielt, der FCZ war ein sehr guter Gegner. Aber wir waren die effektivere Mannschaft – und darauf kommt es im Fussball nun mal an.“ Der Trainer des FC Zürich, Bernard Challandes, fand die neuerliche Niederlage gegen den FCB „schon ein wenig bitter“. Seine Equipe habe durchaus gute Gelegenheiten gehabt, diese aber nicht ausgenutzt. „Wir waren manchmal auch ein bisschen naiv“, befand der Romand, bevor er den Fokus wieder auf den Gegner richtete und noch eine Prognose abgab: „So kann der FCB vielleicht Meister werden.“


Mit „so“ dürfte Challandes die Art und Weise gemeint haben, wie es Finks Mannschaft seit nun schon geraumer Zeit versteht, in schöner Regelmässigkeit wichtige Spiele zu gewinnen. Zürich hatte einen guten Auftritt im St. Jakob-Park, und dennoch konnten bei den Basler Zuschauern bei Lichte betrachtet zu keinem Zeitpunkt ernsthafte Zweifel aufkommen, welches Team am Ende dieses Fussballabends als Sieger vom Platz gehen würde. Zu abgeklärt wirkt der FCB in seiner momentanen Verfassung, zu gefährlich ist vor allem sein Offensivspiel.


Die Überzeugung der Zuschauer hing natürlich auch damit zusammen, dass sich die Gastgeber bereits zwischen der 14. Und der 16. Minute einen 2:0-Vorsprung herausspielten. Zunächst war es Marco Streller, der mit einem präzisen Flachschuss das Skore eröffnete. Der Aescher, der sich unverändert in blendender Verfassung präsentierte, profitierte vom ganz starken Pressing von Samuel Inkoom, der FCZ-Verteidiger Ludovic Magnin zu einem Fehlpass zwang, sowie vom klugen Zuspiel Benjamin Huggels. Kurz danach erhöhte Scott Chipperfield nach einer Kopfballvorlage von Streller mit seinem achten Saisontor auf 2:0.


Der FCZ seinerseits wurde in der Offensive das eine oder andere Mal mit Dusan Djuric, Alexandre Alphonse oder Xavier Margairaz gefährlich. Doch wenn der Ball in die Nähe des FCB-Tores gelangte, stand dort Goalie Franco Costanzo, der seinen Kasten in souveräner Manier reinhielt. Dies galt allerdings nicht für die 45. Minute: Kurz vor dem Pausenpfiff stürmte der Argentinier aus seinem Tor, um einen Ball wegzuschlagen. Wohl auch aufgrund eines Missverständnisses mit David Abraham gelang ihm dies nicht, so dass Alphose davon profitierte und zum 1:2 aus Zürcher Sicht traf.


Nach dem Seitenwechsel musste Costanzo in der 58. Minute mit einer (noch nicht näher definierten) Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden; Massimo Colomba stand fortan im FCB-Gehäuse. Kurz zuvor hatte Marco Streller per Elfmeter seinen 17. Saisontreffer erzielt – Valentin Stocker war im Strafraum von Milan Gajic von den Beinen geholt worden. Damit war der Weg zum Sieg für die Fink-Mannschaft definitiv vorgespurt – aber es war noch nicht Feierabend. Gut zehn Minuten vor Schluss durfte sich einer ganz besonders freuen: Jacques Zoua, 18-jähriger Kameruner im Kader des FCB, krönte seine zuletzt stark ansteigende Form mit seinem ersten Pflichtspieltor für die Basler Mannschaft. Scott Chipperfield legte per Kopf mustergültig auf und Zoua traf mit einem wuchtigen Schuss zum 4:1-Endstand.


Der FC Basel 1893 reitet also weiter auf der Erfolgswelle – im siebten Spiel der Rückrunde gewann er bereits zum sechsten Mal. Einer, der sich am Mittwochabend im St. Jakob-Park live mitfreuen durfte, ist Matias Delgado. Der ebenso beliebte wie talentierte Ex-FCB-Profi kam mit seiner Familie auf die zweite Halbzeit in den St. Jakob-Park und geriet sofort ins Schwärmen. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wieder einmal hier zu sein. Ich habe enorm schöne Erinnerungen an den Club, das Stadion und die Stadt – ich fühlte mich hier wie in einer Familie.“ Nicht ganz so gut ergeht es dem Argentinier derzeit bei seinem Club Besiktas Istanbul, wo er nach einer Verletzung aus dem Kader fiel und nun nicht mehr zum Einsatz kommt; sein Vertrag läuft noch bis im Sommer 2011. Vielleicht war das, was Delgado am Mittwochabend im St. Jakob-Park von seinem Ex-Club zu sehen bekommen hat, wenigstens ein kleines bisschen Balsam für seine Seele.



Das Telegramm:



FC Basel–FC Zürich 4:1 (2:1)
St. Jakob-Park. – 27‘053 Zuschauer. – SR Busacca.
Tore: 14. Streller 1:0 (Huggel). 16. Chipperfield 2:0 (Streller). 45. Alphonse 2:1. 58. Streller (Foulpenalty) 3:1. 79. Zoua 4:1 (Chipperfield).


Basel: Costanzo (60. Colomba); Inkoom, Abraham, Cagdas, Safari; Shaqiri (46. Zoua), Da Silva, Huggel (85. Cabral), Stocker; Streller, Chipperfield.


Zürich: Leoni; Koch, Stahel (83. Rodriguez), Rochat, Magnin; Barmettler (46. Gajic), Okonkwo; Vonlanthen, Margairaz, Djuric (67. Chikhaoui); Alphonse.


Bemerkungen: Basel ohne Frei und Carlitos (beide verletzt). Zürich ohne Hassli, Aegerter, Tihinen und Schönbächler (alle verletzt). – Verwarnungen: 27. Vonlanthen (Foul). 57. Gajic (Foul). 57. Okonkwo (Unsportlichkeit). 59. Stahel (Foul). 61. Streller (Unsportlichkeit). 61. Margairaz (Unsportlichkeit).

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FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy