Der FCB steht nach einem 3:3 in Tel-Aviv in den CL-Playoffs

In einem der wohl nervenaufreibendsten FCB-Spiele der letzten Zeit spielte der FC Basel 1893 am 6. August 2013 im Bloomfield Stadium gegen Maccabi Tel-Aviv 3:3 (2:3). Zunächst sah alles nach einem geruhsamen Abend aus für die Elf von Murat Yakin: Fabian Schär (5.), Mohamed Salah (21.) und Marcelo Diaz (31.) sorgten bereits früh für eine beruhigende 3:0-Führung. Nach einem Eigentor Schärs (34.) erwachte das Heimteam aber und setzte zu einem regelrechten Lauf an; angetrieben von einem frenetischen Anhang konnten die Israeli bis zur 54. Minute durch Barak Itzhaki (36.) und Maharan Radi (54.) ausgleichen. Das Spiel verkam für den FCB zeitenweise zu einer Zitterpartie, allerdings stabilisierten sich die Basler im Verlauf der zweiten Hälfte und kamen so zum Resultat, das sie über in die nächste Runde bringt. Die Auslosung für die UEFA-Champions-League-Playoffs geht am nächsten Freitag um 12.00 Uhr in Nyon über die Bühne.
Anzeige

Kurz gezittert, sich aber gefangen und nun in den Champions League Playoffs. Das ist die Kurzfassung aus der Sicht des FCB eines Spiels, das man eigentlich nicht mit 26 verschiedenen Zeichen erklären kann, so oft man diese dafür auch verwenden will. Das hin und herwogen der Emotionen eine unglaubliche Atmosphäre und ein Spielverlauf, wie er spannender fast nicht hätte sein können, sind wohl Worte, die das Geschehene in etwa auszudrücken vermögen, aber nicht wirklich nachempfinden lassen, was sich am Dienstagabend im randvollen Bloomfield Stadium abspielte: Es war eine gute halbe Stunde gespielt, als der FCB mit 3:0 in Führung lag. Fabian Schär, per Foulpenalty (5.), Mohamed Salah, nach einem Konter, schön lanciert von Valentin Stocker (21.) und Marcelo Diaz (31.) mit einem herrlichen Aussenrist-Weitschuss hatten das Zwischenresultat bewerkstelligt, das dem FCB einen ruhigen Abend hätte bescheren sollen. Sogar die fanatischen Fans von Maccabi waren zu diesem Zeitpunkt etwas ruhiger geworden. Doch dann passierte das, womit zumindest auf Basler Seite wohl niemand gerechnet hatte: Maccabi Tel-Aviv kam zurück ins Spiel und aus einer zahmen, verunsicherten Mannschaft wurde ein Team, das den FCB zeitenweise verunsicherte und zum Zittern brachte.

Der Startschuss dafür war ausgerechnet ein Eigentor: Barak Itzhaki schoss aufs Tor, Yann Sommer parierte, von der Hand des Basler Goalies sprang der Ball an Schär und von dort ins Tor. Keine zwei Minuten später gelang Barak Itzhaki nach einer schönen Einzelleistung der Anschlusstreffer und Maccabi sowie seine Fans erwachten endgültig. Beinahe wäre Tal Ben Haim in der nächsten Aktion der Ausgleich gelungen, doch Sommer war auf dem Posten, wie auch in der 89. Minute bei einem gefährlichen Kopfball Sheran Yeinis und hielt seine Mannschaft mit starken Reflexen im Spiel.

Wie in Basel, aber innert 45 Minuten

Verständlicherweise waren die Beteiligten nach dem Spiel ein wenig gezeichnet von der Partie. Maccabi-Trainer Paolo Sousa war enttäuscht aber vor allem stolz: „Ich bin stolz Trainer von einem grossen Maccabi, stolz Trainer dieser Spieler und Trainer einer Mannschaft mit solchen Fans zu sein.“ Auch Murat Yakin zollte den Fans des Gegners Respekt: „Sie haben die Mannschaft angetrieben und nach vorne gepusht.“

Was in Basel zwei Halbzeiten gedauert hatte ging in der Hitze Tel-Avivs innert einer Halbzeit über die Bühne: Der FCB beginnt stark, geht in Führung, baut ab und führt mit einem Tor. Dieses Mal waren aber noch 45 Minuten zu spielen und trotz der Basler Führung kam man als Anhänger des FCB spätestens nach dem Ausgleich durch Maharan Radi ins zittern. Mit zunehmendem Spielverlauf und auch dank der Hereinnahme Gastón Sauros und Kay Vosers stabilisierte sich der FCB aber wieder und brachte dieses so wichtige 3:3 über die Runden.

Die Bedeutung dieses Spiels war zwar allen klar, FCB-Präsident Bernhard Heusler wies aber in einer seiner seltenen Rede vor der Mannschaft extra nochmals darauf hin, versicherte dem Team die volle Unterstützung des Vorstands und erinnerte an die vielen Fans, die in der Schweiz vor dem Fernseher sitzen würden. Auch die haben bestimmt gelitten, aber: „Schlussendlich zählt, dass wir weitergekommen sind“, fasste Yakin nach dem Spiel zusammen. Und da gibt es eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, ausser, dass die Auslosung für die Champions League Playoffs am nächsten Freitag in Nyon stattfindet, und das mit dem FCB.




Das Telegramm:

Maccabi Tel-Aviv FC – FC Basel 1893 3:3 (2:3)
Bloomfield Stadium. – 14‘000 Zuschauer. – SR Clément Turpin (Frankreich).
Tore: 5. Schär 0:1 (Foulpenalty). 21. Salah 0:2 (Stocker). 31. Diaz 0:3 (Streller). 34. Eigentor Schär 1:3. 36. Zahavi 2:3. 54. Radi 3:3.

Tel-Aviv: Juan Pablo; Yeini, Carlos Garcia, Tibi, Ziv (35. Mikha); Radi, Alberman, Zahavi (63. Margulis); Ben Haim (74. Einbinder), Prica, Itzhaki.

Basel: Sommer; Philipp Degen (62. Voser), Schär, Ajeti, Safari; Frei; Salah (75. Elneny), Xhaka, Diaz, Stocker; Streller (55. Sauro).

Bemerkungen: Tel-Aviv komplett. Basel ohne Ritter, Serey Die (beide verletzt). Ersatzbank Basel: Andrist, David Degen, Delgado, Elneny, Salvi, Sauro, Voser. Restliche Spieler ohne Aufgebot. – Verwarnungen: 5. Carlos Garcia(Foul). 13. Prica (Foul). 40. Stocker (Foul)41. Xhaka (Unsportlichkeit). 68. Itzhaki (foul). 75 Salah (Unsportlichkeit). 90. Alberman (Foul).

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy