Der FCB holt beim Leader ein Remis

Im vierten Spiel der Raiffeisen Super League erreichte der FC Basel 1893 am Samstag, 4. August 2012, vor knapp 15‘000 Zuschauern im Tourbillon gegen den FC Sion ein 1:1 (0:0). Die Basler sind das erste Team, das den Wallisern in dieser Saison Punkte abnehmen konnte. In einem sehr intensiven, leidenschaftlichen und über weite Strecken auch ausgeglichenen Spiel brachte Radoslav Kovac den FCB in der 48. Minute mit einem Kopfball in Führung. Nach einem Unterbruch wegen eines heftigen Gewitters ging es weiter und der Sion-Druck entlud sich in der 80. Minute im Ausgleich durch Leo Itaperuna. Weiter geht es am kommenden Mittwoch in der Qualifikation zur Champions League mit dem Rückspiel gegen den Molde FK.
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Einmal mehr hat der FCB ein emotionsgeladenes und hoch spannendes Spiel im Tourbillon gegen den FC Sion erlebt. Und einmal mehr in dieser Saison haben die Basler nicht verloren – im vierten Meisterschaftsspiel dieser Saison kam das Team von Trainer Heiko Vogel mit dem 1:1 (0:0) gegen die Walliser zum dritten Unentschieden. Schon gegen Luzern und GC gab es je ein Remis, hinzu kommt der 1:0-Auftaktsieg gegen Servette. Damit liegt der FCB mit sechs Punkten aus vier Spielen nach wie vor vier Zähler hinter dem FC Sion zurück. Positiv gesehen liess er sich am Samstagabend nicht weiter distanzieren, weniger positiv betrachtet konnte er auf die Sittener keinen Boden gut machen.

Angesichts der Tatsache, dass die Basler derzeit auf zwei verschiedenen Hochzeiten tanzen und durchaus beträchtliche Reisestrapazen hinter sich haben, ist dieses Unentschieden gegen den starken FC Sion ein sehr gutes Resultat. Der FCB brachte es im dritten Auswärtsspiel fertig, über weite Strecken der Partie intelligenten und „ökonomischen“ Fussball zu spielen – und dann noch mit 1:0 in Führung zu gehen. Danach erhöhte aber das spielfreudige Heimteam nochmals den Druck und erzielte zehn Minuten vor Schluss den sicher nicht unverdienten Ausgleich in diesem tollen Fussballspiel. „Das war heute wieder einmal beste Werbung für den Schweizer Fussball“, sagte FCB-Trainer Heiko Vogel hinterher. „Wir haben eine Partie von sehr gutem Niveau gesehen, und da nehmen wir dieses 1:1 sehr gerne mit.“

Voser und Zoua von Beginn weg

Der FCB trat erneut ohne Alex Frei an, dessen Prellung im Beckenbereich nach wie vor starke Schmerzen verursacht und vorläufig keinen Einsatz zulässt. Im Vergleich zum Spiel in Molde standen gegen Sion Kay Voser als rechter Aussenverteidiger und eine Position vor ihm Jacques Zoua in der Startformation. Die Basler hatten mit den agilen und bisher noch ungeschlagenen Wallisern von Beginn weg einiges zu tun. Der Ball lief flüssig durch die Reihen der Gastgeber, und daraus resultierte in der Startphase auch die eine oder andere gute Offensivszene. Doch auch der FCB bemühte sich immer wieder um die Vorwärtsbewegung, insbesondere Valentin Stocker drang mehrfach über die linke Seite mit Tempo nach vorne. Die ganz klaren Torchancen fehlten in der ersten Halbzeit jedoch auf beiden Seiten – Aleksandar Dragovics Halbvolley nach einem FCB-Eckball in der 23. Minute, der knapp am linken Pfosten vorbeistrich, war die brenzligste Situation vor dem Sion-Tor.

Dragovic blieb in der Pause in der Kabine, weil er im Oberschenkel eine leichte Verhärtung spürte und Trainer Heiko Vogel kein Risiko eingehen wollte. Gastón Sauro, der seinen Rhythmus immer besser zu finden scheint und ein sehr gutes Spiel machte, bekam deshalb Radoslav Kovac als neuen Innenverteidiger-Kollegen. Und kurz nach dem Wiederanpfiff setzte sich dieser bereits entscheidend in Szene: Nach einem Freistoss von Marcelo Diaz in der 48. Minute stand Kovac am entfernten Pfosten goldrichtig und nickte den aufgesetzten Ball zum 1:0 ein – es war Kovacs erster Pflichtspieltreffer für den FCB. Wenig später brach ein heftiges Sommergewitter über dem Tourbillon aus, ein Flutlicht ging in die Brüche und das Spiel musste für rund zehn Minuten unterbrochen werden.

Aberkanntes Itaperuna-Tor

Nach Wiederaufnahme der Partie machte Sion noch einmal gehörig Druck, und das leidenschaftliche Walliser Publikum zog voll mit. In dieser Phase konnte sich der FCB nicht mehr viele Offensivszenen erarbeiten, musste dafür in der Verteidigung stets hellwach und konzentriert bleiben – was er mit Bravour tat. In der 74. Minute kam es allerdings zu einer sehr brenzligen Szene im Basler Strafraum, als Itaperuna aus kurzer Distanz zum vermeintlichen Ausgleich traf. Das Tor wurde jedoch aberkannt, weil sich der Brasilianer gegen den starken Kay Voser mit unlauteren Mitteln durchgesetzt hatte. Besser klappte es dann für die Sittener in der 80. Minute: Arnaud Bühler schlug von links her eine lange Flanke in den Basler Strafraum, die erneut Itaperuna erreichte. Und diesmal traf der Stürmer korrekt zum nicht unverdienten 1:1 ins FCB-Gehäuse.

Danach waren es noch einmal die Basler, die dem Siegtreffer näher waren. Marco Streller spielte in der 82. Minute links hinaus auf Joo Ho Park, dessen Flankenball dann Jacques Zoua per Kopf in die Hände von Torhüter Vanins beförderte. Kurz danach fand Zoua mit dem letzten Schuss der Partie noch einmal in Vanins seinen Meister, so dass es beim leistungsgerechten 1:1-Unentschieden blieb.

Das Telegramm:

FC Sion–FC Basel 1:1 (0:0)
Tourbillon. – 14‘850 Zuschauer. – SR Nikolaj Hänni.
Tore: 48. Kovac 0:1 (Diaz). 80. Itaperuna 1:1 (Bühler).

FC Sion: Vanins; Vanczak, Aislan, Dingsdag, Bühler; Gattuso (78. Manset), Marques (53. Serey Die); Margairaz, Darragi, Crettenand (53. Lafferty); Itaperuna.

FC Basel: Sommer; Voser, Sauro, Dragovic (46. Kovac), Park; Cabral; Zoua, Yapi, Diaz, Stocker (73. David Degen); Streller.

Bemerkungen: Sion ohne Wühtirch, Mrdja und Deana (alle verletzt). FCB ohne Philipp Degen, Arlind Ajeti, Alex Frei (alle verletzt) und Mohamed Salah (Olympia-Teilnahme). – Verwarnungen: 18. Cabral (Foul). 26. Dingsdag (Foul). 45. Voser (Foul). 57. Serey Die (Foul). 63. Vanczak (Foul). 65. Sommer (Zeitverzögerung). 69. Streller (Foul). 80. Itaperuna (übertriebener Torjubel). 84. Kovac (Foul).

fcb.ch




FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy