Der nächste Sieg gegen den FCZ

Auch das 18. Spiel hintereinander brachte dem FC Zürich gegen den FC Basel 1893 kein Glück: Ein sehr starker FCB gewann am Samstag, 25. September 2010 im Letzigrund gegen die Zürcher souverän mit 4:1 (2:0). Dies, obwohl das Team von Thorsten Fink ab der 61. Minute nur noch zu zehnt gespielt hatte, nachdem Behrang Safari des Feldes verwiesen worden war. Samuel Inkoom, Marco Streller (2) und Valentin Stocker erzielten die Tore für Basel.
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Die Partien zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich haben den Namen „Klassiker“ wahrlich verdient. Nur ganz selten schreibt ein Spiel zwischen den beiden einzigen Schweizer Meistern der vergangenen sieben Jahre keine besondere Geschichte. Kaum je verlassen die Zuschauer nach einem Match FCZ–FCB das Stadion, ohne einen emotionalen Höhen- oder Tiefflug mitgemacht zu haben – je nach Perspektive.

Auch am Samstag, 25. September 2010 war das nicht anders; das Spiel hatte alles, was diesen sogenannten Klassiker eben ausmacht. Und es waren zum 18. Mal hintereinander die Zürcher Fans, die sich darüber ärgern mussten, dass ihre Mannschaft gegen den grossen Rivalen nicht gewinnen konnte. Der FCB bezwang den FCZ unter sintflutartigem Regen auswärts mit 4:1 (2:0) und zeigte dabei eine sehr gute Leistung. Nachdem die Basler zuletzt etwas stagniert hatten, war der deutliche Sieg ein klares Zeichen, dass sich das Team von Trainer Thorsten Fink auch in der Meisterschaft nur ganz vorne als korrekt platziert erachtet.

„Wir haben verdient gewonnen, meine Mannschaft hat eine reife Leistung gezeigt und gut auf die nicht so positiven Resultate von zuletzt reagiert“, befand Fink nach der Partie in Zürich zufrieden. „Es war sehr wichtig, dass wir wieder einmal von Beginn weg und bis am Ende durchwegs konzentriert waren – deshalb wurde dieser Erfolg gegen einen unserer Hauptkonkurrenten möglich. Ein grosses Kompliment an mein Team.“

Frühe FCB-Führung

Waren die Basler zuletzt in Champions League und Meisterschaft dreimal in Folge früh in Rückstand geraten, lief es diesmal anders rum. Bereits in der 10. Minute durften die mitgereisten FCB-Anhänger ein erstes Mal jubeln – und zwar über eine Seltenheit: Samuel Inkoom traf, nachdem er sich den Ball von FCZ-Verteidiger Alain Rochat zurückerkämpft hatte, aus kurzer Distanz in die nahe hohe Torecke zum 1:0. Es war der erste Pflichtspieltreffer im FCB-Dress für den Ghanaer, entsprechend stark wurde er bejubelt. Nur eine Minute zuvor war ein Tor von Alex Frei wegen Offsides aberkannt worden.

Damit war das Spiel natürlich lanciert – und der FCB, der im Vergleich zum GC-Spiel auf einer Position verändert antrat (Beg Ferati für Cagdas Atan), dominiert es. In der 28. wurde erneut ein Treffer der Basler nicht gegeben, diesmal war Xherdan Shaqiri knapp im Abseits gestanden. Während die ganz klaren Torchancen auf Seiten des FCZ fehlten, schlug es dafür hinter dem Zürcher Torhüter Andrea Guatelli kurz vor der Pause nochmals ein. Marco Streller wurde von Gilles Yapi an der Strafraumgrenze angespielt, wo sich der sehr gut aufgelegte Baselbieter Stürmer elegant durchsetzte und mit einem filigranen Heber über Guatelli zum beruhigenden 2:0 für den FCB traf.

Wenn sich die Zürcher in der Pause gesammelt und sich vorgenommen haben sollten, die schnelle Wende zu suchen, war davon nach dem Seitenwechsel nicht unbedingt viel zu sehen. Im Gegenteil: Der erste Angriff der zweiten Halbzeit führte erneut vor das FCZ-Tor. Über Inkoom kam der Ball auf die linke Seite zu Streller, von dort blitzschnell in die Mitte, wo Valentin Stocker noch in der 46. Minute volley zum 3:0 einschoss.

61. Minute: Kuriose Szene

Darauf vermochten die Zürcher zwar erstmals in dieser Partie entscheidend zu reagieren, als Xavier Margairaz nur fünf Minuten später nach einem Eckball zum 1:3 einköpfte. Das Spiel war in dieser Phase nach der Pause hoch intensiv, sehr umkämpft und auf einem hohen Niveau. Bis es in der 61. Minute in einer kuriosen Szene für kurze Zeit etwas ausgebremst wurde: Amine Chermiti erlief einen Ball, der von einem Zürcher Mitspieler zu recht an die Basler Abwehr zurück gespielt wurde, und schoss ihn aufs FCB-Tor, wo der Ball an der Latte landete. Verärgert über diese Unsportlichkeit stiess Behrang Safari Chermiti daraufhin weg, dieser fiel wie von der Tarantel gestochen zu Boden – und Safari sah die Rote Karte. „Ich entschuldige mich für diese Szene“, sagte FCZ-Trainer Urs Fischer hinterher äusserst fair, „vielleicht hat Mehmedi nicht mitbekommen, dass der Ball von uns zurückgegeben wurde.“

Der FCB spielte fortan zu zehnt – und reagierte nach dieser unglücklichen Szene auf die aus seiner Sicht bestmögliche Weise: Marco Streller wurde erneut von Gilles Yapi steil angespielt, nutzte einen Abwehrfehler von Chaker Zouaghi eiskalt aus, indem er alleine auf Guatelli loszog und souverän zum 4:1-Schlussresultat für sein Team traf. Es war Strellers vierter Meisterschafts-Treffer.

„Auch in Unterzahl haben wir uns sehr professionell verhalten“, freute sich Trainer Thorsten Fink nach dem Schlusspfiff. Und blickte nach der mit Bravour erledigten Aufgabe in Zürich bereits hoffnungsfroh auf den kommenden Dienstag und die Champions-League-Partie gegen den FC Bayern München voraus: „Wir waren gegen Zürich defensiv hoch konzentriert, gut im Spielaufbau und in der Offensive sehr effizient. Genau so müssen wir am Dienstag weitermachen.“


Das Telegramm:

FC Zürich–FC Basel 1:4 (0:2)
Letzigrund. – 12‘700 Zuschauer. – SR Jérôme Laperrière.
Tore: 10. Inkoom 0:1. 44. Streller 0:2 (Yapi). 46. Stocker 0:3 (Streller). 51. Margairaz 1:3 (Magnin). 67. Streller 1:4 (Yapi).

Zürich: Guatelli; Koch (70. Nikci), Zouaghi, Rochat, Magnin; Aegerter; Djuric, Mehmedi (66. Hassli), Margairaz, Alphonse; Chermiti (80. Kukuruzovic).

Basel: Costanzo; Inkoom (71. Kusunga), Abraham, Ferati, Safari; Shaqiri, Huggel (84. Cabral), Yapi, Stocker; Frei, Streller (92. Almerares).

Bemerkungen: Zürich ohne Teixeira, Chihaoui, Stahel und Barmettler (alle verletzt). Basel ohne Zoua (verletzt). – Verwarnungen: 40. Ferati (Foul). 42. Inkoom (Unsportlichkeit). 55. Shaqiri (Foul). 68. Costanzo (Unsportlichkeit). 79. Alphonse (Foul). 81. Zouaghi (Foul). – Gelb-Rote Karte: 85. Ferati (Foul). – Rote Karte: 61. Safari (Tätlichkei)

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy