Neun Basler unterliegen dem FCZ in der Verlängerung des Cupfinals

Im Cupfinal am Ostermontag, 21. April 2014, unterlag der FC Basel 1893 dem FC Zürich mit 0:2. Nachdem in 90 Minuten in einem ausgeglichenen Spiel keine Tore gefallen waren ging es in die Verlängerung, schon da standen nur noch zehn Basler auf dem Feld; Gastón Sauro war nach einer Notbremse vom Platz geflogen. Giovanni Sio besass in der Verlängerung dann eine gute Chance für die Basler, Jorge Texeira hielt den Ivorer dabei zurück. Statt auf Foul entschied Patrick Graf aber auf Schwalbe und Gelb-Rot für Sio. Praktisch im Gegenzug fiel dann die Zürcher Führung durch Mario Gavranovic. Der FCB war zu neunt nicht mehr zu einer Reaktion fähig und verlor den 89. Cupfinal schlussendlich mit 0:2.
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Wie schon vor Jahresfrist musste der FCB auch dieses Mal im Cupfinal eine Niederlage gegen eine Zürcher Mannschaft hinnehmen. Der FCB und der FCZ lieferten sich im Stade de Suisse lange eine ausgeglichene, hart umkämpfte Partie. Es war eigentlich ein typisches Finalspiel, in dem keine Mannschaft einen Fehler begehen wollte, das Spektakel auf dem Platz hielt sich daher auch in Grenzen. Gefahr ging in den meisten Fällen von Weitschüssen aus. FCB-Trainer Murat Yakin hatte „eine offene Partie zweier Mannschaften, die gut organisiert waren“ gesehen.


Die logische Konsequenz aus diesem Spiel war eine Verlängerung, die es dann nach 90 Minuten auch gab. Der FCB hatte dabei den Nachteil, dass er bereits ab der 66. Minuten nur noch zu zehnt auf dem Platz stand. Gastón Sauro hatte den aufs Tor zustürmenden Frank Etoundi zurückgehalten und flog folgerichtig vom Platz. Viel mehr Gesprächsstoff bot dafür der zweite Platzverweis, den Schiedsrichter Patrick Graf in der 99. Minute gegen Giovanni Sio aussprach. Der Ivorer hatte sich gegen Jorge Texeira durchgesetzt, lief in den Strafraum und wurde vom Zürcher Verteidiger am Trikot zurückgehalten. Man kann sich nun streiten, ob zwingend ein Elfmeterpfiff hätte folgen müssen und ob Graf den Portugiesen wegen einer Notbremse des Feldes hätte verweisen müssen. Die Entscheidung, die er traf, war auf alle Fälle falsch: Er zeigte Sio die gelbe Karte wegen einer Schwalbe und da der FCB-Stürmer bereits verwarnt war, musste er als zweiter Basler das Feld frühzeitig verlassen.

Zu zehnt ebenbürtig


Yakin wollte zwar nicht das ganze Spiel an diesem Entscheid aufhängen, sagte aber zu Recht: „Wir waren auch mit einem Mann weniger gut im Spiel, waren zu zehnt ebenbürtig.“ Praktisch im Gegenzug nach dem Platzverweis fiel dann das erste Zürcher Tor und damit die Entscheidung: Jorge Texeira flankte in den Strafraum und Mario Gavranovic traf per Flugkopfball. Beim 0:2 liess sich der FCB dann klassisch auskontern, zu neunt und in einem Moment, in dem er alles nach vorne werfen musste. So wurde es auch im vierten Aufeinandertreffen mit dem FC Zürich in einem Cupfinal nach 1970, 1972 und 1973 nichts mit einem Basler Erfolg.

Natürlich ist der Cupfinal ein Spiel, in dem nur der Sieg zählt. Der Verlierer kann sich mit nichts trösten und trotzdem ist es eine grosse Leistung dreimal in Folge in einem Endspiel des Schweizer Cup zu stehen. Dem FCB ist das gelungen, nur musste er wie schon im Vorjahr das Feiern dem Gegner überlassen. Yakin wollte sich nach dem Spiel nicht mehr gross mit dem Vergangenen beschäftigen: „Wir müssen das Spiel abhaken und nach vorne schauen. Wir brauchen einen klaren Kopf für das Restprogramm. Das gehört nun Mal zum Fussball, manchmal gehört man zu den Gewinnern und manchmal zu den Verlierern.“

Eine Reaktion am Sonntag möglich

Ob diese Niederlage nun in der Meisterschaft eine Auswirkung hat, wird vielleicht schon am nächsten Sonntag ersichtlich sein. Der FCB trifft dann zuhause im Spitzenspiel auf die Grasshoppers. Dann kann der FCB auf diese Niederlage reagieren. Es ist gut vorstellbar, dass er mit einer gewissen Wut im Bauch in diese Partie geht. Gelingt es ihm diese in eine positive Energie umzuwandeln, sollte eine Reaktion möglich sein und die Enttäuschung über den verpassten Titel kann einer Vorfreude über einen noch möglichen Titel weichen. Bis am nächsten Sonntag muss man sich nun aber gedulden, bis man darauf eine Antwort bekommt.




Das Telegramm:



FC Zürich – FC Basel 1893 n.V. 2:0 (0:0)
Stade de Suisse. – 23‘312 Zuschauer. – SR Patrick Graf.
Tore: 100. Gavranovic 1:0 (Texeira). 115. Gavranovic 2:0 (Chikhaoui).

FCZ: da Costa; Djimsiti, Kecojevic, Texeira; Buff (86. Mariani); Philippe Koch, Chiumento, Chikhaoui, Rikan; Etoundi (91. Sadiku), Gavranovic.

FCB: Sommer; Aliji, Suchy, Sauro, Safari; Elneny, Serey Die; Callà (70. Arlind Ajeti), Frei (60. Delgado), Stocker (106. Diaz); Sio.

Bemerkungen: FCZ ohne Brunner, Chermiti, Kukeli, Nef (alle verletzt), Benito, Pedro Henrique und Benito (alle gesperrt) FCB ohne Philipp Degen, Ivanov und Streller (alle verletzt). Ersatzbank Basel: Arlind Ajeti, David Degen, Delgado, Diaz, Embolo, Vailati, Voser und Xhaka. – Rote Karte: 66. Sauro (Notbremse). Gelb-Rot: 99. Sio (Schwalbe). Verwarnungen: 47. Sio (Foul). 61. Chikhaoui (Unsportlichkeit). 62. Elneny (Unsportlichkeit). 82. Buff (Foul). 101. Serey Die (Reklamieren). 95. Kecojevic (Foul). – 82. Lattenschuss Chiumento.

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy