Ein starker FCB-Auftritt endet mit 0:2

Am dritten Spieltag der UEFA Champions League verlor der FC Basel 1893 am Dienstag, 18. Oktober 2011, das Heimspiel gegen Benfica Lissabon mit 0:2 (0:1). Dies, obschon die Basler gegen diese technisch beschlagene Mannschaft über weite Strecken der Partie eine starke Leistung zeigten und den hohen Rhythmus gut mitgehen konnten. Beide Treffer für die Portugiesen fielen in einer Phase, in welcher der FCB viel Druck aufgesetzt hatte. Nach der Niederlage und dem 2:0-Auswärtserfolg von Manchester United bei Otelul Galati fällt der FCB in der Tabelle der Gruppe C auf den dritten Rang zurück.
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Für einmal sollten die Black Eyed Peas im St. Jakob-Park nicht ganz recht behalten. „I’ve got a feeling, that tonight’s gonna be a good night“ sang die US-Amerikanische Musikgruppe über die Lautsprecher im Basler Stadion. Und obschon das darauffolgende Champions-League-Spiel zwischen dem FC Basel und Benfica Lissabon einiges an Unterhaltung und hochstehendem Fussball bot, so ging der Abend zumindest nicht nach dem Gusto der ganz grossen Mehrheit der 35‘831 Zuschauer aus. 0:2 hiess es am Ende aus Sicht des Gastgebers. Dies, nachdem die Mannschaft von Trainer Heiko Vogel über 90 Minuten zwar nicht schlechter, aber weniger effizient war als der Gegner.

Freude hatte der Schweizer Meister seinem Publikum indessen trotzdem bereitet. Furchtlos und erfrischend trat der FCB im „Joggeli“ von Beginn weg auf und hatte zunächst in Sachen Torchancen mehr vom Spiel. In der 5. Minute lancierte Xherdan Shaqiri über rechts einen ersten Tempovorstoss und legte auf Markus Steinhöfer ab. Dessen Flanke verpasste Benjamin Huggel in der Mitte nur knapp - und damit hatten die Basler ihre Zuschauer bereits lautstark hinter sich gebracht.

Ein perfekter Spielzug führt zum 0:1

Während der FCB in der Folge noch das eine oder andere weitere Mal energisch in Benficas Gefahrenzone vorstiess, war ein harmloser Schuss von Rodrigo in der 13. Minute alles, was es bis dahin vom 32-fachen portugiesischen Meister offensiv zu sehen gab. Mit dem perfekt vorgetragenen Spielzug, der in der 20. Minute zum 1:0 für das Gästeteam führte, machte Lissabon dies indessen mehr als wett: Gaitan sprintete mit dem Ball von rechts in die Mitte, spielte einen Doppelpass und lancierte danach Rodrigo quer im Strafraum. Dieser liess den Ball geschickt für Bruno César passieren – und der Brasilianer schloss die sehenswerte Stafette mit einem trockenen und platzierten Schuss zur Führung ab.

Da war es passiert, war dem FCB und seinen Zuschauern wieder einmal gnadenlos vor Augen geführt worden, wie schnell es auf diesem Niveau gehen kann, wenn sich eine Lücke auftut. Doch die Gastgeber liessen sich keineswegs hängen und spielten gegen diese Klassemannschaft munter weiter. Zeugnisse davon waren etwa die beiden kurz aufeinander folgenden, guten Gelegenheiten des FCB: Marco Streller scheiterte nach einer feinen Vorlage von Xherdan Shaqiri aus vielversprechender Position nur knapp an Torhüter Artur (38.). Und wenig später war es Shaqiri, der Artur mit seinem starken Distanzschuss nochmals prüfte.

Bemerkenswerte Basler setzten Druck auf

Die beste Chance zum Ausgleich bot sich dem FCB nach dem Seitenwechsel, als Streller in der 69. Minute, wieder wunderbar lanciert von Shaqiri, plötzlich alleine vor dem Benfica-Torhüter auftauchte. Doch auch diesmal reagierte der Brasilianer hervorragend und parierte den Schuss des Basler Captains aus kurzer Distanz mit der Brust. Spätestens jetzt hatte das Heimteam nochmals richtig Fahrt aufgenommen und setzte – was bemerkenswert ist – diesen starken Gegner unter Druck. So richtig überraschen konnte es dann in der Folge allerdings nicht, dass es dennoch die Portugiesen waren, die erneut zum Torerfolg kamen. Oscar Cardozo traf in der 75. Minute mit einem Freistoss aus grosser Distanz durch die etwas löchrige FCB-Mauer hindurch zum 2:0. Es war aus der Sicht der Gäste ein Tor zum perfekten Zeitpunkt. Denn darauf konnte der FCB trotz der Mobilisierung letzter Kräfte nicht mehr gewinnbringend reagieren.

Der Basler Trainer, Heiko Vogel, war „mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden“, wie er hinterher sagte – „mit dem Resultat hingegen überhaupt nicht“. Dieser starke Gegner sei insbesondere in der ersten Hälfte defensiv hervorragend organisiert gewesen. „Und sie haben Spieler, die den Unterschied ausmachen können – wie man beim tollen ersten Tor gesehen hat“, so Vogel. Im zweiten Durchgang sei sein Team aber immer besser geworden, „und wenn das 2:0 nicht zu diesem für uns schlechten Zeitpunkt gefallen wäre, hätten wir Benfica wohl nochmals in die Bredouille gebracht“. Insgesamt sprach Vogel seiner Mannschaft zurecht ein grosses Kompliment aus, „denn diesen Rhythmus muss man auch erst mal über 90 Minuten mitgehen können“.

Das Telegramm:

FC Basel–Benfica Lissabon 0:2 (0:1)
St. Jakob-Park. – 35‘831 Zuschauer. – SR Viktor Kassai (Ung).
Tore: 20. Bruno César 0:1. 75. Oscar Cardozo 0:2.

FC Basel: Sommer; Steinhöfer, Abraham, Dragovic, Park; Shaqiri, Huggel (85. Chipperfield), Granit Xhaka (80. Cabral), Fabian Frei (66. Zoua); Streller, Alex Frei.

Benfica Lissabon: Artur; Maxi Pereira (78. Miguel Vitor), Luisao, Garay, Emerson; Javi Garcia; Gaitan, Witsel, Bruno César; Aimar (67. Nolito), Rodrigo (70. Oscar Cardozo).

Bemerkungen: FCB ohne Yapi, Stocker, Voser (alle verletzt) und Andrist (international nicht spielberechtigt). – Verwarnungen: 35. Streller (Foul). 41. Emerson (Foul). 74. Huggel (Foul). 90. Artur (Spielverzögerung). 91. Shaqiri (Foul). – Gelbrote Karte: 86. Emerson (Foul).


Die Tabelle der Gruppe C:


Rang Club Spiele Siege Remis Niederl. Tore Punkte
1 Benfica Lissabon 3 2 1 0 7:4 7
2 Manchester United 3 1 2 0 4:2 5
3 FC Basel 3 1 1 1 5:6 4
4 Otelul Galati 3 0 0 3 1:5 0

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy