Ein Traumstart lässt den FCB hoffen

Der FC Basel 1893 gewann am Dienstag, 22. November 2011, sein fünftes Champions-League-Spiel dieser Saison auswärts gegen den FC Otelul Galati mit 3:2 (3:0). Die Treffer für die extrem effizienten Basler erzielten Fabian Frei, Alex Frei und Marco Streller – für den FCB-Captain war es das erste Champions-League-Tor seiner Karriere! Dank diesem Sieg, der in der letzten Viertelstunde plötzlich noch erzittert werden musste, hat der Schweizer Meister nach wie vor die Chance, mit einem Sieg gegen Manchester United – das gegen Benfica Lissabon 2:2 spielte – definitiv in die Achtelfinals einzuziehen.
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Viel effizienter, als sich der FC Basel an diesem Dienstagabend im bitterkalten Bukarest in der ersten Halbzeit zeigte, geht es nicht. Der Gastgeber-Club Otelul Galati startete engagiert und druckvoll in die Partie, während die Basler etwas nervös wirkten und sich nicht sofort wie gewünscht zurecht fanden. Aber dann ging es plötzlich blitzschnell: In der 10. Minute spielte Alex Frei einen hohen Pass in den Strafraum, wo Benjamin Huggel den Ball abtropfen liess und Fabian Frei staubtrocken zum 1:0 einschoss. Freis Schuss war zwar scharf, doch Galati-Torhüter Grahovac machte nicht eben eine glückliche Figur. Und Fabian Frei traf wie schon im ersten Spiel gegen die Rumänen und erzielte seinen bereits dritten Champions-League-Treffer.


Eine ebenfalls beeindruckende Statistik weist sein Namensvetter Alex Frei aus – und er veredelte sie gegen Otelul Galati in der 14. Minute noch zusätzlich: Granit Xhaka spielte den Ball auf der linken Seite in die Tiefe, wo ihn Marco Streller ereilte und perfekt in die Mitte auf den FCB-Topskorer flankte. Dieser traf volley zum 2:0 und erzielte damit in seinem vierten Gruppenphasenspiel dieser Saison den vierten (!) Treffer. Insgesamt ist Alex Frei bereits bei sieben Treffern in zehn Partien angelangt – diese Quote ist internationale Spitzenklasse.


Strellers Premiere

Noch nicht ganz so viele Tore hat Marco Streller in der Königsklasse erzielt… Genau genommen traf der erneut unheimlich fleissige FCB-Captain gegen Otelul Galati zum ersten Mal in diesem Wettbewerb. In der 37. Minute zog er nach einem unglücklichen Befreiungsschlag der Rumänen, der via Alex Frei zu ihm gelangte, alleine auf Torhüter Grahovac zu, schüttelte zwei Verteidiger ab und traf – wie schoss schon gegen YB, mit dem linken Aussenrist hinein ins Glück. Damit stand es 3:0 nach einer ersten Halbzeit, in welcher der FCB defensiv sehr stabil gewesen war und offensiv seine ganze Klasse in Sachen Effizienz in die Waagschale geworfen hatte – und fürstlich dafür belohnt wurde.


Im Nachhinein sollte sich herausstellen, dass die Führung in dieser Höhe auch voll und ganz nötig war, um den Sieg in Bukarest einzufahren. Denn nachdem es nach dem Seitenwechsel lange Zeit so ausgesehen hatte, als könne das Team von Trainer Heiko Vogel diesen Vollerfolg souverän nach Hause fahren, biss sich das bis dahin ohne grosse Chancen gebliebene Galati nochmals zurück in die Partie. Plötzlich traf Captain Gabriel Giurgiu in der 75. Minute von der Strafraumgrenze scharf und unhaltbar zum 1:3, ehe sechs Minuten später Liviu Antal auch noch das 2:3 erzielte. Antal profitierte dabei von einem verheerenden Ballverlust im Strafraum durch Joo Ho Park.


Heiko Vogel: "Ein wunderbares Gefühl"

Es folgte eine ziemlich hektische Schlussphase, die Rumänen warfen noch einmal alles nach vorne – was allerdings aus Basler Sicht glücklicherweise erfolglos blieb. Am Ende nahm der FCB diesen schönen Sieg mit und steht damit vor einem regelrechten Finale gegen Manchester United am 7. Dezember 2011: Nachdem die Engländer zuhause gegen Benfica Lissbon nicht über ein 2:2 hinauskamen, reicht dem Schweizer Meister im letzten Spiel der Gruppenphase ein Sieg gegen Man United – was natürlich schwer genug sein wird. „Aber es ist toll, dass es jetzt zu dieser Affiche im St. Jakob-Park kommt“, sagte Trainer Heiko Vogel nach dem Spiel. „Darauf haben wir hingearbeitet, ich freu mich sehr darüber und gratuliere meiner Mannschaft.“


Natürlich war Vogel nicht restlos zufrieden mit dem Verlauf der zweiten Hälfte. „Wir hätten die Partie nach der 3:0-Führung besser zu Ende spielen müssen, bei den Kontern konsequenter sein“, so der FCB-Trainer. „Doch es zeigte eben auch wieder einmal, weshalb der Fussball so spektakulär ist – man weiss nie, was noch passiert.“ Am Ende aber spielte das – mit der schönen Ausgangslage der letzten Runde vor Augen – keine entscheidende Rolle mehr. Und Heiko Vogel betonte noch einmal das „wunderbare Gefühl“, das dieser Erfolg in Bukarest bei ihm und seinem Team auslöse.


Das Telegramm:

FC Otelul Galati–FC Basel 2:3 (0:3)
Arena Nationala, Bukarest. – 5787 Zuschauer. – SR Tom Harald Hagen (Nor).
Tore: 10. Fabian Frei 0:1 (Huggel). 14. Alex Frei 0:2 (Streller). 37. Streller 0:3 (Alex Frei). 75. Giurgiu 1:3. 81. Antal 2:3.

Otelul Galati: Grahovac; Rapa, Sarghi, Perendija, Salageanu; Neagu (67. Viglianti; 84. Paraschiv), Filip, Giurgiu; Antal, Iorga (66. Ilie); Pena.

FC Basel: Sommer; Steinhöfer, Abraham, Dragovic, Park; Shaqiri (82. Zoua), Huggel (44. Cabral), Granit Xhaka, Fabian Frei; Alex Frei (77. Chipperfield), Streller.

Bemerkungen: FCB ohne Stocker, Yapi, Voser, Taulant Xhaka (alle verletzt), Philipp Degen und Stephan Andrist (beide nicht spielberechtigt). – Verwarnungen: 33. Salageanu (Foul). 62. Dragovic (Foul).


fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy