18.04.2010 | Der FCB ist neuer Tabellenführer Der FC Basel 1893 gewann am Sonntag, 18. April 2010 sein Heimspiel gegen den FC Luzern völlig überlegen mit 5:0 (3:0). Die Treffer für die Basler erzielten bei wunderbarer Fussball-Atmosphäre vor 30‘571 Zuschauern Antonio Da Silva, Xherdan Shaqiri, zweimal Valentin Stocker und Carlitos. Weil der BSC Young Boys in Sion mit 1:4 (0:3) verlor, ist der FCB neuer Tabellenführer. Fünf Runden bleiben in der Super League noch zu spielen.
Anzeige Was soll man zum FCB dieses Frühjahrs noch sagen? So verheissungsvoll, wie er am 7. Februar 2010 mit dem 4:0 über YB in die Rückrunde gestartet war, so unheimlich selbstbewusst und stabil hat er sich im weiteren Verlauf der Meisterschaft präsentiert. Er musste mehrere Ausfälle von Leistungsträgern hinnehmen, zeigte sich davon aber unbeeindruckt und siegte trotzdem weiter. Am Sonntag nun gegen den FC Luzern musste auch noch Ersatzstürmer Federico Almerares verletzt passen – egal: Fünf Treffer von Mittelfeldspielern führten zum glasklaren 5:0-Sieg und machten den FCB zum neuen Tabellenführer der Axpo Super League.


Die Basler Zuschauer und die Mannschaft – inklusive Trainerteam – feierten das Erreichen dieses Zwischenziels nach dem Spiel im Tollhaus St. Jakob-Park gemeinsam noch minutenlang. Erstmals in dieser Saison steht der FC Basel 1893 in der Tabelle dort, wo ihn seine Fans am liebsten haben: zu oberst. Selbstverständlich ist das nach dem grossen Umbruch nach zehn Jahren Christian Gross und anfänglichen Schwierigkeiten keineswegs. Der FCB war zeitweise 13 Punkte hinter YB zurückgelegen. Doch je länger je mehr verlieh Trainer Thorsten Fink der Mannschaft seine Handschrift, die Spieler setzten seine Ideen um und mittlerweile macht das Team einen bestechend sicheren Eindruck.


Der Trainer selbst ist fraglos äusserst zufrieden mit der Entwicklung des FCB, doch nach dem 5:0-Sieg über Luzern machte er deutlich: „Wir haben hervorragenden Fussball gespielt, aber noch nichts gewonnen. Der FCB ist jetzt Tabellenführer, aber diese Position müssen wir erst verteidigen.“ Als Grund für den derzeitigen Höhenflug nannte Fink den Teamgeist und den gereiften Charakter seiner Equipe. „Und man hat gesehen, wieviel Freude meine Spieler am Fussball haben und wie konzentriert sie trotzdem auftreten – das ist eine sehr gute Kombination.“


In der Tat: Die Zuschauer mussten sich am Sonntag nicht lange gedulden, ehe das Spektakel im „Joggeli“ seinen Lauf nahm. In der 10. Minute führte ein sehenswerter Angriff über Xherdan Shaqiri und Samuel Inkoom zum 1:0 durch Antonio da Silva, der seinen eigenen Kopfball im Nachschuss verwertete. Nur vier Minuten später war es dann der erneut bestens aufgelegte Shaqiri, der mit einem 103 km/h schnellen Schuss aus rund 22 Metern flach zum 2:0 traf. Und kurz vor der Pause kam der FCB, der die Luzerner „von A bis Z überforderte“ (FCL-Trainer Rolf Fringer), noch zum 3:0. Am Schluss einer Passstafette über Shaqiri und Chipperfield, welche die Luzerner Verteidigung wie eine Schülermannschaft aussehen liess, musste Valentin Stocker nur noch einschieben.


Dasselbe Bild präsentierte sich nach dem Seitenwechsel, das Spiel lief nach wie vor nur in eine Richtung. Für das nächste FCB-Erfolgserlebnis war erneut Stocker verantwortlich: Von Da Silva steil in die Tiefe geschickt, lupfte der Krienser den Ball in der 56. Minute über FCL-Keeper Zibungs rechtes Bein zum 4:0 ins Tor. Und als ob dieses wunderbare Fussballspiel noch einen krönenden Abschluss gebraucht hätte, traf der eingewechselte Carlitos eine gute Viertelstunde vor Schluss per Freistoss ins linke Lattenkreuz noch zum 5:0-Endstand. Es war das fünfte Tor dieses Nachmittags, der fünfte Treffer eines Mittelfeldspielers. Es ist das, was Trainer Thorsten Fink meint, wenn er sagt, seine Mannschaft sei schwer auszurechnen.


Im Hinblick auf die letzten fünf Meisterschaftsrunden ist dies natürlich alles andere als ein Nachteil für die Basler. „Wir wollen jetzt da oben bleiben und unbedingt Meister werden“, betonte Fink noch einmal. Auf diesem Weg muss seine Mannschaft am kommenden Sonntag zur schwierigen Auswärtspartie beim Grasshopper Club Zürich antreten. Wer den FCB zuletzt spielen gesehen hat, wird ob dieser delikaten Aufgabe dennoch nicht erbleichen. Und um das Selbstvertrauen der Spieler selbst muss man sich erst recht keine Sorgen machen.


Das Telegramm:



FC Basel – FC Luzern 5:0 (3:0)
St. Jakob-Park. – 30‘571 Zuschauer. – SR Daniel Wermelinger.
Tore: 10. Da Silva 1:0 (Inkoom). 14. Shaqiri 2:0. 43. Stocker 3:0 (Chipperfield). 56. Stocker 4:0. 73. Carlitos 5:0.


Basel: Colomba; Inkoom, Abraham, Cagdas, Safari; Shaqiri (61. Carlitos), Huggel (73. Cabral), Da Silva, Stocker (87. Zanni); Chipperfield, Zoua.


Luzern: Zibung; Zverotic (62. Büchli), Veskovac, Schwegler, Luqmon; Wiss (46. Siegrist); Ferreira, Renggli, Kukeli, Chiumiento (69. Paiva); Ianu.


Bemerkungen: Basel ohne Frei, Costanzo und Almerares (alle verletzt). Luzern ohne Yakin, Lustenberger, Lambert und Frimpong (alle verletzt). – Verwarnungen: 37. Wiss (Foul). 90. Veskovac (Foul).

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy