Der FCB verliert nach einer 2:0-Führung

Der FC Basel 1893 unterlag am Donnerstag, 17. Februar 2011 im Sechzehntelfinal-Hinspiel der Europa League gegen Spartak Moskau mit 2:3 (2:0). Die Basler verspielten dabei nach einer starken ersten Halbzeit mit Toren von Alex Frei und Marco Streller ihre 2:0-Führung. Damit brachte sich der FCB selbst um den Lohn für seinen zunächst überzeugenden Auftritt und um eine bessere Ausgangslage für das Rückspiel in einer Woche. Xherdan Shaqiri wurde zudem für eine Tätlichkeit vom Platz gestellt.
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Der FC Basel hat in der Vergangenheit schon so einige Spiele nach einem Rückstand noch zu seinen Gunsten gewendet. Im Europa-League-Spiel gegen den FC Spartak Moskau war es für einmal umgekehrt – und dies zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Nach der schmerzlichen 2:3-Niederlage gegen die Russen wird das Unterfangen im Sechzehntelfinal-Rückspiel in einer Woche ungleich schwieriger. Drei gegnerische Auswärtstreffer wettzumachen, zumal gegen eine durchaus spielstarke Mannschaft, wird dem FCB nächsten Donnerstag in Moskau alles abverlangen. „Jetzt wird es ganz schwierig für uns“, sagte denn auch Thorsten Fink.

Dabei hatte alles so gut begonnen für seine Mannschaft. Die Basler trugen von Anfang an den Hauptteil zum sehr lebhaften Spiel bei und drängten dem russischen Meisterschaftsvierten ihr Offensivspiel auf. Obschon auch die Moskauer ballsicher und kombinationsfreudig auftraten – trotz des fehlenden Rhythmus‘, da sie sich noch in der Saisonvorbereitung befinden –, war der FCB doch augenfällig überlegen. Insbesondere Marco Streller, Alex Frei und Valentin Stocker sorgten zwischen der 15. und 22. Minute mit ihren guten Chancen erstmals für Aufregung im Strafraum der Russen.

Treffsichere Stürmer, starker Granit Xhaka

Während die Gastgeber in der 30. Minute noch das Glück in Anspruch nehmen mussten, als Spartak-Stürmer Dzyuba aus zehn Metern am hervorragend reagierenden Franco Costanzo scheiterte, machten es die FCB-Stürmer auf der anderen Seite in der Folge besser. Zunächst traf Alex Frei nach einem Eckball von Xherdan Shaqiri und der Weiterleitung von Valentin Stocker per Kopf zur vielumjubelten 1:0-Führung für die Basler (36.). Und um der starken ersten Halbzeit des FCB noch die gebührende Abrundung zu verleihen, erhöhte Marco Streller in der 41. Minute – ebenfalls per Kopf nach einem Shaqiri-Corner – auf 2:0. Besonders erfreulich war neben dem vermeintlich beruhigenden Vorsprung der Auftritt von Granit Xhaka. Der 18-Jährige ersetzte im zentralen Mittelfeld Benjamin Huggel und bestach durch Ruhe am Ball, gute Übersicht, Passgenauigkeit und Zweikampfstärke.

Aufgrund der verheissungsvollen Leistung in den ersten 45 Minuten hatte man nicht annehmen müssen, dass die Verhältnisse im St. Jakob-Park im zweiten Durchgang noch komplett auf den Kopf gestellt würden; doch dem war so. Ab der 61. Minute und dem 1:2-Anschlusstreffer aus Sicht der Russen – ein platzierter Schuss durch Dmitri Kombarov aus rund 15 Metern – verlor der FCB seine Linie. „Daran müssen wir unbedingt arbeiten“, sagte Thorsten Fink hinterher. „Wir müssen lernen, einen Vorsprung zu verwalten und mit einem Negativerlebnis wie einem Gegentor besser umzugehen.“

Fink sieht einen Lernprozess für die Mannschaft

Spartak Moskau bewies jedenfalls viel Moral und kämpfte sich zurück ins Spiel. Dies führte in der 70. Minute zum 2:2, als Dzyuba eine Unaufmerksamkeit der Basler Innenverteidigung nutzte, den Flankenball von Captain Alex sauber annahm und an Costanzo vorbei zum Ausgleich traf. Der FCB wollte sich nicht mit dem Unentschieden abfinden und versuchte weiter, vehement nach vorne zu arbeiten. Etwas zu viel Körpereinsatz leistete dabei Xherdan Shaqiri, der immer wieder mit Provokationen und Fouls seines Gegenspielers Evgeni Makeev zu kämpfen hatte: In der 78. Minute setzte Shaqiri gegen diesen seinen Ellbogen ein und wurde wegen einer Tätlichkeit des Feldes verwiesen. Fink: „Xherdan ist ein junger Spieler, er weiss, dass er etwas falsch gemacht hat und wir daraus lernen.“

Einen potenziellen Lernprozess machte der Basler Übungsleiter auch für den Rest der Mannschaft aus – denn es blieb nicht beim 2:2. Kurz vor dem Schlusspfiff des Schiedsrichters traf der eingewechselte Ananidze mit einem direkten Freistoss noch zum Siegtor für Spartak Moskau, das nun grosse Chancen auf den Einzug in die Achtelfinals der Europa League hat. „Nach einer sehr guten ersten Halbzeit haben wir gesehen, dass wir auf internationalem Niveau noch einiges lernen müssen“, sagte Thorsten Fink und blickte dann gleich wieder nach vorne: „Am allerwichtigsten ist mir, dass die Mannschaft in der Meisterschaft sofort reagiert und die Tabellenführung behauptet.“ Am Sonntag trifft der FC Basel in der 21. Super-League-Runde zuhause auf den FC Sion – was erneut einer grossen Herausforderung gleichkommt.

Das Telegramm:

FC Basel–Spartak Moskau 2:3 (2:0)
St. Jakob-Park. – 13‘073 Zuschauer. – SR Aleksandar Stavrev (Mazedonien).
Tore: 36. Frei 1:0 (Stocker). 41. Streller 2:0 (Shaqiri). 61. D. Kombarov 2:1. 70. Dzyuba 2:2. 93. Ananidze 2:3.

FC Basel: Costanzo; Steinhöfer, Abraham, Kusunga, Safari; Shaqiri, Yapi (87. Cabral), Granit Xhaka, Stocker (87. Zoua), Frei (80. Tembo), Streller.

Spartak Moskau: Dykan; Makeev (85. Yakovlev), Rojo, Suchy, Kirill Kombarov; McGeady, Sheshukov (46. Ananidze), De Sousa Pereira, Dimitri Kombarov; Alex; Dzyuba.

Bemerkungen: FCB ohne Ferati, Huggel (beide verletzt) und Dragovic (nicht qualifiziert). Spartak ohne Welliton, Ibson (beide gesperrt), Parshivlyuk, Pareja, Ari (beide verletzt). – Verwarnungen: 34. Stocker (Unsportl.). 34. McGeady (Unsportl.). 48. Yapi (Foul). 52. De Sousa Pereira (Unsportl.). 82. Dykan (Unsportl.). 90. Suchy (Foul). 91. Kusunga (Foul). – Rote Karte: 78. Shaqiri (Tätlichkeit).

fcb.ch

Bilder vom spiel : https://gallery.fcb.ch/main.php?g2_itemId=346189


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy