St. Gallen–FCB: Der erste Matchball?

Der FC Basel 1893 trifft am Sonntag, 22. Mai 2011 auswärts auf den FC St. Gallen. Der Schweizer Meister liegt zwei Runden vor Schluss als Tabellenführer drei Punkte vor dem FC Zürich und strebt in der Ostschweiz einen Sieg an. Gelingt dies dem FCB und kann der FCZ gleichzeitig in Emmenbrücke gegen Luzern nicht gewinnen, dürfen die Basler bereits am Sonntag die erfolgreiche Titelverteidigung feiern. FCB-Trainer Thorsten Fink aber rechnet damit, dass sein Team noch beide letzten Partien gewinnen muss.
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„Wir sind noch nicht Meister!“ Auch wenn viele sein Team – entsprechend der vielversprechenden Ausgangslage – bereits mit einer Hand am Pokal sehen: Thorsten Fink betont vor dem sonntäglichen Auftritt des FC Basel in St. Gallen in aller Deutlichkeit, dass die Geschichte dieser Saison noch nicht zu Ende geschrieben ist. Der FCB-Trainer weiss aus eigener Erfahrung, dass noch vieles passieren kann, auch wenn das grosse Ziel zum Greifen nah ist. „Ich gehe davon aus, dass wir unsere beiden letzten Spiele gegen St. Gallen und Luzern gewinnen müssen“, sagt der Basler Übungsleiter deshalb.

Natürlich weiss auch Fink, dass sich seiner Mannschaft am Sonntag bei ähnlich positivem Verlauf wie am vergangenen Wochenende bereits der erste Matchball bietet. Das heisst: Holen die Zürcher auswärts beim FC Luzern mindestens einen Punkt weniger als die Basler, steht der FCB nach dieser 35. Super-League-Runde als Schweizer Meister fest. „Mir ist es vollkommen egal, wann wir den Titel holen – Hauptsache, wir schaffen es“, sagt Fink und glaubt zu wissen, worauf es letzten Endes ankommen wird: „Sowohl wir als auch die Zürcher haben noch zwei schwierige Spiele. Wer bis zum Schluss die besseren Nerven behält, wird Meister.“

Gestärktes Selbstvertrauen

Dass der 43-Jährige dies seiner Mannschaft zutraut, steht ausser Frage. Oft genug hat der FCB bewiesen, dass ihn so schnell nichts aus der Ruhe bringt. Am eindrücklichsten haben die Basler dies zuletzt im Direktduell gegen den FC Zürich gezeigt, als sie sich im Letzigrund trotz eines sehr starken Gegners und für einmal deutlich weniger Torchancen ein gutes 2:2-Unentschieden erarbeiteten. „Solche und andere Erfahrungen aus der Vergangenheit geben meinem Team ein gestärktes Selbstvertrauen“, weiss Fink. „Wir haben viele Spieler mit grosser Charakterstärke, deshalb spielen sie auch beim FC Basel.“

Überdies ist der FCB-Trainer überzeugt davon, dass sich seine Profis der zwar guten, aber noch nicht entschiedenen Ausgangslage bewusst sind. Im Training werde sehr konzentriert gearbeitet, und trotzdem gehe die Mannschaft mit Spass ans Werk. „Die Mischung stimmt, es ist Zug drin – die Spieler sind heiss auf den Titel“, so Fink. In St. Gallen erwartete der Deutsche „ein schwieriges Spiel gegen einen Gegner, der ums Überleben in dieser Liga kämpft“. Der FCB sei deshalb darauf eingestellt, dass die St. Galler durchaus aggressiv auf die dringend benötigten Punkte hinarbeiten würden – und natürlich wolle der Tabellenerste entsprechend dagegenhalten: „ Wir dürfen sie nicht ins Spiel kommen lassen, wollen sie unter Druck setzen und selbst unser Spiel aufziehen – dann kommen wir zu unseren Chancen.“ Und wenn sich der FCB Torgelegenheiten erspielt, fallen in der Regel früher oder später auch Tore.

Nicht viele Änderungen

Thorsten Fink kündigt an, dass er im Vergleich zum erfolgreichen Heimspiel gegen den FC Thun (5:1) nicht viele Änderungen in seiner Aufstellung vornehmen wird. Das heisst auch, dass es noch nicht sicher ist, ob die zuletzt gesperrten David Abraham und Behrang Safari wieder in die Startelf zurückkommen. Ihre „Vertreter“ Beg Ferati und Granit Xhaka zeigten gegen die Berner Oberländern – wie der Rest des Teams – eine tadellose Leistung. „Ich überlege es mir noch“, sagt Fink und ergänzt: „Es sind taktische Gedankengänge, die dabei eine Rolle spielen. Wir analysieren die Schwächen des Gegners und entscheiden dann, wer diese am besten ausnutzen kann.“

Zwei Spiele stehen dem FC Basel 1893 in dieser Saison also noch bevor. Im Idealfall kann er gemeinsam mit seinen Fans bereits am Sonntagabend feiern. Falls nicht, kommt es am darauffolgenden Mittwoch zum grossen Finale, wenn der FCB im St. Jakob-Park den FC Luzern empfängt und der FC Zürich zuhause gegen den FC Thun antritt. Für das Nervenkostüm aller Beteiligten gäbe es sicherlich gesündere Szenarien als dieses…

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy