Enttäuschung, aber auch Erleichterung vor dem Spiel in Sion

Gleich nach der Rückkehr aus London vom Rückspiel des Europa-League-Halbfinals gegen Chelsea, gab Murat Yakin Auskunft über seine Pläne für den strengen folgenden Monat Mai. Noch während des Spiels am Donnerstagabend setze der FCB-Trainer den Fokus auf die wichtige Meisterschaftspartie vom Sonntag, 5. Mai 2013, in Sion, indem er die beiden Leistungsträger Marco Streller und Valentin Stocker vorzeitig vom Platz nahm, um sie zu schonen. Neben der Enttäuschung über das Ausscheiden, sei auch eine gewisse Erleichterung zu spüren gewesen, dass man sich nun voll auf die Meisterschaft konzentrieren könne, sagte Yakin zum Gemütszustand der Mannschaft. Anpfiff zum nächsten Spiel ist am Sonntag um 13.45 Uhr, im Tourbillon.
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Nach der Europa League ist vor der Entscheidung in der Meisterschaft. Diese etwas umformulierte Fussballerfloskel trifft die Situation, in der sich der FCB momentan befindet wohl nicht allzu schlecht. Die hervorragende Europa-League-Kampagne 2012/2013 des FCB fand gestern gegen den Chelsea FC in London ihr Ende. Mit dem Erreichen des Halbfinals in diesem Wettbewerb schaffte der FCB etwas, was ihm noch nie zuvor gelungen war. Gewonnen hat er damit in dieser Saison aber noch nichts.

Daher ist es logisch, dass sich Yakin bereits am Donnerstagabend seine Gedanken zum nächsten Spiel gegen Sion machte: „Als ich sah, dass wir die Partie nicht mehr drehen können, nahm ich Streller und Stocker vom Feld, um sie für das restliche Programm zu schonen.“ Das restliche Programm beginnt am Sonntag mit dem Auswärtsspiel in Sion und findet in einem knappen Monat sein Ende mit dem Heimspiel gegen St. Gallen. Sieben Meisterschaftsspiele und der Cupfinal stehen in dieser Zeit nun an; der FCB wird also bis zum Saisonende noch acht Spiele zu bestreiten haben. Daher ist es auch verständlich, dass Yakin „nicht mehr viel Zeit mit dem Match gegen Chelsea verlieren will.“ So ist auch die Aussage zu verstehen, dass neben der Enttäuschung über das Ausscheiden auch eine gewisse Erleichterung zu spüren war, dass man sich nun voll auf die beiden verbleibenden Ziele, Cup und Meisterschaft, konzentrieren könne.

Mehr Effizienz gefordert

„Nach der Niederlage gegen Luzern haben wir in der Meisterschaft etwas gut zu machen. Vielleicht müssen wir versuchen auch mal den Gegner das Spiel machen zu lassen und wieder durch mehr Effizienz zum Ziel kommen“, erklärte Yakin im Hinblick auf die nächsten Spiele, „denn es ist ein wenig zur Modelltaktik unserer Gegner geworden auf Abwarten zu spielen.“ Zunächst einmal mindestens den morgigen Tag abwarten wollte Yakin auch, um sich Gedanken über die Aufstellung für das nun folgende Spiel zu machen. Soviel ist klar, Jacques Zoua wird gesperrt fehlen, Arlind Ajeti wird in der U21 spielen und Philipp Degen, der sich im Training am Knie verletzte wird am Samstag ein MRI machen, um die Folgen der Blessur abschätzen zu können. „Ich schicke immer meine bestmöglichen Spieler auf das Feld. Dass es nun die Personaldecke ein wenig dünner werden könnte, ist der Preis, den wir für die Halbfinalqualifikation in der Europa League zahlen.“ Soviel liess sich Yakin zur Aufstellung am Sonntag entlocken.

Nach vier sieglosen Spielen in Folge, Europacup miteingerechnet, steht der FCB bei Sion nun also schon wieder unter Druck. Zum Glück hat er aber gelernt damit umzugehen, unter anderem in der Europa League. Der Preis, den der FCB für die Halbfinalqualifikation bezahlte, könnte sich also auszahlen in den wertvollen Erfahrungen, die die Mannschaft zuletzt sammeln konnte. Bezahlt gemacht hat er sich auf alle Fälle in all den schönen Fussballabenden, für die er zuletzt gesorgt hat. Und ein weiterer schöner Moment wäre natürlich der Meistertitel, dem spätestens seit dem Donnerstagabend alles untergeordnet ist beim FC Basel.

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy