Dem FC Basel droht Verfahren


Das Spitzenspiel zwischen dem FC basel und dem FC Zürich vom Sonntag hat wohl ein juristisches Nachspiel. Die Disziplinarkommission der Liga untersucht die Vorfälle.


Basler Chaoten warfen eine Petarde in den Zürcher Familiensektor.



«Wohl kein Urteil vor Saisonende»
Hauptsache Gewalt
Es ist eine unschöne Tradition: Wenn es nach den Spielen zwischen dem FC Zürich und dem FC Basel zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden FanGruppen kommt, wird die Disziplinarkommission der Swiss Football League (SFL) aktiv. Da bildet das Spitzenspiel vom Sonntag keine Ausnahme. Diesmal muss der FC Basel damit rechnen, dass gegen ihn ein Verfahren eröffnet wird. «Davon kann man ausgehen», sagt jedenfalls Claudius Schäfer, Hausjurist und Mitglied der SFL-Geschäftsleitung.

Der Grund dafür: Am Sonntagabend flogen nach Spielschluss Raketen, so genannte Stylos, aus dem Basler Fan-Block in die Zürcher Zuschauerreihen. Dies weckt Erinnerungen an das Meisterschaftsspiel FCB–FCZ vom 2. Mai 2008. Damals warfen Zürcher Fans mehrere brennende Fackeln in der Basler Sektor – der Club wurde von der SFL mit zwei Geisterspielen hart bestraft. Daraus abzuleiten, dass der FCB ähnlich sanktioniert wird wie vor einem Jahr der FCZ, ist jedoch verfrüht. «Die Bemessung der Strafe ist kein Schwarz-Weiss-Spiel. Wir müssen jeden Fall für sich betrachten», sagt Odilo Bürgy, Präsident der SFL-Disziplinarkommission.

FCZ-Chaoten im «Family-Corner»

In der Tat gibt es Unterschiede zwischen dem 2. Mai 2008 und dem 18. Mai 2009. Die Zürcher Fans warfen damals rund 20 Fackeln in die Basler Fan-Reihen, diesmal flogen drei oder vier Feuerwerkskörper in den gegnerischen Fan-Block. Zudem sind Fackeln tendenziell gefährlicher als Raketen, weil sie länger und heisser brennen. Und: Seinerzeit in Basel sassen im betroffenen Sektor mehrheitlich Familien. Im Letzigrund jedoch berichten mehrere Quellen übereinstimmend, verschanzten sich im als «Family-Corner» gedachten Abschnitt Zürcher Fangruppen, die wegen ihrer Gewaltbereitschaft in der FCZ-Kurve von den eigenen Fan-Kollegen nicht mehr geduldet werden. Diese Fan-Gruppen sollen die FCB-Fans provoziert haben.

Beim FC Basel bedauert man die Vorfälle vom Sonntagabend. «Unbesehen ob es Provokationen gab: Es ist unentschuldbar, Stylos abzufeuern und damit Menschen zu gefährden», sagt Vizepräsident Bernhard Heusler. Er ist enttäuscht, dass die Selbstkontrolle in der Basler Fan-Kurve diesmal nicht funktioniert habe. «Fans, die wir zum Kern der Muttenzer Kurve zählen, verwenden seit zwei Jahren keine Stylos mehr», sagt Heusler.Eine Stellungnahme des FC Zürich zu den Vorfällen im Stadion gibt es nicht – die Medienstelle war gestern nicht erreichbar.

Mehrstündige Strassenschlacht

Nicht nur im Stadion kam es zu unrühmlichen Vorfällen. Nach dem Spiel lieferte sich die Zürcher Polizei mit zum Teil äusserst jungen Chaoten eine mehrstündige Strassenschlacht. Die 14 verhafteten Personen – davon zwei unter 15 Jahren – sind in der Zwischenzeit wieder auf freiem Fuss

Zuletzt bearbeitet von Bamm-Bamm; 19/05/2009 14:34.

FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy