Mit Geduld die Pflicht erfüllt.

Der FC Basel 1893 gewann am Mittwoch, 5. Mai 2010 auswärts beim FC Aarau mit 3:0 (1:0). Das erste Tor erzielte Scott Chipperfield bereits in der 16. Minute, auf den zweiten und dritten Treffer durch Valentin Stocker (58.) und Jacques Zoua (90.) arbeiteten die überlegenen Basler geduldig hin. Der Rückstand des FCB auf den Tabellenführer BSC Young Boys beträgt unverändert drei Punkte – die Berner siegten gegen St. Gallen mit 2:1 (1:1).

Anzeige Lange hatte es im Stadion Brügglifeld aus der Ferne betrachtet danach ausgesehen, als könne der FC Basel im Meisterschafts-Endspurt näher zu den Young Boys aufrücken. Bis zur 94. Minute der Partie YB–St. Gallen, die eine halbe Stunde früher als jene des FCB in Aarau begonnen hatte, stand es in Bern 1:1. Doch nicht zum ersten Mal in dieser Saison gelang dem Tabellenführer in der Nachspielzeit noch der Siegtreffer – so dass auch drei Runden vor dem Saisonende alles beim Alten bleibt. Der FCB hat drei Punkte Rückstand auf YB und damit noch alle Chancen auf den Titel.


Damit dies so blieb, musste das Team von Trainer Thorsten Fink im Brügglifeld eine Aarauer Mannschaft bezwingen, die nicht wie ein potenzieller Absteiger auftrat. Die Aarauer spielten namentlich in der ersten Halbzeit munter mit und kamen etwa durch Steven Lang oder Sandro Burki zu guten Gelegenheiten und trafen durch die FCB-Leihgabe Orhan Mustafi einmal sogar die Latte (31.). Doch regelmässig fand die Offensivabteilung des Tabellenletzten ihren Meister vor allem auch im hervorragend aufgelegten FCB-Torhüter Franco Costanzo.


Deshalb – und weil der FCB mit dem erhofften frühen Führungstreffer den Weg zum Sieg bereits in der 16. Minute ebnete, war der Erfolg im Brügglifeld nie ernsthaft in Gefahr. Es war erneut Scott Chipperfield, der mit seinem 12. Saisontor zum 1:0 für den FCB traf und damit die Aarauer Hoffnungen auf die grosse Überraschung frühzeitig bedeutend schmälerte. Der Australier wurde von seinem Sturmpartner Marco Streller optimal lanciert und spitzelte den Ball geschickt an FCA-Keeper Ivan Benito vorbei.


Gut zehn Minuten später musste Streller seinen Platz aufgrund von muskulären Beschwerden bereits Federico Almerares überlassen (28.). „Er wird am Wochenende im Cupfinal wahrscheinlich nicht spielen können“, mutmasste Trainer Thorsten Fink nach dem Spiel. Details zur Verletzung konnten allerdings noch keine genannt werden. Dies gilt auch für Innenverteidiger Cagdas Atan, der sich in der 72. Minute in einem Zweikampf verletzte und ebenfalls ausgewechselt werden musste.


Zu diesem Zeitpunkt führte der FC Basel bereits mit 2:0. Mit geduldigem Offensivdrang hatte die Fink-Equipe auf den wichtigen zweiten Treffer hingearbeitet – dieser gelang schliesslich Valentin Stocker in der 58. Minute, nachdem der Mittelfeldspieler einen hohen Pass von Antonio da Silva alleine vor Benito annehmen konnte und sein 11. Saisontor erzielte. Kurz zuvor war Aaraus Aquaro nach seiner zweiten Gelben Karte des Feldes verwiesen worden, und fortan hatte der FCB keine Mühe mehr, den wichtigen Auswärtssieg sicher in trockene Tücher zu bringen. Wenige Minuten vor dem Schlusspfiff gelang dem eingewechselten Jacques Zoua – wieder auf Vorlage von da Silva – noch das 3:0.


„Wir konnten auf einen sehr guten Franco Costanzo im Tor zählen“, bilanzierte Fink hinterher, „sonst hätte Aarau sicher den einen oder anderen Treffer erzielt.“ Allerdings fand auch der FCB-Trainer, dass der Basler Sieg „absolut in Ordnung geht, weil wir mehr Spielanteile und die besseren Chancen hatten“.


Damit hat der FC Basel eine weitere Hürde genommen, um im Meisterschafts-Finale seine Titelchancen zu wahren. Bevor es in den letzten zwei Super-League-Runden am 13. und 16. Mai 2010 noch gegen Xamax und YB geht, treten die Basler am kommenden Sonntag im Cupfinal gegen Lausanne zum ersten richtigen Endspiel der Saison an (16.30 Uhr, St. Jakob-Park). Wenn dies für das Team und die Fans keine schönen Aussichten sind: Gewinnt der FCB in den nächsten eineinhalb Wochen drei Spiele, wird er zwei Trophäen in die Höhe stemmen.


Das Telegramm:


FC Aarau–FC Basel 0:3 (0:1)
Brügglifeld. – 6900 Zuschauer. – SR Jérôme Laperriere
Tore: 16. Chipperfield 0:1 (Streller). 58. Stocker 0:2 (Da Silva). 90. Zoua 0:3 (Da Silva).


Aarau: Benito; Lampi (46. Pejcic), Aquaro, Stoll, Rapisarda; Lang, Burki, Polverino, Marazzi; Sinanovic (65. M’Futi); Mustafi (81. Bengondo).


Basel: Costanzo; Zanni, Ferati, Cagdas (72. Cabral), Safari; Shaqiri, Huggel, Da Silva, Stocker; Chipperfield (61. Zoua), Streller (28. Almerares).


Bemerkungen: Aarau ohne Ionita, Stojkov (beide verletzt) und Elmer (gesperrt). Basel ohne Abraham, Inkoom und Frei (alle verletzt). – Verwarnungen: 36. Lampi (Reklamieren). 38. Aquaro (Foul). 41. Costanzo (Unsportlichkeit). 43. Chipperfield (Foul). 75. Burki (Foul). – Gelbrot: 71. Aquaro (Foul).


fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy