Der FC Basel holt bei den Young Boys in extremis ein gutes 2:2-Unentschieden

In der 21. Runde der Super-League-Meisterschaft erreichte der FC Basel 1893 am Donnerstag, 16. Februar 2012, in einem intensiven Spiel auswärts gegen einen starken BSC Young Boys ein gutes 2:2 (0:1)-Unentschieden. Die Treffer für den FCB, der wie die Berner viele Torchancen hatte, erzielten Marco Streller und Valentin Stocker – Letzterer schoss in der 90. Minute zum 2:2 ein. Für die Gastgeber trafen Christoph Spycher per Handspenalty und Moreno Costanzo. Damit liegt YB mit einem Spiel mehr weiterhin sechs Punkte hinter dem Tabellenführer FCB.
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Es bleibt vorläufig dabei: Der BSC Young Boys kann weiterhin nicht gegen den FC Basel 1893 gewinnen. Seit November 2009 warten die Berner auf einen Vollerfolg gegen den FCB – und sie müssen noch ein bisschen weiter warten. Im Spitzenspiel am Donnerstagabend – und die Partie verdiente diese Bezeichnung von der ersten bis zu letzten Minute – hatte das Team von Trainer Christian Gross allerdings den süssen Duft des Sieges bereits deutlich in der Nase, als sich dieser im letzten Augenblick wieder in der kalten Luft des Wankdorf-Stadions auflöste. Es war Moment, als der eingewechselte Valentin Stocker in der 90. Minute das 2:2 erzielte und den Baslern jenen Punkt rettete, der YB in der Tabelle weiterhin auf Distanz hält.

Die 20‘246 Zuschauer im Stade de Suisse hatten von Beginn weg ein intensives Spiel zweier offensiv ausgerichteter Teams zu sehen bekommen. Bei den ersten Abschlussversuchen scheiterten Fabian Frei (4.) und Granit Xhaka (14.) für den FCB sowie Raul Bobadilla (13.) und David Degen (14.) für die Berner – bei Degens Schuss aus guter Position hatte Aleksandar Dragovic im letzten Moment noch den Fuss dazwischen. Die bis dahin beste Chance vergab aber Alex Frei in der 24. Minute: Der FCB-Topskorer scheiterte nach hervorragendem Zuspiel von Benjamin Huggel aus kurzer Distanz zweimal am stark reagierenden YB-Keeper Marco Wölfli.

Viele Chancen und hohe Kadenz

Der erste Treffer der Partie fiel nach einer guten halben Stunde. Schiedsrichter Sascha Kever taxierte eine Intervention Dragovics im Strafraum als Handspiel und zeigte auf den Penaltypunkt, von wo aus Christoph Spycher sicher zum 1:0 für die Gastgeber traf. Auch in der Folge blieben die Berner am Drücker und kamen durch David Degen und den starken YB-Sturmtank Bobadilla (Lattenschuss, 41.) sowie kurz vor dem Pausenpfiff durch Elsad Zverotic zu weiteren guten Gelegenheiten. FCB-Torhüter Yann Sommer hielt bei dieser Chance sein Team mit einer starken Parade im Spiel.

Nach dem Seitenwechsel ging es in rasanter Kadenz weiter. In der 61. Minute hatte der FCB Glück, dass Bobadilla eine gute Flanke des eingewechselten Josh Simpson vor dem Tor knapp verpasste. Auf der anderen Seite hätte Xherdan Shaqiri nach geschicktem Streller-Zuspiel alleine auf Wöfli zustürmen können, wenn er an der Strafraumgrenze nicht gestolpert wäre. Das Spiel dieser beiden Topteams wogte hin und her, förderte viele Offensivaktionen zu Tage und war von einer ausgesprochenen Physis geprägt. Belohnt wurden die Bemühungen zunächst auf Seiten der Gäste: Marco Streller traf in der 71. Minute nach einer Musterflanke von Alex Frei aus kurzer Distanz und volley zum 1:1-Ausgleich.

Yapi-Comeback und Stocker-Schlusspunkt

Damit war einen intensive Schlussphase eingeleitet, in der nun auch die eingewechselten Gilles Yapi und Valentin Stocker mittaten. Für Yapi war es das erste Pflichtspiel seit seinem Kreuzbandriss im Juli 2011, für Stocker die Premiere seit seiner im Trainingslager erlittenen Oberschenkelzerrung. Kurz nachdem Alex Frei mit einem guten Schuss erneut an der starken Reaktion von Wölfli scheiterte, schlug es auf der anderen Seite wieder ein. Moreno Costanzo traf nach Simpsons Vorarbeit per Kopf zur neuerlichen Führung für die Berner, die Alexander Farnerud kurz vor Schluss sogar noch ausgebaut hätte, wäre er sein Schuss nicht ganz knapp am Tor vorbeigezischt.

Solcherlei wird im Fussball nicht selten bestraft, und das war am Donnerstagabend nicht anders: Markus Steinhöfer brachte in den letzten Sekunden des Spiels von der rechten Seite einen scharf getretenen Ball zur Mitte, den Valentin Stocker mit der Brust annahm und dann trocken zum 2:2-Schlussstand einschoss. „Ich bin mit dem Zustandekommen dieses Unentschiedens und insbesondere mit der Leistung meiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit sehr zufrieden“, lautete Heiko Vogels Fazit nach dem Spiel. „Wir hatten auf den schwierigen Platzverhältnissen eine Zeit lang gebraucht, um ins Spiel zu kommen – am Ende haben wir physisch dominiert und zu recht einen Punkt geholt“, so der FCB-Trainer. Sein Antipode Christian Gross hatte seine Mannschaft „mit klaren Vorteilen in der ersten Halbzeit“ gesehen und fand, dass YB „über 90 Minuten betrachtet den Sieg verdient gehabt hätte.“

Weiter geht es für den FC Basel am kommenden Mittwoch mit dem Champions-League-Achtelfinal gegen den FC Bayern München. Aus dem guten Charakter, den die Mannschaft in Bern nach zweimaligem Rückstand bewiesen hat, dürfte sich einiges an positiver Energie in das Highlight gegen den deutschen Rekordmeister mitnehmen lassen.

Das Telegramm:

BSC Young Boys–FC Basel 2:2 (1:0)
Stade de Suisse. – 20‘246 Zuschauer. – SR Sascha Kever.
Tore: 32. Spycher 1:0 (Handspenalty). 71. Streller 1:1 (Alex Frei). 76. Costanzo 2:1. 90. Stocker 2:2 (Steinhöfer).

Young Boys: Wölfli; Zverotic, Nef, Veskovac, Spycher; Vitkieviez, Silberbauer, Farnerud, Degen (75. Costanzo); Martinez (60. Simpson), Bobadilla.

FC Basel: Sommer; Steinhöfer, Abraham, Dragovic, Park; Shaqiri, Huggel (65. Yapi), Granit Xhaka, Fabian Frei (65. Stocker); Streller, Alex Frei (92. Cabral).

Bemerkungen: YB ohne Dubai (gesperrt), Mayuka (abwesend nach Afrika-Cup), Mveng, Lecjaks, Frey und Raimondi (nicht im Aufgebot). FCB ohne Chipperfield, Kusunga, P. Degen und Kay Voser. – Verwarnungen: 14. Steinhöfer (Reklamieren). 31. Dragovic (Handspiel). 35. Alex Frei (Foul). 35. Marco Wölfli (Unsportlichkeit). 46. Farnerud (Foul). 59. Shaqiri (Foul). 81. Spycher (Foul). 92. G. Xhaka (Spielverzögerung).– 41. Lattenschuss Bobadilla.

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy