Den Elan aus der Meisterschaft in den Europacup mitnehmen

Nach dem Saisonauftakt am letzten Sonntag, 10. Februar 2013 gegen den FC Sion (3:0) geht es für den FC Basel 1893 nun Schlag auf Schlag. Morgen Donnerstag, 14. Februar empfängt Murat Yakins Mannschaft den FC Dnipro Dnipropetrovsk im Rahmen des Sechzehntelfinals in der UEFA Europa League (21.05 Uhr, St. Jakob-Park, SRF 2 live). Der FCB wird versuchen müssen den Elan aus dem ersten Meisterschaftsspiel mitzunehmen, um gegen die starken Ukrainer bestehen zu können. Diese stecken noch in der Saisonvorbereitung und reisten direkt aus dem Trainingslager aus Spanien an.

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Der FC Dnipro Dnipropetrovsk mag nicht der grosse Name sein, den man sich als Gegner für den Sechzehntelfinal der Europa League gewünscht hat in Basel. Es ist aber ein Club, der in dieser Spielzeit schon bewiesen hat welche Fähigkeiten in ihm schlummern. Und er hat mit Juande Ramos einen Trainer, der weiss wie man die Europa League gewinnt. Er tat dies gleich zweimal mit dem FC Sevilla in den Jahren 2006 und 2007. Als Gruppensieger drangen die Ukrainer in die Runde der letzten 32 Mannschaften vor und dies in einer Gruppe mit der SSC Napoli, dem PSV Eindhoven und AIK Stockholm. Dabei stellten sie die gefährlichste Offensive aller 48 Mannschaften, die an den Gruppenspielen der diesjährigen Europa League teilnahmen. 16 Tore in sechs Spielen ist ein Wert, den keine andere Mannschaft in diesem Wettbewerb erreichte. Und leicht auszurechnen ist die Mannschaft aus Dnipropetrovsk auf alle Fälle nicht, denn nicht weniger als neun Spieler waren verantwortlich für diese 16 Treffer. Murat Yakin dürfte also einiges zu tun gehabt haben im Hinblick auf dieses Spiel. Optimistisch stimmen dürfte den FCB-Trainer aber, dass die Basler mit lediglich vier Gegentoren in den Gruppenspielen einen sehr guten Wert stellen.

Eine Möglichkeit, die Mannschaft von Trainer Ramos live zu beobachten, gab es für den FCB leider nicht. Die Ukrainer bestritten ihren letzten Ernstkampf im Dezember gegen AIK Stockholm, im Rahmen der Europa League, als noch nicht feststand, auf wen der FCB im weiteren Verlauf des Wettbewerbs treffen sollte. Yann Sommer erklärte wie sich die Mannschaft bisher auf den Gegner vorbereitete: „Unsere Informationen bezogen wir hauptsächlich aus dem Internet. Wir werden bestimmt noch die eine oder andere Videoanalyse durchführen, aber was zählt ist lediglich die Begegnung morgen. Und ich nehme ohnehin jeden Stürmer, so wie er kommt.“ Einen bestimmten offensiven Aussenverteidiger wird er auf alle Fälle nicht fürchten müssen: Samuel Inkoom. Der ehemalige FCB-Spieler, der vor zwei Jahren an die Dnjepr wechselte, wurde in diesem Winter an den SC Bastia ausgeliehen. Es kommt also nicht zu einem Wiedersehen mit einem alten Bekannten.

Keine Änderung in der Starformation

Allzu sehr auf den Gegner eingehen wollte Yakin nicht, für ihn steht das eigene Auftreten im Vordergrund: „Wir haben am Sonntag ein gutes Spiel gezeigt und konnten dadurch Selbstvertrauen tanken. Die gute Leistung in der Meisterschaft wollen wir nun auf europäischer Bühne bestätigen.“ Zu gewinnen und zu verlieren gibt es für den FCB und die Fussballschweiz in den nächsten beiden internationalen Auftritten noch mehr als das mögliche Vorstossen in die nächste Runde. Mit einem Punktgewinn wäre der Schweizer Meister 2014 wieder direkt für die Champions League qualifiziert. So bezeichnete Yakin diesen Punktgewinn auch als „absolutes Minimalziel“.

Dieses Ziel und noch mehr wird Yakin vermutlich mit derselben Aufstellung zu erreichen versuchen, die er am letzten Sonntag gegen Sion wählte: „Der Auftritt am Sonntag war gut und alle Spieler, die spielten stehen mir auch morgen zur Verfügung. Ich sehe also keinen Grund zu wechseln.“ Im Hinblick auf das Meisterschaftsspiel am Sonntag in Lausanne könnte sich das wieder ändern, da die Erholungszeit um einiges kürzer ist.

Zwei Vorteile auf Basler Seite

Dnipro-Trainer Ramos erwartet einen sehr engen Match, bei dem Details entscheiden sein dürften: „Ich denke die Chancen auf ein Weiterkommen stehen etwa bei 50 Prozent. Beide Mannschaften haben die Gruppenphase überstanden, dies spricht klar für die Stärken der Teams.“ Zwei Vorteile dürfte der FCB aber auf seiner Seite haben. Einen Ernstkampf haben die Basler bereits bestritten und sie sind sich an das Wetter gewohnt. Die Ukrainer weilten zuletzt im Trainingslager in Marbella in Spanien bei rund 20 Grad Celsius. Dorthin werden sie nach dem Spiel auch zurückkehren. Captain Ruslan Rotan wollte dies allerdings nicht gelten lassen und sagte, das Wetter sei ihm egal, er konzentriere sich auf das Spiel.

Zu hoffen wäre, dass sich auch noch ein paar potentielle Zuschauer so besinnen könnten. Bis gestern waren für den Europa-League-Sechzehntelfinal lediglich 6‘300 Tickets verkauft. Eine Kulisse, die dem Rahmen des Spiels nicht würdig wäre. Tickets können morgen noch den ganzen Tag zu den in der Meisterschaft üblichen Preisen gekauft werden.

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy