02.05.2010 | Regen, Spektakel und vier Tore Der FC Basel 1893 gewann am Sonntag, 2. Mai 2010 sein zweitletztes Liga-Heimspiel dieser Saison gegen die AC Bellinzona mit 4:0 (2:0). Vor allem die erste Halbzeit hatte es in sich, als der FCB enorm spielfreudig auftrat und zwei seiner diversen Möglichkeiten spektakulär verwertete. Marco Streller und Scott Chipperfield erzielten je zwei Treffer für die Basler. Weil YB beim FCZ 2:0 siegte, beträgt der Rückstand des FCB auf die Berner weiterhin drei Punkte.
Anzeige Das einzige, was an diesem Fussball-Sonntag nicht stimmte, war das Wetter – zumindest aus Basler Sicht. Während der Himmel seine Schleusen öffnete und den Rasen des St. Jakob-Parks zur Weitschuss-freundlichen Unterlage machte, lief die Heimmannschaft im Stadion zur Höchstform auf. Der FC Basel 1893 zeigte defensiv eine hochkonzentrierte Leistung und war offensiv während 90 Minuten stets druckvoll und gefährlich. Seine Tore zum 4:0-Sieg über die AC Bellinzona kombinierte er auf wunderbare Weise heraus und sorgte damit – trotz scheusslicher, nasskalter Witterung – für beste Laune unter den 26‘257 Zuschauern.


Dank des 4:0-Erfolgs gegen den Tabellenvorletzten bleibt das Rennen um die Meisterschaft weiterhin offen. Der FCB liegt drei Runden vor Schluss nach wie vor mit drei Punkten Rückstand auf den BSC Young Boys auf Rang 2 – die Berner siegten auswärts gegen den FC Zürich mit 2:0 (0:0). Der Mannschaft von Trainer Thorsten Fink ist die Reaktion auf die 0:4-Niederlage vor Wochenfrist gegen GC also gelungen. Dass der FCB nach dem 5:0-Heimsieg gegen Luzern (18. April 2010) nun wieder derart hoch gewann, kommt ihm im Titelrennen auf der Zielgeraden äusserst gelegen – entscheidet bei Punktegleichheit doch das Torverhältnis.


Das muntere Basler Toreschiessen begann gegen Bellinzona bereits in der 10. Minute. Scott Chipperfield liess an der Strafraumgrenze den Ball von seinem Kopf geschickt rückwärts „abtropfen“, so dass Marco Streller halbvolley mit einem satten Schuss zur 1:0-Führung einschiessen konnte. Und als hätte sich Streller für diesen freundlichen Dienst des Australiers revanchieren wollen, setzte er in der 33. Minute zu einem jener Streller’schen Exploits an, die man in dieser Saison schon öfters zu sehen bekam: Von Antonio da Silva steil lanciert zog der treffsicherste Basler Stürmer an Bellinzona-Keeper Gritti vorbei und legte von der Grundlinie aus pfannenfertig für Chipperfield auf, der die Vorlage zum 2:0 verwertete.


Es war dies eine von vielen spektakulären Aktionen in der ersten Halbzeit. Die Spieler des in allen Belangen hoch überlegenen FCB versuchten das nasse Terrain zu nutzen und schossen aus allen Lagen. Überdies kombinierten sie sich immer wieder wunderbar durch und kamen neben Streller und Chipperfield auch durch Carlitos, Huggel und Zoua zu schönen Abschlüssen. Der einzige Dämpfer in diesem abwechslungsreichen Spiel war die verletzungsbedingte Auswechslung von David Abraham, für den bereits in der 8. Minute Beg Ferati ins Spiel kam – und seine Sache gewohnt gut machte. Später, im Verlauf der zweiten Halbzeit, musste auch Samuel Inkoom angeschlagen den Platz verlassen. Die Verletzungen der beiden FCB-Verteidiger müssen noch genau definiert werden.


Die sehr wenigen Chancen der Tessiner machte Franco Costanzo zunichte. Der Argentinier gab gegen Bellinzona nach seiner Verletzungspause das Comeback und zeichnete sich – nach zuvor zwei kleinen Unsicherheiten – vor allem beim scharfen 15-Meter-Schuss von Mihoubi mit einer Glanzparade aus (31.). Ansonsten lief das Spiel auch in der zweiten Halbzeit vornehmlich in eine Richtung. Und in der Basler Offensivabteilung schienen sich an diesem Sonntag zwei besonders wohl zu fühlen: Chipperfield und Streller. Der Australier stand in der 57. Minute einmal mehr genau am richtigen Ort und traf im Strafraumgewühl zum 3:0 – Chipperfields 11. Saisontor. Gar bei 21 Treffern ist Streller mittlerweile angelangt, nachdem er eine Viertelstunde vor Schluss alleine auf Torhüter Gritti zulief und diesem keine Chance liess. Der Pass kam selbstverständlich von Chipperfield.


FCB-Trainer Thorsten Fink war nach dem 4:0-Sieg seiner Mannschaft natürlich zufrieden: „Wir hatten gewusst, worum es für uns geht – entsprechend konzentriert war das Team, und die Tore fielen in den richtigen Augenblicken.“ Er freute sich darüber, dass der FCB „Charakter gezeigt“ und die richtige Antwort auf die Niederlage gegen GC gegeben habe. Einen genauso konzentrierten Auftritt erhofft sich Fink von seinen Spielern am kommenden Mittwoch, wenn die Basler auswärts beim FC Aarau antreten (Brügglifeld, 20.15 Uhr) und damit das spannende Titelrennen in die nächste Runde geht.


Das Telegramm:


FC Basel–AC Bellinzona 4:0 (2:0)
St. Jakob-Park. – 26‘257 Zuschauer. – SR Stephan Studer.
Tore: 10. Streller 1:0 (Chipperfield). 33. Chipperfield 2:0 (Streller). 57. Chipperfield 3:0. 76. Streller 4:0 (Chipperfield).


Basel: Costanzo; Inkoom (63. Zanni), Abraham (8. Ferati), Cagdas, Shaqiri; Zoua, Huggel, Da Silva ,Carlitos; Chipperfield (77. Almerares), Streller.


Bellinzona: Gritti; Siqueira-Barras (82. Mijatovic), Diana, La Rocca, Thiesson; Mangiaratti (46. Kalu); Conti (62. Raso), Kasami, Diarra, Mihoubi; F. Feltscher.


Bemerkungen: Basel ohne Frei (verletzt), Stocker und Safari (beide gesperrt). Bellinzona ohne Ciaramitaro, Ciarrochhi, Edusei, Hima, Sermeter, Rossini, Mehmeti (alle verletzt) und Zotti (gesperrt). – Verwarnungen: 41. Conti (Foul). 43. Feltscher (Reklamieren). Cagdas (Reklamieren). 79. Kasami (Foul). – 40. Pfostenschuss Streller


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FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy