Ganz bittere Niederlage für den FCB

Der FC Basel 1893 verlor am Samstag, 13. August 2011, sein Heimspiel gegen den FC Zürich vor über 30‘000 Zuschauern mit 1:2 (1:0). Die Basler waren durch einen herrlichen Fallrückzieher des in die Mannschaft zurückgekehrten David Abraham mit 1:0 in Führung gegangen (30.) – kurze Zeit später musste Abraham verletzt ausgewechselt werden. In der Schlussphase bestrafte der FCZ die Basler Nachlässigkeit und erzielte in der 87. sowie 93. Minute die zwei Treffer zum Sieg. Damit konnten die Zürcher erstmals seit 20 Spielen ohne Sieg wieder gegen den FCB gewinnen und haben nun gleich viele Punkte wie die Basler.
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Das hatten sich Thorsten Fink und sein Team so nicht vorgestellt, und sehr lange hatte es auch ganz anders ausgesehen als nach dem Schlusspfiff. Der FC Basel führte im Klassiker gegen den FC Zürich vor einer tollen Kulisse seit der 30. Minute mit 1:0, dies nach einem fantastischen Tor durch David Abraham. Bis in die Endphase hatten die Basler das Spiel im Griff, natürlich ohne die schnelle Zürcher Offensivabteilung vollends zu kontrollieren. Der FCB verpasste es aber auch, das möglicherweise entscheidende 2:0 zu erzielen, die eine oder andere gute Gelegenheit dazu hätte es gegeben. Dafür wurde das Team von Trainer Thorsten Fink brutal bestraft – in der 87. Minute traf Mathieu Beda nach einem stehenden Ball per Kopf zum 1:1, ehe Amine Chermiti in der Nachspielzeit noch das entscheidende 2:1 gelang.

„Natürlich macht mich dieser Spielverlauf sauer“, sagte Thorsten Fink nach dem Spiel. „Wir haben 80 Minuten gut gespielt und dann das Heft aus der Hand gegeben. Es ist bitter, so zu verlieren.“ Der FCB-Trainer kritisierte, die Zuteilung in seinem Team habe bei jenem FCZ-Freistoss nicht gestimmt, der zum 1:1 geführt hatte. „Da müssen wir einfach besser kommunizieren“, so Fink. Sein Antipode Urs Fischer sprach nach dem 2:1-Sieg seiner Mannschaft von einem Erfolg, „den wir nicht gestohlen haben, weil meine Jungs bis am Schluss daran geglaubt hatten“. Und vor allem sagte er: „Endlich! Endlich ist diese Serie gerissen.“ Es war der erste Vollerfolg des FCZ gegen den FCB nach 20 sieglosen Partien.

Abrahams fantastisches Tor

Dabei hatte es gut angefangen für den FCB: Die Kulisse stimmte, das Wetter machte mit und der Start in den Klassiker verlief ebenfalls verheissungsvoll: In der 12. Minute kam Xherdan Shaqiri nach einem Zuspiel von Benjamin Huggel an den Ball und schoss auf Johnny Leonis Tor – traf allerdings knapp daneben. Auf der anderen Seite verpasste Dusan Djuric mit einem Kopfball das Ziel nur knapp, das Spiel war lanciert. Und dann kam die Szene, welche die Basler Anhänger von ihren Sitzen riss: David Abraham, der nach vier Spielen erstmals wieder anstelle von Radoslav Kovac zum Einsatz kam, nahm nach einem Eckball die Kopfvorlage von Aleksandar Dragovic mit vollem Risiko – und traf mit seinem fantastischen Fallrückzieher zum 1:0 für die Basler. Grosses Pech für Abraham war, dass er sich nur kurz später bei einem Sprint eine Verletzung zuzog und ausgewechselt werden musste.

Die Eintore-Führung hatte lange Zeit Bestand, zum grossen Leidwesen der Basler aber keineswegs bis zum Schlusspfiff. Es hätte auch durchaus Gelegenheiten gegeben, gar auf 2:0 zu erhöhen. Zum Beispiel in der 56. Minute, als Dragovics Kopfball knapp vor dem Tor durchsegelte und kein Basler mehr gewinnbringend eingreifen konnte. Vielleicht hätte auch die sehr strittige Szene kurz danach Entscheidendes gebracht, als Marco Streller wegen angeblichen Offsides zurückgepfiffen wurde, ehe er alleine auf Leoni hätte zulaufen können. Doch die ganz hochkarätigen Chancen vermochten sich die Basler nicht zu erspielen, und so kam es, wie es manchmal eben kommt.

Die bittere Schlussphase

FCB-Torhüter Yann Sommer musste mehrmals energisch eingreifen, doch in der 87. Minute war auch er machtlos. Bei dem von Trainer Thorsten Fink angesprochenen Freistoss stieg FCZ-Innenverteidiger Mathieu Beda am höchsten und erzielte den Ausgleich. Danach schien Sommer mit einer starken Parade gegen den Versuch von Admir Mehmedi (91.) wenigstens das Unentschieden für sein Team festzuhalten. Doch der eingewechselte Amine Chermiti, der in der 93. Minute in die Tiefe lanciert wurde, hatte anderes vor: Sehr viel Platz hatte er, um alleine auf den FCB-Keeper zuzulaufen, für den es diesmal nichts zu halten gab – es war das 1:2 und die Besiegelung der bitteren Niederlage.

Das Telegramm:

FC Basel–FC Zürich 1:2 (1:0)
St. Jakob-Park. – 30‘642 Zuschauer. – SR Nikolaj Hänni (Schliern).
Tore: 30. Abraham 1:0 (Dragovic). 87. Beda 1:1 (Buff). 93. Chermiti 1:2.

FC Basel: Sommer; Steinhöfer, Abraham (39. Kusunga), Dragovic, Voser; Shaqiri (83. Pak), Huggel (74. Cabral), Fabian Frei, Tembo; Alex Frei, Streller.

FC Zürich: Leoni; Ph. Koch, Beda, Teixeira, Rodriguez; Schönbächler (65. Chermiti), Aegerter, Kukuruzovic (52. Buff), Djuric (81. Nikci); Alphonse, Mehmedi.

Bemerkungen: FCB ohne Chipperfield, Stocker, Yapi, Granit Xhaka und Zoua (alle verletzt). FCZ ohne Margairaz, Chikhaoui und Zouaghi (alle verletzt). – Verwarnungen: 45. Beda (Foul). 55. Teixeira (Foul). 68. Chermiti (Handspiel). 79. Cabral (Unsportlichkeit). 79. Buff (Unsportlichkeit). 88. Mehmedi (Foul).

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy