Einen Schritt näher an der Königsklasse.


Der FC Basel 1893 gewann das Hinspiel des Champions-League-Playoffs am Mittwoch, 18. August 2010, gegen den FC Sheriff nicht ohne Mühe mit 1:0 (0:0). Der moldawische Meister präsentierte sich erwartungsgemäss als unangenehmer Gegner, der sich vor allem in der zweiten Hälfte keineswegs nur auf die Defensive konzentrierte. Der FCB war klar spielbestimmend und ist dank eines Treffers von Valentin Stocker (54.) nach wie vor im Fahrplan für die Königsklasse. Kleiner Dämpfer: Benjamin Huggel verschoss in der 90. Minute einen Foulpenalty.
Anzeige Nüchtern betrachtet kann man aus Basler Sicht festhalten: Ziel erreicht! FCB-Trainer Thorsten Fink wünschte sich vor dem Champions-League-Playoffspiel gegen den FC Sheriff einen Zu-Null-Sieg für seine Mannschaft. Das 1:0 des Schweizer Meisters über den moldawischen Titelträger erfüllt diese Vorgabe und schafft dem FC Basel für das Rückspiel in einer knappen Woche in Tiraspol eine gute Ausgangslage. Ein Unentschieden reicht den Baslern dannzumal zum dritten Einzug in die Gruppenphase der Champions League nach 2002 und 2008.

Allerdings tat und tut die Mannschaft von Trainer Thorsten Fink gut daran, diesem Gegner mit der höchst möglichen Konzentration gegenüber zu treten. Selbstverständlich hat der FC Sheriff nicht das Renomée des FC Basel. Selbstverständlich besitzt der FCB deutlich mehr individuelle Klasse und natürlich darf von den Baslern unter dem Strich auch erwartet werden, dass sie sich über zwei Spiele gegen die Moldawier durchsetzen. „Aber wir sind nicht der FC Barcelona“, stellte Fink nach der Partie noch einmal klar, „man kann nicht davon ausgehen, dass wir jeden Gegner mit 4:0 vom Platz fegen. Das hier ist die Champions League, alle Teams hier haben Qualität!“

Der FCB-Trainer war letztlich „zufrieden mit dem 1:0 über diesen Gegner, der in der Defensive wie erwartet sehr kompakt gestanden hat“. Es war ein eher zähflüssiges Spiel gewesen vor nur 13‘460 Zuschauern im St. Jakob-Park. Die Heimmannschaft war wie erwartet klar überlegen, erzeugte von Beginn weg viel Druck und versuchte immer wieder, über die Aussenbahnen in die Gefahrenzone des Gegners vorzustossen. Allein, die ganz zwingenden Torchancen konnte sich der Gastgeber lange Zeit nicht erarbeiten. Vielleicht hätte sich die Partie insgesamt anders entwickelt, wenn der Schiedsrichter in der 11. Minute in einer äusserst knappen Situation Alex Frei nicht im Abseits gesehen hätte, als dieser eine Hereingabe von Behrang Safari zum vermeintlichen 1:0 verwertet hatte.

Flanke Shaqiri, Tor Stocker

So aber mussten sich die Zuschauer bis zur 54. Minute gedulden, bis der FCB seine klare Feldüberlegenheit auch resultatmässig umsetzen konnte. Xherdan Shaqiri erlief sich auf der rechten Seite einen Ball und schlug eine wunderbare Flanke an den entfernten Pfosten, wo Valentin Stocker bereit stand und zur so wichtigen 1:0-Führung einköpfen konnte. Das Tor fiel in jener Phase kurz nach der Pause, in welcher das Heimteam wieder besonders druckvoll auftrat und den Treffer förmlich suchte.

In der Folge aber hatte auch der FC Sheriff etwas mehr Platz zur Entfaltung und kam so durchaus gefährlich in die Nähe des FCB-Gehäuses. Die grössten Schrecksekunden erlebten die heimischen Fans in der 68. und 73. Minute, als der eingewechselte Marko Djurovic zuerst knapp übers Tor köpfte und danach aus der Drehung das Lattenkreuz traf; da mussten die Basler das Glück in Anspruch nehmen. Auf der Gegenseite konnten sich die Osteuropäer dann dafür bei ihrem sehr starken Torhüter Vladislav Stoyanov bedanken, als dieser eine Direktabnahme von Alex Frei (75.) in extremis parierte und so sein Team im Spiel hielt.

Ähnliches wiederholte der Sheriff-Keeper kurz vor dem Schlusspfiff, sehr zum Bedauern der ganz grossen Mehrheit im Basler Stadion: Zunächst machte Stoyanov eine Grosschance von Federico Almerares zunichte, in dem er diesen Strafraum von den Beinen holte und dafür zum Erstaunen vieler nicht einmal die Gelbe Karte sah. Und beim anschliessenden Penalty von Benjamin Huggel sprang er in die richtige Ecke und machte auch diese grosse Gelegenheit zunichte.

„Natürlich wäre das 2:0 noch etwas beruhigender für uns gewesen“, resümierte Thorsten Fink nach dem Schlusspfiff. „Aber so weiss jetzt jeder ganz genau, dass wir in Tiraspol hellwach sein müssen.“ Er blicke der letzten Hürde auf dem Weg in die Gruppenphase der Champions League optimistisch entgegen, so der FCB-Trainer. „Ich vertraue auf unsere Qualität und darauf, dass wir auch auswärts immer ein Tor schiessen können.“ Zunächst aber steht am kommenden Samstag das Auswärtsspiel beim FC Thun (17.45 Uhr, Stadion Lachen) an. Es geht Schlag auf Schlag dieser Tage beim FC Basel.

Das Telegramm:




FC Basel–FC Sheriff 1:0 (0:0)
St. Jakob-Park. – 13‘460 Zuschauer. – SR Tefje Hauge (Nor).
Tore: 54. Stocker 1:0 (Shaqiri).

FC Basel: Costanzo; Inkoom, Abraham, Cagdas, Safari; Shaqiri (71. Tembo), Huggel, Yapi, Stocker; Frei (88. Chipperfield), Zoua (80. Almerares).

FC Sheriff: Stoyanov; Vranjes, Samardzic, Nadson, Brankovic; Rouamba, Adamovic (79. Haceaturov); Diedhiou (57. Djurovic), Erokhin, Volkov (92. Gheorghiev); Balima.

Bemerkungen: Basel ohne Streller und Kusunga (beide verletzt). – Verwarnungen: 17. Brankovic (Foul). 53. Samardzic (Foul). 58. Rouamba (Foul). 67. Cagdas (Unsportl.). 76. Erokhin (Foul). 85. Vranjes (Foul). – Gelb-Rot: 85. Erokhin (Unsportl.). – 90. Huggel verschiesst Foulpenalty.

fcb,ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy