Heiko Vogel: „Das gute Fundament der Vorrunde wollen wir jetzt nutzen“

Endlich! Am Sonntag, 5. Februar 2012, nimmt die Axpo Super League ihren Meisterschaftsbetrieb wieder auf. Der Tabellenerste FC Basel 1893 empfängt zum Auftakt in die Rückrunde den FC Sion (16.00 Uhr, St. Jakob-Park). Die Begegnung mit den Wallisern, die in der Winterpause auf dem Transfermarkt aktiv waren und nach dem Abzug von 36 Punkten mit minus 5 Zählern vom letzten Platz aus starten, verspricht einiges an Spannung – und klirrende Kälte. Trainer Heiko Vogel und sein Team freuen sich, dass wieder Bewegung in den St. Jakob-Park kommt.
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Nach viereinhalb Wochen Vorbereitung geht es also wieder los. Der FC Basel blickt zurück auf ein erfolgreiches Trainingslager unter besten Bedingungen im südspanischen Marbella, auf eine „gute und intensive Vorbereitungszeit“ (Heiko Vogel) hier in der Schweiz und er blickt vor allem voraus auf einen aufregenden Fussballfrühling. Als Tabellenführer der Super League steigt der Schweizer Meister am Sonntag mit sieben Punkten Vorsprung auf den zweitplatzierten FC Luzern und elf auf den BSC Young Boys (3.) in die Rückrunde.

Mit einer hervorragenden ersten Halbsaison hat sich das Team von Trainer Heiko Vogel vor der Winterpause eine vielversprechende Ausgangslage auf dem Weg zum grossen Ziel geschaffen, spätestens am 23. Mai 2012 zum dritten Mal in Serie den Schweizer Meistertitel zu feiern. Es wäre dies eine Premiere, die zu erreichen der FC Basel zum Saisonstart als spannendes und motivierendes Vorhaben formuliert hat. Der neuerliche Gewinn der Meisterschaft wäre überdies die Voraussetzung dafür, auch in der Champions League 2012/2013 mitzumischen. Anders als im vergangenen Jahr ist dazu im kommenden Herbst lediglich der Erstplatzierte der Super League berechtigt. Und der Einstieg in den Wettbewerb findet nicht mehr unter komfortablen Umständen direkt in der Gruppenphase statt, sondern führt über die steinige Qualifikation.

Dies alles sorgt – in Kombination mit den Highlights der anstehenden Champions-League-Achtelfinalspiele gegen den FC Bayern München – für eine natürliche und starke Motivation innerhalb des Teams und des ganzen Clubs. Unterstützt wird die Vorfreude auf die Rückrunde noch zusätzlich durch folgenden Umstand: Der FCB hat in der Winterpause zwar drei Leihgeschäfte (Pascal Schürpf, Taulant Xhaka, Fwayo Tembo) und einen fixen Transfer (Sandro Wieser) getätigt. Doch die umworbenen Talente Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka, die sich bereits zu Teamstützen gemausert haben, konnten gehalten werden – zu gut waren insgesamt die Argumente des Schweizer Meisters. Und: Mit Philipp Degen sowie den bald wieder genesenen Valentin Stocker und Gilles Yapi verfügt der FCB im Vergleich zur Vorrunde über noch mehr Optionen.

Kein Wunder also, dass FCB-Trainer Heiko Vogel dem Start in die zweite Phase der Meisterschaft zuversichtlich entgegenblickt – ohne allerdings zu mahnen, dass es trotz der guten Ausgangslage verboten sei, irgendetwas auf die leichte Schulter zu nehmen. Im Rahmen der Vorschau-Medienkonferenz vom Freitagmittag sprach der 36-Jährige ausserdem über…

… das Spiel vom Sonntag gegen Sion: „Wir sind alle froh, dass es endlich wieder losgeht. Unsere Vorbereitung ist sehr gut gelaufen, so dass wir nun bereit sind für die Rückrunde. Mit dem FC Sion treffen wir auf einen Gegner, der zwar minus 5 Punkte auf dem Konto hat. Das sagt allerdings überhaupt nichts über seine Leistungsstärke aus. Ich erwarte die Walliser qualitativ sicher nicht schlechter als in der Vorrunde und habe grössten Respekt vor dieser taktisch gut geschulten Mannschaft.“

… die gute Ausgangslage des FCB vor dem Rückrundenstart: „Wir nehmen sicher nichts auf die leichte Schulter. Wir wissen, dass wir uns mit einer tollen Hinrunde ein gutes Fundament geschaffen haben – das müssen wir jetzt aber nutzen! Wir haben in der Winterpause sehr hart gearbeitet, um unsere gute Qualität vielleicht noch ein bisschen variabler zu machen. Auch wenn man jetzt an vielen Orten liest, dass wir nicht mehr aufzuhalten seien – unsere Meinung ist das nicht. Wir wissen, dass hinter jedem Erfolg Talent steckt, aber auch sehr viel Fleiss.“

… die Champions-League-Achtelfinals gegen Bayern München: „Natürlich freuen wir uns auf die Spiele gegen den FC Bayern München, aber im Moment denken wir noch nicht gross daran. Der Fokus ist voll und ganz auf die Meisterschaft gerichtet. Die Liga ist für uns das Salz in der Suppe, die Spiele sind der Höhepunkt jeder Woche, darauf bereiten wir uns immer vor. Mit den Bayern beschäftigen wir uns dann nach den ersten drei Super-League-Partien.“

… ausgebliebene Transfers von „Stammkräften“ in der Winterpause: „Ich freue mich darüber, dass die Mannschaft so zusammengehalten werden konnte. Es spricht für den Club und den Charakter der Spieler, dass sie das, was sie hier angefangen und aufgebaut haben, auch zu Ende bringen wollen. Grundsätzlich ist es aber völlig normal, dass ausländische Clubs grosses Interesse an den Talenten eines erfolgreichen Vereins, wie es der FCB ist, bekunden. Besonders gefreut hat mich die Tatsache, dass sich bei uns niemand durch die verschiedenen Gerüchte hat ablenken lassen und dass die Mannschaft sehr konzentriert und mit viel Freude weitergearbeitet hat.“

… den Konkurrenzkampf in seiner Mannschaft: „Ich lasse den Konkurrenzkampf voll wirken. Es ist toll für einen Trainer, über ein solch breites und starkes Kader zu verfügen. Ich bin überzeugt, dass dadurch das Leistungsniveau aller Spieler insgesamt gehoben werden kann. Natürlich ist es so, dass diejenigen Spieler, die weniger zum Einsatz kommen, auch weniger zufrieden sind. Wenn das ein Profi nicht so empfindet, ist er fehl am Platz. Im Vergleich zur Vorrunde kommt bei uns noch Philipp Degen dazu, der mittlerweile wieder so fit ist, dass man ihn sicher problemlos einsetzen kann. Zudem sind Valentin Stocker und Gilles Yapi auf gutem Weg, aus ihren Verletzungen zurückzukehren. Gegen Sion stehen die beiden allerdings noch nicht im Kader, ebenfalls fehlen werden Scott Chipperfield und Kay Voser.“

… die besonderen Spielbedingungen aufgrund der Kälte: „Die Konditionen sind ja für alle dieselben. Wir werden am Sonntag sicher darauf achten, dass die Spieler genug trinken, auch wenn bei diesem Wetter das Durstempfinden natürlich nicht so gross ist. Aber die Getränke sind Energielieferanten – und wir brauchen Energie! Ansonsten kann ich den Spielern für den Sonntag nur einen Tipp gegen die Kälte geben: Gut und viel laufen! (lacht)

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy