FCB–FCL: Ein grosser Moment

Der FC Basel 1893 trifft im entscheidenden, letzten Meisterschaftsspiel dieser Saison am Mittwoch, 25. Mai 2011 auf den FC Luzern (20.15 Uhr, St. Jakob-Park). Die Basler dürfen damit rechnen, im vollen „Joggeli“ auf eine Kulisse zu treffen, die sie auf dem angestrebten Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung unterstützen wird. Captain Franco Costanzo, dessen Frau am Dienstag den 4,5 Kilogramm schweren Jungen Ciro zur Welt brachte, wird ein letztes Mal das FCB-Tor hüten. Nicht dabei sein können die gesperrten Benjamin Huggel und Aleksandar Dragovic.
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Am Tag vor dem grossen Spiel wiederholte Thorsten Fink noch einmal, was er schon damals betont hatte, als der FC Basel die Tabelle bisweilen mit sieben Punkten Vorsprung anführte: „Ich habe immer gesagt, dass wir bis zum letzten Spieltag werden kämpfen müssen.“ Wie recht der FCB-Trainer damit hatte! Diese letzte Runde steht nun unmittelbar bevor. Und während die prickelnde Ausgangslage die Mannschaft sowie den Trainerstab scheinbar nicht aus der Ruhe zu bringen vermag, so hat man doch das Gefühl, dass das Nervenkostüm der meisten anderen „Beteiligten“ beim Warten auf den Mittwochabend nicht ganz unbelastet bleibt.

Es ist fraglos ein grosser Moment, der dem Basler Fussballpublikum zum Abschluss der Saison 2010/11 bevorsteht. Gewinnt der FCB sein Heimspiel gegen den FC Luzern, ist er auch im zweiten Jahr unter Trainer Thorsten Fink Schweizer Meister. Es wäre der 6. Meistertitel seit 2002, der 14. insgesamt. Mit einem Punkt Vorsprung auf den FC Zürich gehen die Basler in diese letzte Runde, die Zürcher treten zu Hause gegen den FC Thun an. „Jetzt geht es um alles“, sagt Fink, „nun müssen wir in unserem vollen Stadion allen zeigen, dass wir Meister werden wollen – ich freue mich sehr auf diese tolle Situation.“

Zuversichtlicher Marco Streller

Auch Marco Streller blickt dem letzten Meisterschaftsspiel hoffnungsfroh entgegen. „Die Vorfreude ist sehr gross, und mit einem Sieg können wir alles klar machen“, sagt der FCB-Stürmer. „Wir haben viele Spieler im Kader, die wissen, wie man Meister wird – das stimmt mich für den Mittwoch sehr zuversichtlich, aber auch demütig gegenüber dieser grossen Aufgabe.“ Streller äussert auch noch einen Satz zum zweiten Titelaspiranten: „Unabhängig vom Ausgang war der FCZ in dieser Saison ein ganz starker Konkurrent.“ Während der Partie gegen Luzern interessiere es ihn aber herzlich wenig, was im Letzigrund passiere. „Wir denken an nichts anderes als an unsere Leistung. Wenn wir die abrufen können, werden wir Meister.“

Einer von jenen routinierten Spielern, die Streller angesprochen hat, wird bei der Saison-Derniere allerdings nicht mit dabei sein können: Benjamin Huggel bezog am Sonntag in St. Gallen seine vierte Gelbe Karte und ist gesperrt; dasselbe gilt für Innenverteidiger Aleksandar Dragovic. Während Dragovic sicher durch David Abraham ersetzt wird, lässt es Fink noch offen, ob er im zentralen Mittelfeld für Huggel entweder den etwas defensiveren Cabral oder den eher nach vorne orientierten Granit Xhaka aufstellen wird. „Man muss ja nicht vor jedem Spiel alle Details verraten“, sagt der FCB-Trainer dazu.

Dafür gewährte der 43-Jährige einen kleinen Einblick in die mentale Vorbereitung der Mannschaft: „Diesmal ist es sicher auch die Aufgabe von uns Trainern, die Spieler auf allfällige negative Situationen einzustellen und ihnen mögliche Lösungen dafür zu bieten.“ Es sei ja zum Beispiel nicht auszuschliessen, dass der FCB wider Erwarten mit 0:1 in Rückstand gerate, darüber müsse man mit der Mannschaft sprechen. „Aber es ist wichtig, dass wir aufgrund unserer Erfahrung dann das nötige Vertrauen haben, einen solchen Rückstand wieder aufzuholen.“ Soviel zur Theorie – der Plan des Titelanwärters sieht natürlich ganz andere Szenarien vor.

Costanzos drittes Kind ist da!

Die Saison 2010/11 ist am Mittwochabend nicht das einzige, was zu Ende geht. Mit dem Spiel gegen den FC Luzern wird auch die Zeit einen Abschluss finden, während der Franco Costanzo das Tor des FC Basel 1893 gehütet hat. Fünf Jahre lang bot der Captain der Mannschaft einen sicheren Rückhalt – in der kommenden Spielzeit nun wird er von Yann Sommer abgelöst. Sicher ist mittlerweile auch, dass Costanzo gegen die Zentralschweizer spielen kann, denn seine Frau Carla brachte am Dienstag noch rechtzeitig vor der grossen Finalissima einen gesunden, 4,5 Kilogramm schweren Sohn mit Namen Ciro auf die Welt. Der FCB gratuliert der Familie Costanzo ganz herzlich zum jüngsten Nachwuchs!

Neben dem Argentinier bestreit mit Beg Ferati ein weiterer verdienter Spieler seinen letzten Einsatz für den FCB. Der 24-jährige Verteidiger, der seit 2008 beim 13-fachen Schweizer Meister unter Vertrag steht, wechselt auf die kommende Saison hin zum SC Freiburg und erfüllt sich damit seinen „Bundesliga-Traum“.

Die Voraussetzungen für einen weiteren wunderbaren und emotionalen Basler Fussballabend sind also zweifellos gegeben. Was noch fehlt, ist das Tüpfelchen auf dem i.


fcb.ch



Zuletzt bearbeitet von Bamm-Bamm; 24/05/2011 19:47.

FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy