05.04.2009 | AC Bellinzona und der FC Basel trennen sich 1:1 Der FC Basel kommt in Bellinzona nicht über ein 1:1-Unentscheiden hinaus. Den Rückstand durch La Rocca in der 40. Minute egalisierte Valentin Stocker kurz vor dem Pausenpfiff nach herrlicher Vorarbeit von Fabian Frei. Der FCB fällt im Meisterrennen zurück.
Anzeige Wenig Überraschung in der Startelf des FC Basel: Gegenüber dem letzten Meisterschaftsspiel gegen Vaduz gab es nur eine Änderung: Valentin Stocker begann für Scott Chipperfield, der Mitte der Woche noch im fernen Australien ein Länderspiel spielte.



Der junge Stocker war es denn auch, der als erster vor dem gegnerischen Tor auftauchte. Torhüter Zotti war aber schneller am Ball. Auf der anderen Seite hatte Frank Feltscher nach einem Missverständnis in der Basler Verteidigung eine Grosschance und kam im Strafraum zum Abschluss. FCB-Torhüter Costanzo vernichtete die Bellenzer Möglichkeit aber mit einer glänzenden Parade.



Danach flachte das Spiel, welches bei hervorragenden äusserlichen Bedingungen (allerdings etwas holprigem Terrain) stattfand, etwas ab. Torchancen wurden kaum mehr kreiert. Bis zur 21. Minute, als der Ball zwar durch Stocker im Tor der AC Bellinzona lag, Schiedsrichter Laperrière aber vorher ein angebliches Foul von Marco Streller am Bellenzer Torhüter pfiff. Es war aber vielmehr der eigene Spieler, der Torhüter Zotta behinderte – ein Fehlentscheid.



In der 27. Minute verteidigten sowohl Reto Zanni wie auch Behrang Safari ungenügend, was Shkelzen Gashi zu einer Möglichkeit verhalf. Sein Schuss ging aber weit neben den Basler Tor vorbei. In der 31. Minute lief Andera Conti im Basler Strafraum auf Reto Zanni auf und reklamierte einen Elfmeter. Der Schiedrichter-Pfiff blieb aber zu Recht aus.



Schrecksekunde noch in der gleichen Minute: David Abraham blieb nach seinem Tackling beim Aufstehen hängen und verdreht sich das Knie, er konnte aber nach kurzer Pflege weiterspielen. Das Spiel war jetzt aber definitiv lanciert. Stocker für den FCB und Gashi für den ACB konnten jeweils am Strafraum an viel versprechenden Torschüssen gehindert werden. In der 39. Minute konnte Zotti einen Carlitos-Freistoss nur mit Mühe in Corner lenken. Auf der Gegenseite traf Feltscher nach einem Gegenstoss das Tor nicht, Costanzo konnte in Eckball ablenken.



Diesen Eckball und die leichte Verwirrung in der Basler Abwehr nutzte Iacopo La Rocca, der den Ball zur 1:0-Führung für Bellinzona ins Basler Tor köpfelte. Zwingend verdient war die Führung für die Tessiner zu jener Zeit nicht, gestohlen aber eben auch nicht. Leichte Unkonzentriertheiten beim FCB liessen sich nicht verstecken.



Der FCB steckte aber nicht zurück. Kurz darauf fiel Ivan Ergic im gegnerischen Strafraum nach einer Intervention der Tessiner Verteidiger. Da hätte man auch Penalty geben können. Besser klappte es kurz danach: Kurz vor dem Pausenpfiff liess Fabian Frei auf der rechten Seite drei Verteidiger aus und flankte auf den völlig freistehenden Valentin Stocker, der den Ball hinter die Linie spedierte. Eine herrliche Koproduktion der beiden jungen Wilden und der verdiente Ausgleich!



Nach der Pause ersetzte Beg Ferati den angeschlagenen Abraham, der sich in der 31. Minute ohne gegnerische Einwirkung verletzt hatte.



Eine Riesenchance hatte Benjamin Huggel in der 59. Minute, als er eine Safari-Flanke aufs Tor köpfelte. ACB-Goalie Zotti konnte nur mit Mühe in Corner lenken. Das gleiche Bild dann bei ebendiesem Eckball. Huggel köpfelt aufs Tor, dieses Mal war das Ganze allerdings weit weniger gefährlich.



Da ansonsten Torchancen in der zweiten Halbzeit Mangelware waren, wechselten beide Trainer frische Stürmer ein. Mauro Lustrinelli kam bei den Tessinern, Eren Derdiyok für Carlitos beim FCB. Die Massnahme zahlte sich zuerst bei den Tessinern aus. Yacine Hima zielte seinen Weitschuss in der 71. Minute nur um Zentimeter am Tor vorbei. Die nächste Chance gehörte Lustrinelli, der aber ebenfalls nicht traf. Bellinzona war in dieser Phase jedoch das bessere Team.



Nach knapp 75 Minuten prüfte Fabian Frei Torhüter Zotti. Und in der 81. Minute hatte der eingewechselte Scott Chipperfield das 2:1 auf dem Fuss. Auch er scheiterte aber am Torhüter. Immerhin hatte der FCB seine kurze Schwächphase überwunden, ein Tor wollte aber nicht gelingen. Auch Huggel sah seinen Schuss in der Nachspielzeit von La Rocca an den Pfosten gelenkt.



Das Unentschieden war wohl zum Ende korrekt. Der FCB erspielte sich zu wenig zwingende Chancen, um einen Sieg zu reklamieren, und leistete sich zahlreiche Unkonzentriertheiten. Da die direkten Konkurrenten um die Meisterschaft, der FC Zürich und die Berner Young Boys, beide gewannen, muss der FCB auch einen Rückschlag im Meisterrennen hinnehmen.



Weiter geht’s bereits am kommenden Gründonnerstag, 9. April. Der FCB empfängt um 19:45 Uhr im St. Jakob-Park Neuchâtel Xamax.



Telegramm:



AC Bellinzona – FC Basel 1:1 (1:1)
Stadio comunale – Sr. Laperrière – 4’677 Zuschauer
Tore: 40. La Rocca 1:0, 45. Stocker 1:1



FC Basel: Costanzo; Zanni, Abraham (46. Ferati), Marque, Safari; Huggel; Carlitos (64. Derdiyok), Ergic, Frei, Stocker; Streller (74. Chipperfield).



AC Bellinzona: Zotti; Siqueira-Barras, Mangiarratti, Thiesson, La Rocca; Rivera (55. Diarra), Hima, Gashi, Feltscher; Conti (90. Wahab), Beghetto (63. Lustrinelli).



Bemerkungen. FCB ohne Gjasula und Hodel (beide verletzt), Stöckli (überzählig). Bellinzona ohne Dudar (gesperrt), Gritti (verletzt), Mehmeti (krank) sowie Bernardet und Kalu (kein Aufgebot).



Gelb-Rote-Karte: Feltscher (82. und 90.). Gelbe Karte: 64. Streller (Foulspiel).


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy