Zwischen Luschniki und Gersag

Der FC Basel 1893 trifft drei Tage nach dem Out in der Europa League am Sonntag, 27. Februar 2011 auswärts auf den FC Luzern (16.00 Uhr, Stadion Gersag). Am Tag der Heimkehr aus Moskau, wo der FCB am Donnerstag gegen Spartak 1:1 gespielt hatte, blickte Trainer Thorsten Fink noch einmal auf diese Partie zurück und richtete dann den Fokus auf die wichtigen und schwierigen Aufgaben, die in der heimischen Meisterschaft auf sein Team warten.
Anzeige

Es wird in vielerlei Hinsicht ein anderes Spiel werden als in jenes in Moskau, wenn der FC Basel am Sonntagnachmittag auswärts auf den FC Luzern trifft. Hier die Sportanlage Gersag in Emmenbrücke, die provisorische Heimstädte der Zentralschweizer, dort das riesige Rund des Luschniki-Stadions in der russischen Hauptstadt. Hier ein Terrain, das nicht eben leicht bespielbar sein dürfte, da ein Kunstrasen, der dem Kombinationsspiel des FCB schon eher entgegen kam. Und schliesslich dürften sich die Basler Spieler besonders darauf freuen, am Sonntag bei Plusgraden und ohne spezielle Thermokleider auflaufen zu können.

Am Freitagnachmittag blickte Trainer Thorsten Fink nach der Landung in Basel noch einmal kurz auf das 1:1-Unentschieden gegen Spartak Moskau zurück: „Es ist schade, dass wir im Hinspiel den Vorsprung preisgegeben hatten, deshalb sind wir letztlich ausgeschieden. Im Rückspiel in Moskau hat die Mannschaft gut gespielt und bewiesen, welche Breite unser Kader hat.“ Sein Team sei unter dem Strich nur knapp gescheitert, so der Trainer, und habe sich in beiden Partien auf Augenhöhe mit den Russen bewegt – „das war auch unser Ziel und darauf können wir stolz sein“. Dass es am Ende nicht für ein Weiterkommen gereicht habe, sei vielleicht der mangelnden Erfahrung in der einen oder anderen Situation sowie dem fehlenden Quäntchen Glück geschuldet, resümierte der Trainer.

Voll auf Meisterschaft und Cup konzentrieren

Trotz des grundsätzlichen Bedauerns sah Thorsten Fink gleichwohl auch einen positiven Aspekt der Situation: „Auch wenn sich das blöd anhören mag, aber von der Belastung her ist es so vielleicht besser für uns.“ Dabei war der Basler Übungsleiter beim Thema FC Luzern und Schweizer Meisterschaft angelangt. „Jetzt können und müssen wir uns voll auf das Liga-Titelrennen und den Cup konzentrieren“, betonte er wieder. „Denn es ist sehr wichtig für uns und den Club, dass wir wieder die Champions League erreichen.“

Im Hinblick auf die Partie gegen den Tabellendritten aus Luzern hofft der Trainer nun, dass sein Rotationsprinzip wieder greift, respektive dass die in Moskau angeschlagenen (Streller), gesperrten (Shaqiri) oder teilweise geschonten (Frei, Yapi) Spieler zurück ins Team kommen und Frische reinbringen. „Diejenigen, die sich etwas ausruhen konnten, werden jetzt wieder richtige Vollgas geben“, weiss Fink. Er verwies über das Luzern-Spiel hinaus zudem auf die „ganz wichtige Woche“, die nun auf seine Mannschaft zukomme. „In den Spielen gegen Luzern und Zürich können wir uns ein gutes Polster verschaffen, wenn es optimal läuft.“ Und dazwischen steht noch der Cup-Viertelfinal gegen Biel auf dem Programm.

Einfach und pragmatisch spielen

Im Gersag-Stadion in Emmenbrücke erwartet den FCB wohl ein ähnlich schwierig bespielbarer Boden wie vor drei Wochen im Berner Oberland. Fink will deshalb, dass sein Team „auch mal einfach und pragmatisch“ agiert. „Wir haben in Thun gezeigt, dass wir nicht nur Schönwetterfussballer sind und auch über den Kampf ein Spiel gewinnen können – dieses Wissen bestärkt uns“, so der Coach. Die Partie gegen Luzern wird ohnehin eine grosse Herausforderung. Denn obschon die Zentralschweizer nicht optimal aus der Winterpause kamen – drei Punkte aus drei Spielen – muss man weiterhin mit ihnen rechnen, findet auch Thorsten Fink: „Das Spiel gegen uns ist auch für sie wegweisend, und sie haben mit Rolf Fringer einen sehr erfahrenen Trainer, der sich sicher etwas überlegen wird.“

Was aus diesen Überlegungen wird, und wie sich demgegenüber die Gedanken des FCB-Trainers auf das Spitzenspiel auswirken, wird der Sonntagnachmittag in Emmenbrücke zeigen. Eines ist sicher: Erreicht der FC Basel sein Ziel und gewinnt das Spiel, baut er seinen Vorsprung in der Tabelle auf den FC Luzern auf acht Punkte aus.


fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy