Das nächste Juwel des FC Basel

U17-Weltmeister Granit Xhaka erlebt beim FCB einen ähnlichen Aufstieg wie Xherdan Shaqiri

von Fabian Kern

Wenn heute der FC Basel in Emmenbrücke den FC Luzern im Spitzenkampf fordert, vertraut Thorsten Fink im zentralen Mittelfeld wiederum Granit Xhaka. «Vielleicht ist er der nächste Xherdan Shaqiri», sagte Fink schon mehrmals über ihn. Dem Trainer des FC Basel ist das grosse Talent des heute 18-Jährigen bereits in der letzten Saison aufgefallen. Nun scheint die Zeit des Durchbruchs für das Mittelfeldjuwel gekommen zu sein. Wegen der Verletzung von Benjamin Huggel ist Xhaka in die Startformation des Schweizer Meisters gerutscht – und füllt die Rolle mit der Souveränität eines Routiniers aus.

Die Geschichte von Xhaka erinnert stark an eine Geschichte aus dem Vorjahr. Damals war ein gewisser Xherdan Shaqiri als 17-Jähriger ins Kader der ersten Mannschaft genommen worden und kam zu Beginn nur zu Teileinsätzen. Mit der Verletzung von Carlitos wurde ein Platz im rechten Mittelfeld frei, welchen Shaqiri– eigentlich auf der «falschen» Seite füreinen Linksfuss – wie selbstverständlich übernahm. Auch das erste Tor im Fanionteam birgt bei den beiden Senkrechtstartern eine Gemeinsamkeit. Shaqiri traf zum ersten Mal in der Europa-League-Qualifikation gegen Reykjavik, Xhaka erzielte in der ersten Qualifikationsrunde zur Champions League ein Traumtor gegen Debrecen.

Einer, der Xhaka ganz genau kennt, ist Dany Ryser. In seinem U17-Weltmeisterteam kam dem Basler eine Schlüsselrolle zu, allerdings am rechten Flügel, nicht seiner Lieblingsposition. Und genaudiese Polyvalenz zählt Ryser zu Xhakas Stärken: «Er ist vielseitig einsetzbar, hat einen starken linken Fuss, kann zentral oder hinter den Spitzen spielen und sowohl den letzten Pass spielen als auch selbst in den Abschluss gehen. Offensiv ist er stark.» Steigerungspotenzial sieht der aktuelle U16-Nationaltrainer noch in Xhakas Defensivverhalten. «Aber da ist er bei Thorsten Fink gut aufgehoben», sagt Ryser. Xhakas Entwicklung wird vom Verband allerdings nicht nur beobachtet, sondern auch aktiv unterstützt. Der Teenager gehört mit rund 30 anderen Nachwuchsfussballern zum «Futuro-Projekt». «Wir bieten diesen Spielern, die alle das Potenzial für die A-Nationalmannschaft besitzen, eine umfassende Karriere-Beratung, falls sie das denn möchten», erklärt Ryser.

Xhaka allerdings scheint genau zu wissen, was er will. «Ich habe mich gefreut über meinen Einsatz», sagte Xhaka denn auch bescheiden nach seiner ersten internationalen Partie über die volle Spielzeit im Hinspiel gegen Spartak Moskau. Von Spielern wie Huggel oder Yapi könne er aber noch sehr viel lernen. Seine Demut und Loyalität bringen dem Basler bei seinem Trainer, der viel Wert auf den Teamgeist legt, Pluspunkte. Und mit Shaqiri sowie Valentin Stocker hat der gross gewachsene Mittelfeldakteur positive Beispiele im eigenen Team, wie der solide Grundstock für eine Karriere gelegt wird. Dass Xhaka indes Huggel gleich den Stammplatz streitig macht, ist nicht zu erwarten. «Granit ist auf einem guten Weg, aber dieser ist noch sehr weit», sagt Ryser.

In der Skala des «Futuro-Projekts» gemessen ist Xhaka jetzt bereit für denvierten Schritt, nämlich sich in der Super League durchzusetzen. «Der fünfte Schritt wäre dann, ein Leistungsträger in der Super League zu werden, um sich auf den sechsten vorzubereiten, den Schritt ins Ausland», erklärt Ryser. Dank seines Wachstumsschubs im vergangenen Jahr bringt der Youngster aber neben der hervorragenden technischen und taktischen Ausbildung mit 1,85 Meter Körperlänge auch die körperlichen Voraussetzungen mit, um sich auch international durchzusetzen. «Er hat alle Anlagen, eine grosse Karriere zu machen. Es liegt an ihm, das auch umzusetzen», sagt Ryser. Macht Xhaka in dem Tempo weiter wie bisher, dann lässt auch der fünfte Schritt nicht mehr lange auf sich warten.


Schon jetzt ist klar: Xhaka gehört die Zukunft. Seinen Vertrag beim FCB hat er trotz zahlreicher Auslands-Angebote bis 2014 verlängert. Doch was passiert, wenn Huggel zurückkommt? «Ich werde weiter Gas geben und mich anbieten», verspricht Xhaka. «Aber ich bin noch jung und kann von Beni oder Gilles Yapi noch viel lernen.»

joggeli.ch

Zuletzt bearbeitet von Bamm-Bamm; 27/02/2011 15:52.

FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy