Der FCB startet in den zweitgrössten europäischen Club-Wettbewerb
Wenn der FC Basel 1893 am Donnerstag, 20. September 2012 auswärts gegen den Sporting Clube de Portugal spielt (21.05 Uhr Schweizer Zeit, Estádio José Alvalade), nimmt er zum ersten Mal seit dem Herbst 2009 wieder eine Gruppenphase der UEFA Europa League in Angriff. Die Basler Trainer und Spieler empfinden es nach der Enttäuschung über das Ausscheiden in der Qualifikation zur Champions League auch in diesem Wettbewerb als grossen Privileg, sich auf hohem Niveau mit spannenden internationalen Gegnern zu messen. Entsprechend motiviert geht der Schweizer Meister am Donnerstag in dieses schwierige erste Spiel. Das Ziel der Kampagne heisst: Überwintern in der Europa League. Anzeige
Bei wunderbaren spätsommerlichen Temperaturen ist der Tross des FC Basel 1893 am Mittwochmittag in der portugiesischen Hauptstadt angekommen. Den Nachmittag verbrachte die Mannschaft in Ruhe im Hotel, ehe es um 18.00 Uhr Lokalzeit für Trainer Heiko Vogel sowie Mittelfeldspieler Cabral zuerst an die obligate Vorschau-Medienkonferenz und später gemeinsam mit dem Rest des Teams zum Training ging. Beides fand im beeindruckenden und farbenfrohen Lissaboner Estádio José Alvalade statt. Das Stadion, in welchem der FCB am Donnerstagabend vom 18-fachen portugiesischen Meister (letztmals 2002) empfangen wird, fasst 50‘000 Zuschauer.
Angesichts dieser Umstände gehen Vogel und sein Team „mit grosser Vorfreude in dieses erste Spiel des letzten Wettbewerbs, der diese Saison für uns beginnt“, wie der Trainer am Mittwochabend sagte. Sporting Lissabon sei „der vermeintlich stärkste Gegner und damit der Favorit auf den Gruppensieg“. In der portugiesischen Hauptstadt kam der FCB in der vergangenen Champions-League-Kampagne zu einem starken 1:1 gegen Benfica – „und ich hoffe“, so Vogel, „dass wir jetzt an diese hervorragende Leistung anknüpfen können“. Die Bilanz gegen Sporting sieht allerdings nicht ganz so gut aus: Im Jahr 2008 traf der FCB im 1/16-Final der Europa League und in der Gruppenphase der Königsklasse insgesamt viermal auf den Gegner vom Donnerstag – es resultierten vier Niederlagen und ein Torverhältnis von 0:8.
Zweikämpfe annehmen und aufmerksam sein
Einer der wenigen aktuellen FCB-Profis, die im Frühling 2008 bereits in Lissabon dabei waren, ist Cabral. Auch der FCB-Mittelfeldspieler, dessen Cousin Gelson Fernandes bei Sporting spielt, sieht den Gegner als Favorit. „Es wird eine sehr schwierige Aufgabe für uns, aber wir freuen uns sehr auf das Spiel“, sagt der 23-Jährige. „Vergleichen kann man den FCB von heute und von damals, als wir 2008 gegen Sporting spielten, nicht. Heute arbeiten wir viel mehr mit dem Ball und spielen nicht mehr ganz so physisch.“ Trainer Vogel geht allerdings davon aus, dass Sporting, der Uefa-Cup-Finalisten von 2005, dem FCB auch körperlich einiges abverlangen wird: „Wir müssen die Zweikämpfe annehmen und gegen diese starke Mannschaft mit und ohne Ball hundertprozentig aufmerksam sein. Und wenn sich uns dann eine Chance bietet, müssen wir zuschlagen.“
Letztmals spielte der FC Basel 1893 im Herbst 2009 eine Europa-League-Gruppenphase – damals traf er auf den FC Fulham, die AS Roma und CSKA Sofia. Am Ende sprang dabei mit neun Punkten der dritte Platz hinaus, knapp hinter Fulham und Rom. In den beiden Folgejahren 2010 und 2011 nahmen die Basler dann jeweils an der Gruppenphase der Champions League teil – insbesondere die letzte Kampagne mit dem Triumph gegen Manchester United, der Qualifikation für den Achtelfinal und dem 1:0-Sieg über Bayern München sind noch in bester Erinnerung. „Jede Mannschaft möchte sich natürlich am liebsten immer für die Champions League qualifizieren“, sagt Heiko Vogel. „Das ist uns diesmal leider nicht gelungen. Aber auch die Europa League empfinden wir als ausserordentlichen Privileg, weil wir uns hier neben dem Kerngeschäft Meisterschaft unter der Woche auch noch international präsentieren dürfen.“
Auch eine Chance für die Liga-Form
Besonders in diesem Jahr sei die Europa League aufgrund der vielen starken Teams, die daran teilnehmen, „in meinen Augen so attraktiv wie noch nie“, so der FCB-Trainer. Zudem könne der internationale Wettbewerb durchaus auch dazu beitragen, dass der Schweizer Meister zusätzlichen Schwung für die Super League aufnehme. „Mit starken Leistungen auf der europäischen Fussballbühne können wir neues Selbstvertrauen für die Meisterschaft tanken, darauf hoffe ich. Ein gutes Beispiel dafür ist Real Madrid, das sicher stärker aus dem 3:2-Sieg gegen Manchester City in der Champions League herauskommt.“ Aber er wisse, so Heiko Vogel, dass dies natürlich nicht nur der FCB im Sinn habe. Sondern auch Sporting Lissabon.
fcb.ch
Zuletzt bearbeitet von Bamm Bamm; 20/09/201215:29.
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