30.05.2009
Unwürdig — Was für ein trauriger Abschied für Christian Gross. In seinem letzten Match auf der Bank verspielt der FCB gegen YB auch noch Platz 2.

So erlebte Christian Gross sein letztes Spiel als Basel-Trainer. Klicken Sie sich durch die exklusive Diashow! (Kathi Bettels)
» Weitere Diashows zum Thema
Um 22.06 Uhr ist alles vorbei – es ertönt der Abpfiff im St. Jakob-Park. Der FCB ist gerade mit 0:3 gegen YB untergegangen und hat damit auch noch den zweiten Platz verloren. Die Muttenzer-Kurve rollt ein Plakat aus: «Danke für das GROSSe Jahrzehnt». Es gibt warmen Applaus. Gross winkt den Fans kurz zu und verschwindet wenige Sekunden später in der Kabine – das wars! Eine Ära geht nach zehn Jahren zu Ende. Es wird ein trauriger Abschied für einen grossen Trainer. Nur vor dem Match wird es kurz emotional. Bis Gross den Platz betritt, schweigen die Fans. Wohl auch aus Protest gegen das Team, das in dieser Saison ohne Titel bleibt.

Als der FCB-General zum letzten Mal aus der Senftube kommt, stehen die knapp 28 000 Zuschauer auf. Gross ist gerührt, kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Es gibt Spruchbänder für den scheidenden Coach, der schon mit den Bundesligisten Leverkusen und Gladbach in Verbindung gebracht wird.

Sein Team zeigt an diesem Abend wieder mal zwei Gesichter. Vor der Pause spielt der FCB ordentlich, trifft aber das Tor nicht. Nach dem 0:1 durch einen abgefälschten Freistoss von Baykal bricht der FCB auseinander. Degen und Häberli versauen den Gross-Abschied endgültig. FCB-Captain Costanzo: «Ich schäme mich für diesen Auftritt.»

Wäre es nach Gross gegangen, hätte er gegen YB schon nicht mehr auf der Bank gesessen. Aber der Klub wollte ihm einen würdigen Abschied gönnen. Leider ging dieser Schuss total nach hinten los. Als sein Lieblingslied «Tougher than the rest» von Bruce Springsteen ertönt, ist Gross schon in der Kabine. 20 Minuten will er mit seiner Mannschaft alleine sein, gibt eine Flasche Champagner aus. Danach gibt er seine letzte Pressekonferenz: «Eine tolle Zeit geht zu Ende. Jetzt gibt es einen Neuanfang beim FCB.»

Mit wem? Als einziger Trainer wird Jörn Andersen (46) auf der Tribüne gesichtet. Aber der ist gerade mit Mainz 05 in die Bundesliga aufgestiegen und hat seinen Manager Christian Heidel gleich mitgebracht – er wird kaum ein Thema sein.

Die FCB-Gerüchteküche brodelt also weiter. Ciriaco Sforza (39) sass als Experte bei FCZ gegen GC im TV-Studio, Marcel Koller (38) liess aus dem Urlaub verlauten, dass er «seine Gedanken ordnen will.» Zu Lothar Matthäus (38) sagte FCB-Vizepräsident Bernhard Heusler: «Wir kommentieren zum jetzigen Zeitpunkt keine Namen.» Klar scheint aber: Schon bis Ende der nächsten Woche will Basel einen Gross-Nachfolger präsentieren


Quelle ---> blick.ch

Zuletzt bearbeitet von Bamm-Bamm; 30/05/2009 14:48.

FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy