Der FCB ist stark gefordert

Am fünften Spieltag der Champions-League-Gruppenphase trifft der FC Basel 1893 am Dienstag, 23. November 2010 im Heimspiel auf den CFR 1907 Cluj (20.45 Uhr, St. Jakob-Park). Die Basler belegen punktgleich mit den Rumänen, gegen die sie Mitte September auswärts 1:2 verloren, den vierten Tabellenplatz der Gruppe E. Da die Direktbegegnung ausschlaggebend ist für die Platzierung, hilft dem FCB im Kampf um Rang 3 nur ein Sieg gegen Cluj weiter. Für diese wichtige Partie wurden bisher rund 34‘000 Tickets verkauft – die Kassen sind am Dienstag noch geöffnet!
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Und wieder einmal tritt der FC Basel zu einem grossen, wichtigen Spiel an. Wie schon so oft auf nationaler und internationaler Bühne steht der Schweizer Meister vor einer Aufgabe, von deren Gelingen seine unmittelbare Zukunft massgeblich abhängt. Das Team von Trainer Thorsten Fink empfängt am Dienstagabend den CFR Cluj, an den er keine guten Erinnerungen hat: Im ersten Gruppenspiel der Champions League 2010/11 unterlagen die Basler dem rumänischen Meister auswärts mit 1:2 (1:2), nachdem sie gleich zu Beginn der Partie eiskalt geduscht worden waren und zwei Tore kassiert hatten.

Nun also will sich der FCB in seinem eigenen Stadion dafür revanchieren, um seine Chancen auf den dritten Tabellenplatz und das damit verbundene Überwintern im Europacup markant erhöhen. Dafür brauchen die Basler einen Sieg; ein Unentschieden hilft nur dem Gegner weiter, weil dieser damit zwar nachwievor gleichviele Punkte hätte wie der FCB (4), aber aufgrund der besseren Bilanz aus den beiden Direktbegegnungen weiterhin Rang 3 belegen würde. Bei Betrachtung der Ausgangslage darf allerdings nicht vergessen gehen, dass die Gruppenphase nach der Partie vom Dienstag noch nicht beendet ist. Auch am letzten Spieltag, am 8. Dezember 2010, gibt es noch Punkte zu gewinnen – obschon aufgrund des Gewichts der Gegner natürlich weder FCB (in München) noch Cluj (gegen Rom) allzu sehr darauf spekulieren können.

Nicht ins offene Messer laufen

Insofern ist die Marschrichtung für FCB-Trainer Thorsten Fink vor der Affiche gegen die Rumänen klar: „Wir wollen europäisch überwintern, darum müssen wir das Heimspiel gegen Cluj unbedingt gewinnen.“ Seine Mannschaft sei spätestens seit dem Hinspiel gewarnt vor dem Gegner. „Wir wissen um ihre Stärken“, so Fink, „sie sind gut organisiert und erarbeiten sich viele Konterchancen.“ Deshalb sei es wichtig, dass sein Team nicht auf Teufel komm raus nach vorne spiele und ins offene Messer laufe. „Wir müssen gut aufgestellt sein, ruhig aufbauen und dem Gegner unser Spiel aufdrängen – dann kommen wir zu unseren Gelegenheiten.“

Nicht dabei mithelfen können beim FCB vier Spieler: Verletzt sind Jacques Zoua, Genséric Kusunga (beide Oberschenkel), Scott Chipperfield (Wade) und Marco Streller (Fussgelenk), Letzterer wäre zudem nach drei Verwarnungen gesperrt. Dies gilt auch für Valentin Stocker, der im Spiel gegen die AS Roma mit zwei Gelben Karten des Feldes verwiesen wurde. Im Sturm dürfte gegen Cluj neben Frei deshalb Federico Almerares auflaufen, während Stocker von Fwayo Tembo ersetzt werden könnte.

Erster Heimspiel-Sieg nach fünf Niederlagen?

Trotz dieser Rotationen und den zwei zuletzt nicht überzeugenden Auftritten gegen Thun und Servette ist Innenverteidiger Beg Ferati guter Dinge vor dem nächsten Auftritt in der Königsklasse: „Wir müssen vorsichtig sein und unser Spiel machen. Ich bin zuversichtlich, dass uns das gelingen wird und wir gewinnen.“ Es wäre der erste Heimsieg in der Champions League nach fünf Niederlagen in Serie gegen Rom, München, Lissabon, Barcelona und Donezk. Auch Ferati sieht im frühen Stören und Unterbinden der gegnerischen Konter das beste Rezept für ein gutes Resultat: „Allerdings wissen wir, dass dies nicht einfach wird. Auf diesem Niveau ist es gegen jeden Gegner schwierig – und Cluj hat gezeigt, dass sie gute Einzelspieler haben.“

Dies haben die Rumänen allerdings in der laufenden Saison noch nicht oft unter Beweis gestellt. Aus dem heimischen Cup schied der CFR Cluj zuletzt aus und auch in der Meisterschaft kommt der zweifache Titelträger (2008, 2010) nicht auf Touren – der momentane achte Tabellenrang ist das bescheidene Zwischenzeugnis. Trotzdem glauben natürlich auch Osteuropäer, die wenigstens in der laufenden Champions League regelmässig gute Auftritte hatten, an ihre Chance in Basel. Dies betonten die zwei Clujer Exponenten, die am Montagabend an der Vorschau-Medienkonferenz im St. Jakob-Park auftraten:

Sorin Cartu, Trainer: „Wir denken nicht mehr an den Sieg aus dem Hinspiel, der tut hier überhaupt nichts zur Sache. Die Partie vom Dienstag ist unser absolut wichtigstes Spiel dieser Saison, es ist sozusagen eine Drinnen- oder Draussen-Begegnung. Wir wollen unbedingt ein positives Resultat erreichen, und ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen werden. Natürlich weiss ich um die Stärken der Basler, die meines Erachtens vor allem in der Offensive mit Spielern wie Frei oder Shaqiri liegen. Wenn der FCB als Einheit auftritt, wird es sehr gefährlich für uns. Schade, dass wir in den bisherigen Begegnungen in der Champions League etwas Pech hatten, sonst wären wir jetzt vor diesem Spiel wohl nicht einem ganz so grossen Druck ausgesetzt.“

Ricardo Cadu, Captain: „Wir stehen vor einem Spiel, das für uns enorm wichtig ist und das wir unbedingt gewinnen wollen. Wir brauchen ein gutes Resultat, dann sind wir mit grosser Wahrscheinlichkeit weiter. Deshalb wird jeder einzelne von uns alles dafür unternehmen, dass wir in Basel nicht verlieren. Vor allem wir Routiniers sind besonders gefordert, wir müssen der Mannschaft helfen, gegen den FCB bestehen zu können. Man kann die Wichtigkeit dieser Partie für uns Spieler und den Club gar nicht genügend oft betonen.“

Die Tabelle der Gruppe E:



1. FC Bayern München 4 11:3 12
2. AS Roma 4 6:8 6
3. CFR 1907 Cluj 4 5:10 3
4. FC Basel 1893 4 7:8 3

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy