0:1-Niederlage in umkämpftem Spiel

Der FC Basel 1893 unterlag im ersten Spiel unter dem neuen Cheftrainer Murat Yakin am Sonntag, 21. Oktober 2012, auswärts gegen den FC Luzern mit 0:1 (0:0). In einem abwechslungsreichen und umkämpften Spiel setzten sich die Innerschweizer insbesondere aufgrund ihres Chancenplus‘ in der zweiten Hälfte nicht unverdient gegen den Schweizer Meister durch. Den einzigen Treffer erzielte Luzerns Jahmir Hyka aus einem Strafraumgewühl heraus in der 60. Minute, zuletzt berührte ihn unglücklicherweise wohl noch Arlind Ajeti. Für den FCB geht es am kommenden Donnerstag weiter, wenn er am dritten Spieltag der UEFA Europa League auswärts auf den FC Videoton (Ungarn) trifft.
Anzeige

Es bleibt dabei: Der FC Basel 1893 kann in der Swissporarena weiterhin nicht gewinnen. In der vergangenen Saison resultierten aus den beiden Spielen im neuen Luzerner Stadion ein 1:3 und ein 1:1 – und diesmal, an einem milden Oktober-Sonntagnachmittag, musste der FCB mit einer 0:1-Niederlage im Gepäck zurück nach Basel reisen. Murat Yakin hätte sich seinen Einstand als neuer Trainer des Schweizer Meisters – und an seiner vorherigen Wirkungsstätte – sicher anders vorgestellt. Doch sein Team war in einem hart umkämpften Spiel nicht in der Lage, eine der (nicht allzu vielen) Torchancen gewinnbringend zu nutzen. Weil dies auf Luzerner Seite immerhin einmal gelang, kommt der FCL nun auf 12 Punkte und arbeitet sich in der Tabelle allmählich hoch. Der FCB verbleibt derweil auf dem vierten Platz der Rangliste.

Murat Yakin war nach dem Spiel selbstredend nicht zufrieden mit dem Resultat in der Swissporarena. „Wir haben vor allem in den Zweikämpfen etwas unglücklich agiert und zu viele Ballverluste erlitten“, sagte der neue FCB-Trainer. „Luzern spielte cleverer und aggressiver als wir, daran müssen wir arbeiten.“ Zufrieden war Yakin hingegen mit dem Einstand von Arlind Ajeti („Er hat es gut gemacht“), der in Luzern erstmals in der Meisterschaft von Beginn weg zum Einsatz kam. Ajeti war gemeinsam mit Radoslav Kovac und Aleksandar Dragovic Teil einer Dreierabwehr, die Yakin ins Rennen schickte. Im Mittelfeld liess der Basler Trainer dafür mit fünf Spielern agieren. „Ich habe mir von der taktischen Umstellung mehr defensive Stabilität und ein besseres Gleichgewicht zwischen Verteidigung und Angriff erhofft. Aber dass so etwas nicht von heute auf morgen perfekt klappt, ist auch klar.“

Chancen von Dragovic und Frei

In der ersten Halbzeit gab es auf beiden Seiten verhältnismässig wenige Torchancen. Beide Teams neutralisierten sich relativ gut, so dass Strafraumszenen eher Seltenheitswert hatten. Während Jahmir Hyka mit einem Schuss aus 17 Metern (18.) und der Ex-Basler Stephan Andrist mit einem direkten Freistoss (35.) die besten Gelegenheiten für das Heimteam besassen, waren es auf Basler Seite Aleksandar Dragovic und Alex Frei, welche die besten Chancen vergaben. Dragovic verpassten Alex Freis Corner-Flanke aus bester Position nur ganz knapp (30.) und Frei selber köpfte eine gute Hereingabe von Philipp Degen freistehend links am Tor vorbei (39.). Kurz vor dem Pausenpfiff hatte der beste Super-League-Torschütze der vergangenen beiden Saisons noch einmal eine Möglichkeit, als er Cabrals gutes Zuspiel volley mit links über das Tor setzte.

Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie deutlich Fahrt auf, es waren aber insbesondere die Luzerner, die nun gesteigerten Druck aufsetzten. Immer wieder kamen die Gastgeber nun gefährlich in den Basler Strafraum, doch zunächst wurden Muntwiler sowie Lezcano von der FCB-Verteidigung geblockt und dann köpfte Puljic knapp über das Tor. Danach traf Lezcano per Kopf nur die Latte (57.), ehe in der 60. Minute das in dieser Phase zumindest nicht unlogische 1:0 für die Luzern fiel: Der starke Adrian Winter eroberte auf der rechten Seite den Ball und spielte diesen scharf in die Mitte, wo Hyka im Gewühl mit Yann Sommer, Philipp Degen und Arlind Ajeti profitierte und den Ball irgendwie über die Linie bugsieren konnte – vermutlich berührte zuletzt sogar noch Arlind Ajeti unglücklich den Ball. Ein Schuss von Gilles Yapi aus rund 22 Metern, der aber über das Tor flog, war bis zu diesem Zeitpunkt die einzige nennenswerte FCB-Offensivaktion gewesen.

Yakin: „Ich will das Spiel von Beginn weg dominieren“

Die Mannschaft von Murat Yakin hatte nun Mühe, gegen die phasenweise entfesselt agierenden Innerschweizer entscheidend dagegenzuhalten. Das Heimteam kam zu weiteren Gelegenheiten, die es aber alle ungenutzt verstreichen liess – und das sogar bisweilen fahrlässig. Doch weil sich auch der FCB bei seinen wenigen Chancen – Alex Frei zog einen Schuss aus rund 18 Metern übers Tor (80.) und eine gefährliche Flanke von Marco Streller fand in der Mitte keinen Abnehmer (89.) – nicht so effizient wie gewünscht zeigte, reichte es am Schluss für den FC Luzern zum knappen 1:0-Erfolg. Auch die letzte Aktion der Partie in der 93. Minute, ein direkter Freistoss von Alex Frei aus aussichtsreicher Position, brachte den Baslern keinen Punkt mehr.

„Es gab einige gute Phasen, als der Ball ganz ordentlich durch unsere Reihen lief“, befand Murat Yakin hinterher noch. „Aber ich will das Spiel von Beginn weg dominieren, und auf den letzten Metern waren wir zu hektisch und zu kompliziert.“ Er wolle nun mit der Mannschaft weiter arbeiten und sich Schritt für Schritt steigern. Das Ziel seines Teams müsse sein, viel aggressiver in die Zweikämpfe zu gehen und mehr zweite Bälle zu gewinnen. „Wir haben die Qualität. Aber wir müssen über den Kampf zurück zu unserem Spiel finden, dann kommt auch der Rest wieder, davon bin ich überzeugt.“

Das Telegramm:

FC Luzern–FC Basel 1893 1:0 (0:0)
Swissporarena. – 16‘253 Zuschauer. – SR Gerhard Grobelnik (Ö).
Tor: 60. Hyka 1:0 (Winter).

FC Luzern: Zibung; Thiesson, Stahel, Puljic, Lustenberer; Hyka (82. Sarr), Wiss (69. Hochstrasser), Muntwiler, Andrist; Winter, Lezcano (73. Kryeziu).

FC Basel: Sommer; Ajeti, Kovac (75. Zoua), Dragovic; Philipp Degen, Yapi, Cabral (57. Salah), Fabian Frei, David Degen (69. Steinhöfer); Streller, Alex Frei.

Bemerkungen: Luzern ohne Renggli, Gygax, Sorgic, Bento (alle verletzt), Rangelov (krank), Luqmon und Urtic (ohne Aufgebot). FCB ohne Stocker (gesperrt), Jevtic (verletzt), Voser (krank), Grether, Sauro, Vuleta und Pak (U21 oder ohne Aufgebot). – Verwarnungen: 40. Cabral (Foul). 42. D. David (Unsportlichkeit/Reklamieren). 44. Puljic (Unsportlichkeit/Ballwegschlagen). 49. Dragovic (Foul). – 57. Latten-Kopfball Lezcano. – 75. FCB wechselt vom 3-5-2 auf ein 4-4-2.

fcb.ch



FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy