Der Reiz der Schweiz

von Tom Hofer

Warum Dragovic mit Basel die richtige Wahl getroffen hat.

Die Begeisterung hielt sich stark in Grenzen nach dem Transfer von Aleksandar Dragovic von der Austria zum FC Basel. Die Schweiz? Ist das überhaupt ein Aufstieg für den knapp 20-jährigen Team-Verteidiger? Die Skepsis ist groß.

Doch in Wahrheit gibt’s überhaupt keinen Grund, Dragovic' Wechsel in die Super League schlecht zu reden. Nur zum Vergleich: Basel spielt seit der Saison 1999/2000 ohne Unterbrechung international – zwei Mal (zuletzt im Herbst 2010) war man in der Champions League vertreten, vor fünf Jahren stand man im UEFA-Cup-Viertelfinale. Nicht zuletzt dank der Erfolge des FC Basel stellt die Schweiz zwei Klubs für die Champions-League-Qualifikation.

Auch der Fan-Anstrum ist enorm: 28.856 Fans kommen im Schnitt zu den Heimspielen in den St.-Jakob-Park. Und das in einer 170.000-Einwohner-Stadt! Damit kann hierzulande nicht einmal annähernd ein Klub mithalten. Zum Vergleich: Rapid war im Herbst mit 15.880 der Fan-Magnet der tipp3 Bundesliga. Nimmt man die Austria-Fans dazu, ist man bei 24.000. Und das in der Millionen-Metropole Wien. In der Schweiz durchstoßen sogar die Young Boys aus Bern 20.000er-Schallmauer. Apropos Fans: Der Promi-Fan des FC Basel ist Tennisgott Roger Federer. Auch nicht schlecht.

Was den Trainer anbelangt, ist Dragovic bei Thorsten Fink in besten Händen. Fink? Ja, der wäre in Salzburg nach dem Abgang von Giovanni Trapattoni nur allzu gerne zum Chefcoach aufgestiegen. Doch Red Bull war der Deutsche eine Nummer zu klein.Die Schweiz als Sprungbrett zu sehen, ist auch keine so schlechte Idee von Dragovic - auch wenn er im Frühjahr nicht mehr für den FCB in der Europa League spielen darf. Die Schweizer Kicker im Ausland sind zum Großteil Stammspieler bei ihren Klubs. Was man von Österreichs Exportkickern nicht gerade sagen kann.

https://sport10.at/


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy