Gegen Videoton – der FC Basel 1893 hat noch eine Rechnung offen

Spieltag 4 in der UEFA Europa League: Der FC Basel 1893 trifft am Donnerstag, 8. November 2012 im Heimspiel auf den Videoton FC (21.05 Uhr, St. Jakob-Park). Vor zwei Wochen unterlag der FCB dem ungarischen Meister von 2011 in Szekesfehervar im ersten internationalen Spiel mit Murat Yakin als Trainer trotz grosser spielerischer Vorteile mit 1:2 (0:2). Diese liegengelassenen Punkte wollen Yakin und sein Team nun zurückgewinnen, um das angestrebte Ziel – im Europa Cup zu überwintern – nicht aus den Augen zu verlieren. Der FCB-Trainer und Verteidiger Philipp Degen gaben am Mittwochabend an der Medienkonferenz Auskunft darüber, wie das gelingen soll. Später blickte auch Videoton-Trainer Paulo Sousa auf das Spiel voraus.
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Nach drei gespielten Runden liegt der FC Basel 1893 in der Gruppe G der Europa League mit lediglich zwei Punkten auf dem 3. Platz. Das ist sicher weniger als „budgetiert“, aber es ist nicht unbedingt die einzige Überraschung in dieser Gruppe, liegt der vermeintliche Favorit Sporting Lissabon doch mit gar einem Zähler weniger auf dem 4. und letzten Tabellenrang. Die insgesamt doch besonderen Resultate in den ersten drei Runden führen allerdings auch dazu, dass die Basler noch gute Chancen haben, in der zweiten Hälfte der Gruppenphase nach vorne zu rücken. Und genau das strebt Murat Yakin auch an: „Mit einem Sieg gegen Videoton können wir in der Tabelle etwas vorwärts kommen, das ist unser grosses Ziel.“

Allerdings weiss der FCB-Trainer auch, dass dies gegen den Viertplatzierten der ungarischen Meisterschaft kein Selbstläufer wird. „Wir haben eine grosse Aufgabe und ein sehr wichtiges Spiel vor uns“, sagt er. „Wir müssen vorsichtig sein, denn Videoton hat seine Qualitäten beim schnellen Umschalten und beim effizienten Kontern.“ Das hatte der FCB im Hinspiel vor zwei Wochen bitter erfahren, als er zwar spielerisch klar dominierte, aber zwei sehr ärgerliche Gegentore kassierte und letztlich 1:2 verlor. Deshalb haben die Basler nun noch eine Rechnung offen. „Ich erhoffe mir von Beginn weg einen sehr konzentrierten Auftritt und gehe davon aus, dass wir geduldig sein sowie ihre Gegenstösse verhindern müssen. Zudem brauchen wir im Vergleich zum Spiel in Ungarn dringend eine viel bessere Effizienz bei unseren Standardsituationen.“

Der schnelle Degen

Sehr zuversichtlich, dass der FCB nach sechs sieglosen internationalen Partien zum ersten Vollerfolg seit dem 1. August 2012 (1:0 in Molde) kommt, ist Philipp Degen. Aus dem FCB-Rechtsverteidiger sprudelte an der Medienkonferenz vom Mittwochabend nur so heraus, so dass der werte ungarisch-deutsche Dolmetscher mit Zuhören kaum mitkam und den schnellen Lampenberger mehrmals lachend unterbrechen musste. „Wir müssen gegen diesen defensiv eingestellten Gegner von Beginn weg dominant sein und viel Druck ausüben, dann bin ich zu hundert Prozent überzeugt, dass wir das Spiel gewinnen werden“, so Degen. „Wir wollen sofort zeigen, wer der Herr im Haus ist. Der Trainer hat uns gut auf ihre Taktik mit den Gegenstössen eingestellt, darauf müssen wir vorbereitet sein. Wir wollen und müssen am Donnerstagabend als Sieger vom Platz gehen, das muss der Anspruch des FC Basel sein.“ Der 29-Jährige sagte auch noch, er sei „extrem happy“, dass er zuletzt wieder ein paar Spiele hintereinander habe absolvieren können. „Ich freue mich, gesund zu sein und mich für die Mannschaft einsetzen zu können.“

Auch Yakin wurde aus der Runde der Medienschaffenden zum formstarken Philipp Degen befragt. Und der Trainer nahm Stellung: „Philipp bringt unheimlich viel Erfahrung mit, er bringt in jedem Training und in jedem Spiel seine positive Art ein. So schnell wie er hier an der Pressekonferenz redet, mit soviel Elan ist er tagtäglich bei der Sache“, sagte der FCB-Trainer und sorgte damit für heitere Stimmung im Mediencenter. „Das gilt übrigens auch für David, beide Degens sind sehr erfrischende Typen“, so Yakin. „Sie machen auf der rechten Seite unheimlich viel Dampf – deshalb muss ich sie manchmal ein bisschen in die Defensive zurückpfeifen…“

Immer eine Steigerung

Die Verteidigungsarbeit seiner Mannschaft generell hat Murat Yakin vor allem in der letzten Partie beim 2:0-Sieg gegen YB bereits ziemlich gut gefallen: „Die Arbeit gegen den Ball hat schon recht gut funktioniert, das Spiel mit dem Ball gegen vorne ist sicher noch verbesserungswürdig.“ Daran arbeite man jetzt, obschon für tiefgründig taktische Trainings – vor allem während den englischen Wochen – derzeit nicht allzu viel Zeit vorhanden sei. Diesbezüglich dürfte sich Yakin bereits heute auf die etwas ausgedehntere Vorbereitungszeit in der Winterpause freuen. Grundsätzlich ist der Cheftrainer aber bereits zufrieden damit, „dass sich die Mannschaft bis jetzt meiner Meinung nach in jedem der vier Spiele, seit ich hier bin, ein bisschen gesteigert hat.“

Geht das am Donnerstagabend im St. Jakob-Park gegen den Videoton FC so weiter, stehen die Chancen auf ein weiteres Erfolgserlebnis gar nicht mal so schlecht. Unterstützung im Stadion kann der FCB dafür durchaus noch gebrauchen – bisher wurden 12‘000 Tickets verkauft, die Tageskassen sind am Donnerstag geöffnet.



fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy